Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 2024: ORF-Programmschwerpunkt mit Dokus, Filmen, Interviews | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust 2024: ORF-Programmschwerpunkt mit Dokus, Filmen, Interviews

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Wien (OTS) – Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Jänner 2024 gestaltet der ORF einen umfangreichen Programmschwerpunkt in ORF 2, ORF III, 3sat und Ö1.

ORF 2: „Universum History“, Premieren „Wem erzählen?“ und „Schächten“, „Elser“, „Der Fall Collini“ u. v. m.

Den Auftakt im Fernsehen macht ORF 2 am Freitag, dem 26 Jänner, mit der „Universum History“-Dokumentation „Widerstand im KZ – Der Fotograf von Mauthausen“ (23.05 Uhr) von Barbara Necek – ein Porträt des im SS-Erkennungsdienst tätigen spanischen Häftlings und Fotografen Francisco Boix, dem es gelang, insgesamt mehr als 20.000 Foto-Negative aus dem KZ Mauthausen zu schaffen und damit die Nazi-Gräuel zu dokumentieren. Es folgt der auf wahren Begebenheiten beruhende Spielfilm „Elser – Er hätte die Welt verändert“ (23.50 Uhr) von Oliver Hirschbiegel über den deutschen Handwerker und Widerstandskämpfer Georg Elser sowie dessen erfolgloses Attentat auf Adolf Hitler im Jahr 1939, mit Christian Friedel in der Titelrolle. Am Samstag, dem 27. Jänner, beleuchtet die Reihe „Religionen der Welt“ (16.55 Uhr) im Beitrag „Aus der Stille – Das Leben der dritten Generation“ die Geschichte der jungen Wienerin Eidel Malowicki, die nicht viel über vergangene Kapitel ihrer vom Holocaust geprägten Familienhistorie weiß, aber diese dennoch fortschreibt – in jiddischer Sprache und mit Musik.
Ebenfalls am 27. Jänner zeigt ORF 2 mit „Der Fall Collini“ (23.30 Uhr) einen von Marco Kreuzpaintner gedrehten, packenden Justizthriller nach dem gleichnamigen Roman von Ferdinand von Schirach mit u. a. Elyas M’Barek, Franco Nero, Heiner Lauterbach und Alexandra Maria Lara, der – ausgehend von einem heutigen Industriellenmord – in der Nachkriegszeit ungesühnte Gräueltaten der Nazi-Diktatur aufdeckt.
Was wissen Berufsschüler:innen oder Jugendliche mit Migrationshintergrund über den Holocaust? Und wie kann man Menschen, deren familiäre Hintergründe keine Berührungspunkte mit dem Geschehen vor 80 Jahren haben, den Völkermord vermitteln? Nach Antworten sucht am Sonntag, dem 28. Jänner, ein „Orientierung“-Beitrag mit dem Titel „Holocaust-Gedenken – ein Thema für Eliten?“ (12.30 Uhr). „Was ich glaube“ (16.55 Uhr) thematisiert „Shoah und christliche Verantwortung“ und erinnert an die Mitschuld der christlichen Kirchen am Holocaust. „Wem erzählen?“ ist zentrale Frage und Titel der „dokFilm“-Premiere am 28. Jänner, um 23.05 Uhr in ORF 2: Regisseur Ernst Gossner gibt in diesem vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Kinodokumentarfilm fünf mittlerweile verstorbenen Überlebenden des Vernichtungslagers Mauthausen ausreichend Raum, über das ihnen widerfahrene Leid zu sprechen: über Folter, Entmenschlichung und den Weg zurück ins Menschsein.
Am Dienstag, dem 30. Jänner, zeigt ORF 2 zwei Porträts außergewöhnlicher Frauenpersönlichkeiten während des Zweiten Weltkriegs: „Maria Stromberger“ (22.30 Uhr) über die österreichische Krankenschwester und Widerstandskämpferin, die sich 1942 freiwillig nach Auschwitz zum Krankenpflegedienst in der SS-Krankenstation meldete und zum „Engel von Auschwitz“ wurde, sowie „Schwester Courage“ (23.10 Uhr) über den Widerstand der deutschen Vinzentinerin Anna Bertha Königsegg gegen das Euthanasieprogramm des NS-Regimes. Die TV-Premiere eines weiteren vom ORF geförderten Kinofilms steht am Sonntag, dem 4. Februar, mit „Schächten“ (23.05 Uhr) von Thomas Roth auf dem Programm: Das Drama mit u. a. Jeff Wilbusch, Paulus Manker, Miriam Fussenegger, Georg Friedrich, Julia Stemberger, Michael Abendroth und Christian Berkel erzählt die Geschichte eines jüdischen Unternehmersohns aus Wien, der in den 1960er Jahren das Gesetz selbst in die Hand nimmt, um nach dessen Freispruch für die Bestrafung jenes NS-Peinigers zu sorgen, der 20 Jahre zuvor unsägliches Leid über seine Familie gebracht hat – und nach wie vor bringt.

„Facing Auschwitz“, „Die letzten Zeitzeugen“, „Die Wannseekonferenz“ und mehr in ORF III

ORF III ergänzt den TV-Schwerpunkt zum Holocaust-Gedenktag am Samstag, dem 27. Jänner, mit weiteren Sendungen: Zunächst zeigt die Dokumentation „Facing Auschwitz“ (8.25 Uhr) von Karl Pridun, wie seit 1988 jährlich Tausende Menschen aus aller Welt nach Auschwitz kommen, um den „March oft the Living“ zu gehen: Überlebende, ihre Kinder, Enkelkinder und Angehörige marschieren hierbei von Auschwitz I nach Birkenau. Anschließend teilt der mittlerweile verstorbene Marko Feingold, bis 2019 mit 106 Jahren Österreichs ältester Holocaust-Überlebender und langjähriger Präsident der Salzburger Israelitischen Kultusgemeinde, in der „zeit.geschichte“-Produktion „Die letzten Zeitzeugen“ von Ernst Pohn in einem 20-minütigen Interview seine Erlebnisse in insgesamt vier Konzentrationslagern (9.10 Uhr). Im Hauptabend gibt die Programmleiste „zeit.geschichte“ Einblicke in das „Lager des Schreckens – Hitlers Raketenprojekt in Ebensee“ (20.15 Uhr): Die von Andreas Kurz gestaltete ORF-III-Produktion enthüllt die erschütternde Geschichte des KZ Ebensee, wo Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen das Raketen-Entwicklungswerk für das NS-Regime errichten mussten. Nach einem Dacapo des am Vortag in ORF 2 gezeigten Films „Widerstand im KZ – Der Fotograf von Mauthausen“ (21.10 Uhr) geht es in einer Dokumentation von Jörg Müllner um „Die Wannseekonferenz“ (22.00 Uhr), bei der die effiziente Umsetzung der „Endlösung der Judenfrage“ am 20. Januar 1942 geplant wurde. Den Schwerpunkt-Abend beschließt die Produktion „Ein Tag in Auschwitz“ (22.55 Uhr): Der Film von Winfried Laasch und Friedrich Scherer rekonstruiert einen typischen Tag im Mai 1944 und verdeutlicht die Alltäglichkeit des Massenmords. Mit Interviews von Überlebenden und Fotos aus dem historischen „Auschwitz-Album“, das heute in der Gedenkstätte Yad Vashem aufbewahrt wird, bietet die Produktion einen bewegenden Einblick in dieses dunkle Geschichtskapitel.

3sat-Schwerpunkt mit „Die Kinder der Villa Emma“, „Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich“, „Die drei Gerechten“

3sat zeigt am Samstag, dem 27. Jänner, das TV-Drama „Die Kinder der Villa Emma“ (20.15 Uhr): Gemeinsam mit August Zirner und Ludwig Trepte bricht Nina Proll in Richtung Villa Emma auf und führt Kinder und Jugendliche im Jahr 1941 auf der gefährlichen Flucht vor dem Naziterror nach Palästina. Drehbuchautorin Agnes Pluch und Regisseur Nikolaus Leytner erzählen in dem auf einer wahren Begebenheit beruhenden historischen ORF/ARD-Fernsehfilm von der Entwurzelung junger Menschen und vom Verlassen und Finden von Heimat.

Aus der ORF-Reihe „Menschen & Mächte“ stehen in 3sat weiters am Dienstag, dem 30. Jänner, die beiden Dokumentationen „Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich“ (22.25 Uhr) von Robert Gokl und „Die drei Gerechten“ (23.15 Uhr) von Georg Ransmayr im Zeichen des Holocaust-Gedenktags.
Das Porträt der österreichischen Jüdin Ruth Maier begibt sich in Wien und Norwegen auf die Spuren der außergewöhnlich jungen Frau, die akribisch Tagebuch führte über ihre private Situation, aber auch die politischen Entwicklungen, ihre Flucht nach Norwegen und die Zeit als Fremde und Flüchtling. Die Eintragungen ihrer feinsinnigen analytischen Beobachtungen enden erst kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz, wo sie am 1. Dezember 1942 vergast wurde. „Die drei Gerechten“ erzählt davon, wie drei Wiener – Oswald Bouska, Julius Madritsch und Raimund Titsch –, die anfangs den Nationalsozialismus mitgetragen haben, zu entschlossenen Nazi-Gegnern wurden.

„Lebenskunst“, „Praxis“ und „Zwischenruf“ in Ö1

Ö1 widmet sich bereits am Sonntag, dem 21. Jänner, dem Holocaust-Gedenken: „Weil kirchliche Kunst nicht judenfeindlich sein darf“ ist Thema eines Beitrags in der Sendung „Lebenskunst“ (7.05 Uhr). Der katholische Theologe und Leiter des Instituts für kirchliche Ämter und Dienste der Diözese Gurk Michael Kapeller berichtet über Erfahrungen und Lösungsvorschläge.
Am Mittwoch, dem 24. Jänner, ist Dina Porat, eine der profiliertesten Antisemitismusforscherinnen und langjährige Chefhistorikerin der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, zu Gast bei Brigitte Krautgartner in „Praxis“ (16.05 Uhr) und spricht, abseits des aktuellen Nahost-Konflikts, über die Wurzeln des Antisemitismus.
Die katholische Theologin Regina Polak betrachtet am Sonntag, dem 28. Jänner, in „Zwischenruf“ (6.55 Uhr) die Dynamik des Antisemitismus:
Ein großer Teil der Österreicherinnen und Österreicher ist der Meinung, man solle die Ereignisse der Shoah weniger in das Bewusstsein rücken, nicht in die Geschichte, sondern in die Zukunft blicken. Polak sieht diese Haltung mit großer Sorge.

Holocaust-Gedenktag in ORF IN, TVthek, ORF.at-Netzwerk und TELETEXT:
U.a. Lane mit Video-on-Demand-Angeboten wie Spielfilm „Die Wannseekonferenz“ mit Philipp Hochmair

Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT erinnern im Rahmen ihrer aktuellen Berichterstattung an die Opfer des Holocaust und informieren über Gedenkveranstaltungen. Die Sendungen des Programmschwerpunkts werden via Live-Stream in der ORF-TVthek abrufbar sein. Auf ORF ON und in der ORF-TVthek (App und Web) werden ab Samstag, dem 20. Jänner, TV-Sendungen des Schwerpunkts (sofern entsprechende Lizenzrechte vorhanden) – vom Spielfilm „Die Wannseekonferenz“ (am Freitag, dem 19. Jänner, um 0.05 Uhr in ORF 2) bis zur Dokumentation „Facing Auschwitz“ (am Samstag, dem 27. Jänner um 8.25 Uhr in ORF III) – in einer eigens gestalteten Lane als Video-on-Demand bereitgestellt. Darüber hinaus sind in dieser Kollektion auch bereits früher ausgestrahlte Produktionen wie „Vertrieben 1938 – Erinnerungen an das Volksopernensemble“ anlässlich des Holocaust-Gedenktags verfügbar. Im Rahmen der Video-Archive stehen außerdem zahlreiche weitere Dokumentationen, Zeitzeugenberichte und historische TV-Beiträge bereit.

Weitere Details zu den Sendungen des Programmschwerpunkts sind unter presse.ORF.at bzw. oe1.ORF.at abrufbar.

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