Sarah Wiener: Ernährungspolitisches Engagement künftig abseits vom EU-Parlament | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Sarah Wiener: Ernährungspolitisches Engagement künftig abseits vom EU-Parlament

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In den vergangenen viereinhalb Jahren habe ich im EU-Parlament für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und das Recht auf eine gesunde und selbstbestimmte Ernährung für alle gekämpft. Für mich waren diese Jahre ebenso ein großes Privileg wie harte Arbeit. Die Herzstücke meiner bisherigen politischen Arbeit waren die Farm to Fork Strategie, die Reduktion von chemischen Pestiziden (SUR), der Schutz unseres vielfältigen Weltenerbes Saatgut, die Rettung unserer Böden, wesensgemäße Tierhaltung, Lebensmittelqualität und Transparenz im Supermarkt. Diese Themen bleiben auch meine Lebensthemen. 

2024 ist für mich ein Neuanfang, wieder einmal, und die Chance, neue Wege zu beschreiten. Ich werde nicht mehr für die kommende Legislaturperiode im EU-Parlament kandidieren. Diese Jahre haben mich gelehrt, wie wichtig es ist, auf Augenhöhe miteinander zu reden, einander Respekt zu zollen, aber auch Respekt einzufordern und unsere demokratischen Werte entschieden zu verteidigen. Ich habe mich in der vielfältigen europäischen Grünen Fraktion in Brüssel und Straßburg geschätzt und aufgenommen gefühlt. 

Nach fast 10 Jahren Engagement, Transformation und Austausch trenne ich mich auch von meinen Anteilen auf Gut Kerkow. Wir sind erwachsen geworden. Ich bin stolz, was uns allen auf Gut Kerkow in den letzten Jahren gelungen ist und bleibe dem Hof und meinen Partnern, mit denen wir ihn entwickelt haben, verbunden. 

Ich möchte mich gerne intensiver um die gemeinnützige Sarah-Wiener-Stiftung kümmern, die auch mit Hilfe unseres Partners, der Barmer Krankenkasse, zur größten Ernährungsinitiative Deutschlands herangewachsen ist und mit der wir bereits rund 1,25 Millionen Kindern in Deutschland das Kochen beigebracht haben. Daneben werde ich auch die eine oder andere Tätigkeit vor meiner Zeit als Politikerin wieder aufnehmen und freue mich darauf, wieder Herrin meines selbstgestalteten bunten Lebens sein zu dürfen.  

Ich möchte den vielen Menschen, die mich mit Ratschlägen, Wissen und Information, aber auch mit emotionalen Ansprachen unterstützt haben und unterstützen, aus tiefstem Herzen danken. 

Ich bin überzeugt, dass sich am Ende das Gute und Richtige durchsetzen wird. Es braucht in diesen Zeiten eine Allianz der Vernünftigen, die auf die Wissenschaft hört und eine zukunftsfähige Vision für Mensch, Natur und Tier verfolgt, die berücksichtigt, wer wir sind und wer wir sein wollen. Es braucht Optimismus und die Kraft, den einfachen populistischen verkürzten Antworten zu widerstehen und zu widersprechen. Meine Haltung und meine Werte sind diesbezüglich so unverrückbar wie in den letzten 30 Jahren. 

Und: Ich habe noch lange nicht vor, in Rente zu gehen.

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