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Blitzlicht der Artenvielfalt im Nationalpark

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Mittersill (OTS) – Vom 10. bis 12. August 2018 steht der Nationalpark Hohe Tauern zum 12. Mal ganz im Zeichen der Artenvielfalt. „Die über 30 wissenschaftlich arbeitenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten botanischen und zoologischen Fachbereichen erwartet heuer eine besondere Herausforderung“, freut sich Landesrätin Maria Hutter. Die seitens der Nationalparkverwaltung vorbereiteten Untersuchungsflächen befinden sich nämlich alle im seit September 2017 eingerichteten Wildnisgebiet Sulzbachtäler, Gemeindegebiet Neukirchen am Großvenediger. Arbeiten in einem Wildnisgebiet sind naturgemäß mit weiten Anmarschwegen, weg- und infrastrukturlosem Gelände und anderen Erschwernissen verbunden. „Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich diesen Herausforderungen stellen, werden damit belohnt, dass sie unberührte Ökosysteme und deren Entwicklungsstadien vorfinden, wie es sie im gesamten Alpenraum nur noch ganz vereinzelt und nicht in dieser flächenmäßigen Ausdehnung gibt“, erklärt Hutter.

Der jährlich durchgeführte Tag der Artenvielfalt ist für die Dokumentation und das Management im Nationalpark Hohe Tauern von besonderer Bedeutung. Gemeinsam mit dem Haus der Natur in Salzburg, welches die Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks führt, wird diese Aktion seit 2007 jedes Jahr in einem anderen Tal des Nationalparks in Kärnten, Salzburg oder Tirol veranstaltet. NP-Dir Wolfgang Urban dazu: „Die Größe des Nationalparks mit über 1.800 km² und der Hochgebirgscharakter machen systematische und flächendeckende Erhebungen unmöglich, Luftbildinterpretationen und diverse Fachkartierungen können immer nur grobmaschig angelegt sein und speziellen Fragestellungen unterworfen sein, da fallen die ein oder anderen Besonderheiten durch.“ Mit dem Tag der Artenvielfalt werde für 48 Stunden ein Blitzlicht in ein abgegrenztes Gebiet geworfen. Die große Zahl an Forscherinnen und Forschern auf kleiner Fläche und die Intensität der Arbeit sorge dann auch immer wieder für spannende Überaschungen.

Seit 2007 konnten im Rahmen der Tage der Artenvielfalt bemerkenswerte 5.800 Arten und Unterarten sowie zahlreiche Neufunde nachgewiesen werden. Im Jahr 2010 entdeckte Willhelm Foissner von der Universität Salzburg im Seidlwinkltal sogar eine für die Wissenschaft neue Art, ein Wimperntierchen mit dem Namen Urotricha spetai. „Pro Tag der Artenvielfalt werden durchschnittlich 4.500 Datensätze zu 1.500 Arten erbracht. Bisher konnten insgesamt 48.000 Datensätze gesammelt werden, das sind 12 % des Gesamtdatenbestandes der Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks Hohe Tauern beim Haus der Natur. In dieser Datenbank sind derzeit gesamt 11.500 Arten und Unterarten erfasst. 14 % davon konnten mit Hilfe der Tage der Artenvielfalt im Nationalpark nachgewiesen werden. Bei einigen Organismengruppen stellt der Tag der Artenvielfalt inzwischen sogar eine der wichtigsten Datenquellen der Biodiversitätsdatenbank dar“, erläutert Patrick Gros vom Haus der Natur in Salzburg die erfolgreiche Bilanz zu den Tagen der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern.

Für Landesrätin Hutter hat der Tag der Artenvielfalt aber noch zwei weitere Besonderheiten: „Als derzeitige Vorsitzende des Bundesländer übergreifenden Nationalparkrates ist es mir wichtig, dass die drei Nationalparkländer gerade im Bereich der Wissenschaft und Forschung eng kooperieren und zusammenarbeiten. Biodiversitätsdatenbank und Biodiversitätsforschung sind echte ‚best practice‘ Beispiele dafür. Und ganz besonders erwähnenswert ist, dass uns an den Tagen der Artenvielfalt die zahlreichen Expertinnen und Experten ehrenamtlich zur Verfügung stehen. Ein großes danke dafür!“

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