Ärztekammer: Wiens Kinder sind die ersten Opfer des Missmanagements im Gesundheitsbereich | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Ärztekammer: Wiens Kinder sind die ersten Opfer des Missmanagements im Gesundheitsbereich

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Wien (OTS) – Entsetzt zeigt sich der Obmann der Sektion der zur selbstständigen Berufsausübung berechtigten Ärzte der Ärztekammer für Wien und Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, George Zabaneh, über die täglichen medialen Berichte in puncto Kinderversorgung in Wien. „Die Spirale dreht sich immer schneller und steiler abwärts und die Politik von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker abwärts ist verantwortlich für all das, was kommen wird.“ ****

„Allein diese Woche gibt es mehrere Presseberichte, die belegen, dass die Versorgungsengpässe bei unseren Kindern ein dramatisches Ausmaß erreicht haben“, zeigt sich Zabaneh geschockt.

„Die Aussagen des Wiener Gesundheitsverbunds und des Wiener Gesundheitsstadtrats Hacker lassen vermuten, dass sie sehenden Auges und in einem Zustand der vollkommenen Ignoranz der – für jeden, der sich mit der Materie auseinandersetzt – absehbaren Gesundheitsversorgungskrise nicht entgegenzuwirken vermochten“ – und dies trotz jahrelanger Aufforderungen der im System arbeitenden Ärztinnen und Ärzten, des Pflegepersonals und der Hinweise der Ärztekammer.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für Zabaneh die Tatsache, dass es bei bestimmten Fragestellungen wie etwa in der Neuropädiatrie nur mehr Therapieangebote im Wahlarztsektor gebe. Zabaneh: „Wer betreut dann mein Kind längerfristig beispielsweise bei einem epileptischen Anfall beziehungsweise bei anderen neurologischen Fragestellungen, die im niedergelassenen Bereich kaum abgeklärt werden können?“

Die Spirale der mangelnden Gesundheitsversorgung werde sich immer schneller und steiler bergab drehen, denn jeder Weggang im ärztlichen Bereich aufgrund der mannigfaltigen Probleme werde diese Entwicklung dramatisch beschleunigen. „Und die ersten, die darunter leiden werden, sind unsere Kinder, die die Zukunft unserer Gesellschaft darstellen und die wir sichern sollten“, betont Zabaneh, der vom zuständigen Gesundheitsstadtrat endlich ein Problembewusstsein und vom Klinikmanagement eine Bereitschaft zum Realismus einfordert. „Was bedeutet dieses Nichtstun für die Gesellschaft? Wir als – noch – im System Arbeitende sollten nicht mehr ignoriert, uns sollte kein Maulkorb verpasst werden, und auch im Sinne der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung muss man die gemachten Fehler endlich eingestehen, um diese Krise gemeinsam zu bewältigen“, schließt Zabaneh. (ast)

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