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Internationale Krisenmanagementkonferenz in Wien

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Von 06. – 08. Mai fand im Wiener Rathaus eine internationale Krisenmanagementkonferenz zum Thema: No fear of the dark – preparing for energy shortages together, statt – konkret ging es darum, wie sich Städte gemeinsam auf mögliche Strommangellagen und diverse Krisen vorbereiten können. Dieses von der EU finanzierte Projekt startete in Wien, die nächste Konferenz findet im Oktober in Liepāja (Lettland) statt.

Gemeinsam ein Thema zu erarbeiten, sich auszutauschen und voneinander zu lernen, war der Tenor der Krisenmanagementkonferenz in Wien, die unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Michael Ludwig stand.

Gekommen sind Krisen-Expert*innen aus Wien und 10 europäischen Ländern: Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Serbien, Slowenien, Tschechien, Slowakei und Ungarn.  Sie präsentierten ihre Projekte zur Problembewältigung von Krisen.  Auch hochrangige Vertreter der Wiener Sicherheitskräfte, Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Militärkommandant Kurt Wagner, nahmen an der Konferenz teil.

Das Motto: Keine Angst vor Dunkelheit – gemeinsame Vorbereitung auf Strommangellagen und andere Krisen wurde von Vertreter*innen von 17 Städten in gut moderierten Diskussionen behandelt – Englisch war Konferenzsprache.

Wien präsentierte das Projekt „Lichtinseln“, das in Zusammenarbeit mit allen Religionsgemeinschaften in Wien im Krisenfall der Bevölkerung „Anlaufstellen“ bietet. Konkret sollen niederschwellig im Ernstfall Räumlichkeiten und Freiwillige der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Lichtinseln und Mehrwert im Miteinander

Die Zusammenarbeit auf allen Ebenen – so auch mit den Religionsgemeinschaften – hat für den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig absolute Priorität. Auch wenn Wien als eine der sichersten Städte der Welt gilt, „das gemeinsame an einem Strang ziehen – auch über Grenzen hinweg – definiert als Wiener Weg, stärkt den Zusammenhalt, ob national oder auf europäischer bzw. internationaler Ebene“, stellte Bürgermeister Ludwig nach Übermittlung des Konferenzberichts fest. „Wer den Blick in die Nachbarländer macht – die meistens vor ähnlichen Herausforderungen wie wir stehen – kann viel lernen. Informationsaustausch stützt und eint Europa und stärkt uns alle, weil das Sicherheitsniveau, auf dem Problemlösungen diskutiert werden, auf eine nächsthöhere Ebene gehoben wird.“

Der Erfahrungsaustausch und die Diskussion hätten einen „Mehrwert im Miteinander“ stellte Konferenzgastgeber der Magistratsdirektion – Geschäftsbereich Organisation und Sicherheit, Magistratsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Müller fest. Für ihn gab es angesichts der Bewältigung von Krisen der letzten Jahre – Covid-Pandemie, Terroranschlag 2020, Flüchtlingsbewegungen 2015 und 2022, seit zwei Jahren Energiekrise – eine Lehre, die er aus der Krisenbewältigung der letzten Jahre gezogen hätte: „Wer erfolgreich eine Krise managen will, braucht effiziente Strukturen, schnelle Informationsbeschaffung, -verarbeitung und -analyse und rasches, unaufgeregtes Handeln – auch weil, wie zB bei der Covid-Pandemie die Vorbereitung auf das, was noch kommen könnte, wesentlich ist.“  Die Vorbereitung auf und das Beüben von Krisen sei das Um und Auf im Krisenmanagement,  so Müller abschließend.  

Internationale Projektbeiträge im Überblick

Die Beiträge und Diskussionen der teilnehmenden Vertreter*innen zeichneten „the big picture“ also ein umfassendes Bild von jenen Krisen, die Europa in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Auch wenn Strommangellagen in der Vorbereitung  und Beübung von Krisenstäben zentrale Bedeutung haben, wurde mit dieser Konferenz klar, dass es in der Realität mitunter äußere Umstände sind, die zu Unterbrechungen von Strominfrastrukturen führen können.

So zeigten die Beispiele der Städte Belgrad (Serbien), Budapest (Ungarn) und Ljubliana (Slowenien), dass extreme Wetterkapriolen, vorrangig im letzten Jahr, Auslöser für Probleme bei der lokalen Stromversorgung, aber auch bei der sonstigen Infrastruktur wie Verkehr und Versorgung mit Wasser und Abwasser waren. Die beschriebenen Ereignisse beschränkten sich zwar nur auf wenige Tage, aber schränkten auf Wochen das Funktionieren der betroffenen Regionen ein.

Echter Blackout in Pori (Finnland)

Wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur unter schwierigen Wetterbedingungen im Winter ist, präsentierte die finnische Stadt Pori, die auch von einem „echten“ Blackout in ihrer Region berichtete. Für die Konferenz wurde von Pori nicht nur das Risikobewertungssystem von der nationalen bis zur lokalen Ebene vorgestellt, sondern auch gezeigt, wie mit einem viertägigen Stromausfall im nördlichen Teil der Stadt bei winterlichen Bedingungen umgegangen wurde, deren „lessons learned“ in einer großflächigen Schulungsveranstaltung mündeten. Die baltischen Staaten, Tallin und Tartu (Estland) sowie Vilnius (Litauen), die aufgrund der geänderten geopolitischen Verhältnisse vor riesigen Herausforderungen für ihre Stromnetze stehen, legten den Schwerpunkt ihrer Präsentationen daher auf die Sicherstellung einer resilienten Stromversorgung.

Wie mit der Bevölkerung im Notfall (Blackout) kommuniziert wird, präsentierten hingegen die deutschen Städte Rostock und Düsseldorf sowie Prag (Tschechien). Hier wurde die ganze Palette, von Informationsbussen bis zu Sozialen Medien und Infoapps, die für die Bevölkerung bereitgestellt werden, vorgestellt. 

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