Rückblick auf das 37. Osterfestival Tirol

Mit einer Auslastung von 93% und 64 Veranstaltungen ging das 37. Osterfestival Tirol am Ostersonntag erfolgreich zu Ende. Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland widmeten sich in diesem Jahr „sein_schein“ und luden das Publikum zu einer intensiven Auseinandersetzung verschiedener Kunstformen mit unterschiedlichen Realitäten, vermeintlichen Wahrheiten und dem fehlenden Willen zum Zuhören und Verstehen ein.

So setzte das Eröffnungswochenende ein starkes Zeichen für das Zeitgenössische: Mit der österreichischen Erstaufführung von Salvatore Sciarrinos „Due Cori“, dem berührend-autobiographischen Theaterstück „Fünf Uhr morgens“ und der fiktiv-realen Performance „Destination FCKD“.

Zu den künstlerischen Höhepunkten zählten die Uraufführungen von Johannes Maria Stauds „Jagende Wolken, blendendes Blau!“, der gesamte Abend war Originalwerken für Blechbläserquintett gewidmet und von Windkraft – Kapelle für Neue Musik äußerst virtuos interpretiert. Mit Sarah Nemtsovs „from shore to shore“ nahm das Ensemble Phace mit großer Intensität den einzigartigen Raum des Salzlagers ein. Äußerst selten zu hörende Passionsmusiken voll tiefer Emotionen begeisterte das Publikum. Neben Dietrich Buxtehudes „Membra Jesu nostri“ mit Gli Incogniti und Voces Suaves das Collegium 1704 unter der Leitung von Václav Luks mit einem wahren Juwel, dem opernhaften Passionsoratorium „Gesù al Calvario“.

Impulse zum Nachdenken gaben der Film „How to Built a Truth Engine“ von Friedrich Moser, „The making of Berlin“ des belgischen Künstlerkollektivs Berlin. Sie warfen Fragen nach gesellschaftlicher Verantwortung, Manipulation und Wahrnehmung auf. Die Tanzveranstaltungen in der Dogana begeisterten durch die Vielfalt an künstlerischen Zugängen zum Thema und deren äußerst poetische Umsetzung. Das „Vorprogramm“ des Osterfestival Tirol mit den 40 Orten und den Orgelspielen, die sich über die gesamte Fastenzeit erstreckten, fand großen Anklang.

Das Osterfestival Tirol blickt in Vorfreude auf seine nächste Edition voraus: Die 38. Ausgabe findet vom 18. Februar bis 5. April 2026 statt.