ÖGK-Huss: Wir brauchen ein öffentliches Impfprogramm für alle Menschen in unserem Land
Wien (OTS) – Impfungen sind keine gesetzlichen Leistungen der Krankenversicherung, sondern eine staatlich zu organisierende Maßnahme. Derzeit gibt es in Österreich ein für die Versicherten kostenloses Kinder-Impfprogramm (das von Bund, Ländern und Sozialversicherung gemeinsam finanziert wird). Für Erwachsene sind Vorsorge-Impfungen im Wesentlichen privat zu finanzieren, nur in manchen Fällen gibt es Zuschüsse der Länder oder der Krankenversicherungen.
ÖGK-ArbeitnehmerInnen-Obmann Andreas Huss: „Die Impf-Situation bei den Erwachsenen ist in Österreich generell nicht gut, die Impfquoten sind im Vergleich zu umliegenden Ländern niedrig. Wir haben also nicht nur bei der Corona-Impfung Nachholbedarf. Um generell bessere Impfquoten zu erreichen, sollen Impfungen künftig nach dem nationalen Impfplan in den Leistungsbereich der ÖGK übernommen werden.“
Hohe Impfquoten, so zeigt der internationale Vergleich, lassen sich mit einem niederschwelligen Zugang und flächendeckenden kostenlosen Impfprogrammen erreichen. Österreich liegt derzeit bei den Impfquoten laut OECD-Vergleichen sowohl bei den Erwachsenen als auch den Kindern teilweise weit hinter vergleichbaren Ländern zurück. Maßnahmen-Empfehlungen für Verbesserungen liegen schon seit Jahren seitens der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) vor.
Andreas Huss: „Impfen ist Prävention bzw. Gesundheitsschutz und könnte somit eine Aufgabe der sozialen Krankenversicherung werden, wenn der Gesetzgeber das beschließt und finanziert. Die ÖGK braucht jetzt noch den klaren Auftrag und eine Finanzierung des Gesetzgebers, dann kann es losgehen. Wie die Krankenversicherung Impfprogramme schnell und gut umsetzen kann, sieht man derzeit in Israel, aber auch in Kärnten.“
Um die Voraussetzungen für die Übernahme des Nationalen Impfplans in das Leistungsportfolio der ÖGK zu schaffen, muss der Bund die ÖGK dafür mit den entsprechenden Geldmitteln ausstatten. Dazu gibt es bereits erste Gespräche mit Bund und Ländern, um zentrale Impfprogramme öffentlich und gemeinsam zu finanzieren.
Andreas Huss: „Eine Modernisierung des österreichischen Impfwesens ist als wichtige Maßnahme für Gesundheitsförderung und Prävention dringend notwendig und spart langfristig Kosten in Spitälern, bei Ärzten, Therapien und Medikamenten. Investieren wir in die Gesundheit. Öffentliches Erwachsenen-Impfprogramm Jetzt!“
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