Grüne zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Sklaverei: Europas Reichtum gründet sich zu einem großen Teil auf Ausbeutung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Grüne zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Sklaverei: Europas Reichtum gründet sich zu einem großen Teil auf Ausbeutung

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Wien (OTS) – „Die Sklaverei gehört zu den dunkelsten Kapiteln der Menschheitsgeschichte“, sagt die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung. „Dieses sich über Jahrhunderte erstreckende Verbrechen lastet nach wie vor auf dem Gewissen Europas, das seinen Reichtum zu einem guten Teil auf dieser Form der Ausbeutung gründet. Dieser Schandfleck unseres Kontinents verpflichtet uns daher heute umso mehr zu besonderer Achtsamkeit und Verantwortung im Hinblick auf die weltweite Achtung der Menschenrechte.“

Leider habe sich der Menschenhandel zur modernen Sklaverei des 21. Jahrhunderts entwickelt, so die Vizeklubchefin weiter, die neben sexueller Ausbeutung, auch die Ausbeutung von Hausangestellt*innen sowie Organ- und Kinderhandel als Beispiele dafür nennt. Als Transit-und Zielland dieses grausamen Geschäfts habe Österreich einen besonderen Auftrag, sich aktiv für dessen Eindämmung einzusetzen. Es sei daher ein erklärter Schwerpunkt im Programm dieser Bundesregierung, durch multilaterale Bemühungen und konkrete Maßnahmen, konsequent dagegen vorzugehen. „Neben der Strafverfolgung ist uns besonders der Schutz und die Stärkung der Rechte der Opfer sowohl in den Herkunfts-, als auch Transit- und Zielländern ein Anliegen. Ziel unserer Bemühungen ist es, das Übel mittels internationaler Zusammenarbeit an der Wurzel zu packen und durch präventive Maßnahmen möglichst nicht entstehen zu lassen“, so Ernst-Dziedzic. Es sei nun der geeignete Zeitpunkt gekommen, um mit der Umsetzung der im Regierungsprogramm vereinbarten Maßnahmen gegen den internationalen Menschenhandel zu beginnen“, sagt Ernst-Dziedzic. Sie habe daher bereits vor der parlamentarischen Sommerpause im ersten Menschenrechtsausschuss gemeinsam mit dem Koalitionspartner einen Entschließungsantrag eingebracht, der die Bundesregierung ersucht, ebendies zu tun.

„Moderne Sklaverei erzeugt Mode, an der Blut klebt“, so Ulrike Fischer, Konsumentenschutzsprecherin der Grünen. Weltweit sind 5,5 Millionen Menschen unter 18 Jahren versklavt. Sie haben keine Rechte, leben und arbeiten unter erbärmlichen Verhältnissen und bekommen keine Bezahlung. „Wir kaufen Menschenleid und sind dabei oft unwissend. Alleine in der europäischen Union werden 7% der Arbeitskraft durch sklavenähnliche Dienste erbracht. Wir können nicht länger zuschauen, wir müssen handeln“, so Fischer. Fairer Konsum könne nur dann stattfinden, wenn die Konsument*nnen die ganze Wahrheit kennen. Faire Produktion und Fairer Handel müsse das „neue Normal“ werden. Dafür brauche es verbindliche Kennzeichnung und strenge Kontrollen.

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