Landau: „Thema Armut gehört ins Parlament“
Wien (KAP) – „Das Thema Armutsbekämpfung gehört ins Parlament und nicht zum Heurigen“: Das hat Caritas-Präsident Michael Landau anlässlich des „Welttags der Armen“ betont und zugleich zwei Wünsche in Richtung Regierung formuliert, wie dies dauerhaft gewährleistet und Armutsbekämpfung effizienter gestaltet werden könne. So regte Landau die Umsetzung des im Regierungsprogramm vorgesehenen „Unterausschuss Armutsbekämpfung“ im Parlament an. „Wann, wenn nicht jetzt, wäre dafür der richtige Zeitpunkt?“, fragte Landau bei einem Gottesdienst am Sonntag im Wiener Stephansdom. Zudem erinnerte er daran, dass die Regierung die Erarbeitung eines umfassenden Grundrechtskatalogs angekündigt hatte. „Wäre es nicht hoch an der Zeit, die Verfassung auch um die sozialen Menschenrechte zu vervollständigen?“
Armut sei auch in Österreich eine „Realität“, mit der man sich nicht abfinden dürfe. Immer mehr Menschen könnten sich das alltägliche Leben nicht mehr leisten, was sich in steigenden Zahlen in den Sozialberatungsstellen der Caritas zeige. „Niemand tut das zum Spaß“. Notwendig seien Verbesserungen bei der Sozialhilfe, Erhöhungen bei Ausgleichszulage und Arbeitslosengeld und „armutsfeste Familienleistungen“ sowie ein Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen samt Rechtsanspruch. „Geleistetes ist anzuerkennen“ – gleichzeitig zeigten die steigenden Armutszahlen, dass auch in Österreich noch vieles offen sei. „Armut wirksam zu bekämpfen, ist gerade in Österreich nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens.“
Der heuer zum siebten Mal gefeierte „Welttag der Armen“ zählt laut Landau zu den „bleibenden Verdiensten von Papst Franziskus“, da er damit die Aufmerksamkeit der Weltkirche auf ein zentrales Problem und einen zentralen Aspekt der Botschaft des Evangeliums gelenkt habe. Der Welttag erinnere an drei wesentliche Aspekte, die es auch bei der praktischen Bekämpfung von Armut zu beachten gelte: Armut sei stets „konkret“ und habe „das Gesicht von Frauen, Männern und Kindern“ -sie erschöpfe sich also nicht in Statistiken; weiters, dass es einen „Vorrang des Tuns“ gebe, christliche Nächstenliebe sich also in der Tat zeige; und schließlich, dass es gelte, „von den Armen zu lernen“. Landau: „In den Armen begegnen wir Christus. Lassen wir uns unsere Empathie nicht nehmen. Wir werden mehr Mensch, wo wir für andere da sind.“
Am 19. November wird der kirchliche „Welttag der Armen“ weltweit zum siebten Mal begangen. In Österreichs Pfarren wird an diesem Tag die traditionelle „Elisabethsammlung“ der Caritas-Inlandshilfe durchgeführt, zudem gibt es zahlreiche weitere Solidaritätsinitiativen zum Welttag in den katholischen Diözesen des Landes. Ins Leben gerufen wurde der „Welttag der Armen“ 2016 von Papst Franziskus, mit dem Ziel, über die eigene Lebensweise und die vielen Formen der Armut der Gegenwart nachzudenken und die christliche Glaubensüberzeugung in persönlichem Einsatz für Benachteiligte sichtbar zu machen. Der Welttag steht heuer unter dem biblischen Motto „Wende dein Angesicht von keinem Armen ab“.
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