Schallmeiner/Ernst-Dziedzic zum Welt-Aids-Tag: Gute Therapiemöglichkeiten, Stigmata müssen bekämpft werden | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Schallmeiner/Ernst-Dziedzic zum Welt-Aids-Tag: Gute Therapiemöglichkeiten, Stigmata müssen bekämpft werden

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„Bekämpfen wir das Virus und nicht davon betroffene Menschen“, sagt die Sprecherin der Grünen für Außenpolitik, Menschenrechte und LGBTIQ, Ewa Ernst-Dziedzic. Noch immer würden Menschen mit HIV/AIDS Diskriminierung und Stigmatisierung erfahren. „Setzen wir dem Tabu endlich ein Ende. Neben gezielten und kostenfreien Testangeboten braucht es mehr Aufklärung und sexuelle Bildung, um dem Stigma entgegenzutreten“, unterstützt Ernst-Dziedzic die Forderungen der österreichischen Aids-Hilfen nach zielgerichteten Testungen und mehr Aufklärung. „Der Schutz vor dem Virus darf nicht vom Geldbörsel abhängen. Ich fordere daher einen niederschwelligen Zugang zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Wichtig ist hierfür zu wissen, welcher Bedarf in Österreich tatsächlich vorhanden ist“, meint die Abgeordnete. Ein erfolgreicher Kampf gegen HIV könne im Übrigen wie beim Coronavirus nur durch eine gemeinsame globale Kraftanstrengung erfolgreich geführt werden. „Ich sehe hier vor allem die reichen Industriestaaten in der Pflicht. Sie haben es in der Hand, den weltweiten Zugang zu überlebensnotwendigen Medikamenten und medizinischen Leistungen sicherzustellen. Die Erhöhung der österreichischen Beiträge an internationale Organisationen, die sich des Problems annehmen, ist daher ein Schritt in die richtige Richtung.“

In Österreich erhält im Schnitt mehr als eine Person täglich die Hiobsbotschaft einer HIV-Infektion, 376 Menschen waren es im Vorjahr. Mittlerweile stehen zwar wirksame Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, doch dafür braucht es ein rasches Erkennen der Infektion.

„Wir haben die Möglichkeiten einer wirksamen Therapie. Wir haben auch die Möglichkeiten, um Infektionen zeitnah zu erkennen. Doch was es allem voran braucht, ist bessere Aufklärung und eine Entstigmatisierung von Betroffenen. Nur wenn ich weiß, wie die Krankheit funktioniert und wie ihr mit modernen Behandlungsmethoden entgegengewirkt werden kann, werde ich mich auch einer regelmäßigen HIV-Testung unterziehen“, sagt der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner. Etwa 42,5 Prozent der Betroffenen erfahren erst viel zu spät von ihrer HIV-Infektion, nämlich im fortgeschrittenen Stadium.

Gerade Kinder hätten einen zu geringen Zugang zu Medikation: Weltweit würden nur gut die Hälfte aller HIV-infizierten Kinder die lebensrettende Behandlung erhalten, während bei Erwachsenen die Rate mit mehr als drei Viertel deutlich höher liege. „Dass hier genau bei Kindern die Sterblichkeitsrate noch am höchsten liegt, muss sich dringend ändern“, betont Schallmeiner.

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