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Neue Perspektiven für Ölheizungshaushalte durch erneuerbare Brennstoffe

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Im Hinblick auf die intensive europaweite Diskussion zum Aus von Verbrennungsmotoren versus Verwendung von klimaneutralen Kraftstoffen, wie E-Fuels, ist es wichtig zu betonen, dass es auch im Raumwärmemarkt Alternativen zum zwangsweisen Ausstieg aus Ölheizungen durch den Einsatz einer neuen Brennstoff-Generation aus erneuerbaren Quellen gibt. Dazu braucht es die Anerkennung und Förderung durch die Politik. 

Aufgrund des zu erwartenden Engpasses an Elektrizität und festen Brennstoffen und den damit verbundenen weiteren immensen Preissteigerungen bei diesen Produkten im Falle des geplanten EU-Verbotes von fossilen Brennstoffen ist die Anerkennung und Förderung von erneuerbaren flüssigen Brenn- und Kraftstoffen eine Notwendigkeit, um die Leistbarkeit und die Versorgungssicherheit zu garantieren.

Im Bereich der Raumwärme soll in den nächsten beiden Jahrzehnten weit über die Hälfte der Bevölkerung gezwungen werden ihre Öl- oder Gasheizung zu entfernen. Dieses politische Vorhaben belastet allein die rund 600.000 Ölheizungshaushalten in Österreich mit Kosten von bis zu 20 Milliarden Euro, abgesehen von den technischen Unmöglichkeiten eines Umstieges in zahlreichen Gebäuden und dem Fachkräftemangel für deren Umsetzung.

Die aktuelle Umfrage des EWO aus Jänner 2023 wurde von rund 4.500 Ölheizungsbesitzern beantwortet und zeigt, dass über 90% mit ihrer Anlage sehr zufrieden sind und weder in der Lage noch willens sind, diese in naher Zukunft auf andere Systeme zur Wärmebereitstellung umzustellen.  

Klimafreundliche Brennstoffe in Europa bereits im Einsatz

Das ist auch nicht notwendig, denn wie Beispiele in ganz Europa zeigen, gibt es bereits praktikable Möglichkeiten das Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen.

Beispielsweise werden in Frankreich seit Mitte 2022 neu errichtete Ölheizungsanlagen mit einer Beimischung aus 30% FAME (Fatty Acid Methyl Ester) betrieben. Dabei handelt es sich um einen erneuerbaren Brennstoff aus Pflanzenöl. Der Einsatz von FAME ist in Frankreich damit nicht nur gesetzlich anerkannt, sondern für neue Anlagen sogar verpflichtend.

In Finnland ist es bereits jetzt möglich, bestehende Ölheizungen mit 100% HVO (Hydrotreated Vegetable Oil aus Pflanzenöl, Tierfetten, Speiseresten und Abfällen) zu betreiben. Das dies völlig problemlos möglich ist, zeigen auch etliche EWO-Pilotanlagen in Österreich, die zu Testzwecken bereits seit mehreren Jahren störungsfrei und problemlos mit diesem klimafreundlichen Flüssig-Brennstoff betrieben werden.

Große Potentiale am Raumwärmemarkt

Auch die weiter oben erwähnten E-Fuels, die aus erneuerbarem Strom und einer Kohlenstoffquelle erzeugt werden, können in Ölheizungsanlagen eingesetzt werden, ohne dass dafür Umrüstungen an der bestehenden Infrastruktur notwendig sind.

Voraussetzung dazu ist die politische Willenskundgebung auf Energieträgerneutralität zu setzen, von Verboten Abstand zu nehmen und in Forschung und Entwicklung zu investieren. Die Energiewende darf nicht zu Lasten einzelner Konsumentengruppen umgesetzt werden, sondern kann nur gemeinsam mit diesen zum Erfolg geführt werden. 

Über EWO 

Energie.Wärme.Österreich (EWO) ist das Kompetenzzentrum für Raumwärme und flüssige Energie. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern setzen wir uns für eine nachhaltige, leistbare, versorgungssichere und vielfältige Energiewende ein. Dabei ist unsere zentrale Aufgabe den Einsatz von klimafreundlichen Flüssig-Brennstoffen zu fördern.

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