SPÖ-Sidl: Pestizidverordnung endgültig begraben
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat heute im Europäischen Parlament in Straßburg angekündigt, die sogenannte „SUR-Verordnung“ zurückziehen, die ein Pestizidreduktionsziel von 50 Prozent bis 2030 vorsah. Die Entscheidung folgt auf den gescheiterten Versuch Ende letzten Jahres, eine gemeinsame Position im EU-Parlament zu finden. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl, Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert: „Der ungehemmte Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft ist einer der Hauptgründe für das Artensterben und bedroht die menschliche Gesundheit. Dass die Kommissionspräsidentin jetzt auf den Zug der Europäischen Volkspartei aufspringt und den Vorschlag endgültig kippen will, ist eine Entscheidung für die großen Agrar- und Chemiekonzerne und gegen die Gesundheit der EU-Bürger:innen – ein verzweifelter Versuch, ihrer Partei inmitten der EU-weiten Bauernproteste bei den EU-Wahlen auf die Sprünge zu helfen. Durch das Vorhaben der EU-Kommission, das Gesetz zurückzuziehen, ist ein Pestizidreduktionsziel für diese Legislaturperiode endgültig vom Tisch und somit in weite Ferne gerückt. Es bleibt zu hoffen, dass die nächste EU-Kommission so rasch wie möglich einen neuen Entwurf vorlegt, auch in Hinblick auf die bevorstehenden Verhandlungen für eine neue GAP. Dafür werde ich mich einsetzen!" ****
Sidl ergänzt: „Unser Ziel muss bleiben, die Pestizide auf unseren Äckern zu reduzieren und wirksame und ökologische Alternativen einzusetzen. Hier geht bei der Forschung und Entwicklung von umweltfreundlicheren Pestizidalternativen derzeit einfach noch zu wenig voran. Wenn wir diesen Wandel nicht schaffen, schaden wir nicht nur der Biodiversität, sondern im Endeffekt auch uns selbst, denn etwa 20 Prozent der Krebserkrankungen sind derzeit auf Umweltgifte zurückzuführen.“ (Schluss) bj
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