Industrie zu Lieferkettengesetz: Drohendes, kontraproduktives Bürokratiemonster vorerst abgewendet
Die Bedenken europäischer Unternehmen wurden gehört: Der aktuelle Entwurf der EU-Lieferketten-Richtlinie ist nicht zu Ende gedacht und wäre mit einem ausufernden Bürokratieaufwand für österreichische, wie europäische Unternehmen verbunden. Daher fand der vorliegende Entwurf im heutigen Ausschuss der ständigen Vertreter keine Mehrheit. Die Industriellenvereinigung (IV) wies in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv auf die Schwierigkeiten in der Umsetzbarkeit des aktuellen Vorschlags hin: „Mit dem heutigen Beschluss wurde zurecht in letzter Minute ein massiver Wettbewerbsnachteil für den europäischen Wirtschafts- und Industriestandort verhindert. Der vorliegende Entwurf war zwar gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Für viele Unternehmen, gerade im mittelständigen Bereich wären die Vorgaben schlichtweg nicht umzusetzen gewesen“, so Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung. Die mit dem Richtlinienentwurf verbundenen Kontrollpflichten über die gesamte Lieferkette hinweg entzogen sich in der bisherigen Ausgestaltung jeglicher unternehmerischen Realität.
Drohendes Bürokratiemonster vorerst abgewendet
Mit dem heutigen Ergebnis konnte somit das drohende Bürokratiemonster sowie die damit verbundenen Klagsrechte, die den europäischen Standort im internationalen Wettbewerb bedrohen, vorerst abgewendet werden. „Die Industrie bekennt sich zu nachhaltigem, verantwortungsvollem und zukunftsfähigem Wirtschaften. Dabei muss jedoch sichergestellt werden, dass internationale Lieferketten nicht durch überschießende, realitätsferne Regelungen beeinträchtigt werden. Es ist wichtig, dass nachhaltiges Handeln, im Sinne der Wirtschaftlichkeit, sozialen Verträglichkeit und ökologischen Aspekten weiterhin rentabel bleibt und nicht durch zusätzlichen Bürokratieaufwand bestraft wird“, so Knill. Seitens der Industrie wird man sich weiterhin konstruktiv bei der Gestaltung von praktikablen Lösungen einbringen.
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