Czernohorszky: Klimaschutz am stillen Örtchen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Czernohorszky: Klimaschutz am stillen Örtchen

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Wien (OTS) – Mehr als 6.000 Liter Abwasser gelangen pro Sekunde in die von der ebswien betriebenen städtischen Kläranlage in Simmering. Die gewaltige Abwassermenge von rund 200 Millionen Kubikmeter jährlich führt auch jede Menge „ungebetene Gäste“ mit sich. Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien entfernen mit der Rechenanlage der Kläranlage Tag für Tag rund 20.000 Kilogramm an Feststoffen aus dem Abwasser – Müll, der dort nichts verloren hat.“

Die im Auftrag der ebswien durchgeführte Analyse des Rechenguts ergab beeindruckende Zahlen:

  • Mehr als 79 Millionen Stück Feuchttücher,
  • mehr als 196.000 Kilogramm an Monatshygieneartikeln (Tampons, Binden) und
  • mehr als 80 Millionen Zigarettenstummel

bleiben in einem Jahr in den Grob- und Feinrechen der Kläranlage zurück.

Für die Mitarbeiter*innen der Kläranlage bedeutet das mehr Arbeit, für das Unternehmen mehr Aufwand, für Umwelt und Klima mehr Belastung: Das sogenannte „Rechengut“ muss in Containern zur thermischen Entsorgung gebracht werden, im Jahr 2021 waren dafür 1.220 Lkw-Fahrten notwendig. Czernohorszky: „Dazu kommt, dass der feuchte Müll natürlich schlechter brennt und daher aufwändiger zu entsorgen ist.“ Mit der richtigen Entsorgung des Mülls kann jede Wienerin und jeder Wiener ganz einfach mithelfen, Umwelt und Klima zu schonen, so der Klimastadtrat: „Wir haben in Wien ein extrem gut ausgebautes Angebot für die richtige Müllentsorgung, Kanal und Klo müssen nicht als Mistkübel verwendet werden. Wir alle können hier einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Meine Bitte an jede Wienerin und jeden Wiener lautet: Spül keinen Müll!“

Kampagne „Spül keinen Müll“

Neben den falsch entsorgten Feststoffen machen auch andere über das Klo entsorgte Dinge Probleme. Christian Gantner, Generaldirektor der ebswien kläranlage & tierservice Ges.m.b.H.: „Speiseöl, das über WC oder Ausguss entsorgt wird, legt sich an Rohrleitungen an. Nur durch einen hohen Reinigungsaufwand können wir verhindern, dass sie sich komplett verlegen.“ Über das WC entsorgte Essensreste locken Ratten im Kanal an, auch nicht mehr benötigte Medikamente oder solche, bei denen das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, haben im Abfluss nichts verloren. Sie belasten die Kläranlage, in deren biologischen Reinigungsstufen manche der Inhaltsstoffe auch nicht abgebaut werden können.

„Wir haben die Wienerinnen und Wiener zu ihrem Müll-Verhalten am WC befragt. Dabei haben sich 91 Prozent der Befragten mehr Informationen zum Thema gewünscht“, erklärt ebswien-Chef Gantner. Mit der langfristig angelegten Kampagne „Spül keinen Müll“ kommt die Wiener Kläranlage diesem Wunsch nach. Die Website [spülkeinenmüll.at]
(https://www.xn--splkeinenmll-elbi.at/) klärt über die Konsequenzen
von „Fehlwürfen“ ins Klo auf und kennt die richtigen Entsorgungs­wege für alle Müll-Arten. Bei einem „Spülchen“ können die User*innen ihr Wissen darüber, was ins Klo darf und was nicht, und gleichzeitig ihre Fingerfertigkeit testen. Ein Song, dargeboten von der „Stuhl-Gang“ (bestehend aus fünf animierten Charakteren namens Flo the Klo, Lilly Lulu, Howie Haufen, Betty Besen und Rolli Rolle), behandelt das Thema auf einfach zugängliche Art und Weise. Er kommt in Hörfunk und Social Media zum Einsatz. Die Mitglieder der Stuhl-Gang sind auf Infoscreens „aktiv“, aber auch am „Ort des Geschehens“, nämlich in Form von ToilAds in Toiletten von Gaststätten.

Sauberes Abwasser, sauberer Strom

Seit 1980 reinigt die in Simmering gelegene zentrale Kläranlage der Stadt das Abwasser der Wienerinnen und Wiener, mehr als 6.000 Liter Abwasser gelangen pro Sekunde in die Anlage. In 20 Stunden durchläuft das Abwasser nach einer mechanischen Reinigungsstufe zwei biologische Reinigungsstufen, in denen sich die rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ebswien die Natur zum Vorbild nehmen. Rund 20.000 Kilogramm an Feststoffen und mehr als 100.000 Kilogramm an gelösten Schmutzstoffen werden dem Abwasser Tag für Tag entzogen. Über den Donaukanal fließt das gereinigte Abwasser in die Donau, ohne deren Wasserqualität zu beeinträchtigen. Die ebswien klärt also alles und sorgt dafür, dass die Donau blau bleibt. Und das zur Gänze mit Ökostrom aus eigener Erzeugung, Wiens Kläranlage ist also auch ein echtes „Öko-Kraftwerk“. Gut für die Umwelt, gut fürs Klima.

Information

Mehr zur Informations-Kampagne „Spül keinen Müll“ unter:
[www.spülkeinenmüll.at] (https://www.xn--splkeinenmll-elbi.at/)und auf Instagram „DieStuhlGang“;

Informationen zur Wiener Kläranlage unter: [www.ebswien.at] (https://www.ebswien.at/) (Schluss) wög

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