Papageno-Medienpreis 2023: Bekanntgabe der Shortlist
Bereits zum fünften Mal wird heuer der Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung vergeben. Das Gesundheits- und Sozialministerium, die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Wiener Werkstätte für Suizidforschung, der Verein Kriseninterventionszentrum Wien sowie der Österreichische Presserat verleihen die Auszeichnung am 5. September 2023. Der Preis richtet sich an Medienschaffende, die in ihrer Berichterstattung die Bewältigung von Suizidalität und Krisen behandeln. „Durch sensible Berichterstattung leisten Medien einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung von Suiziden“, betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch. „Auch heuer zeichnen wir dieses Engagement mit dem Papageno-Medienpreis aus.“ Nach 2022 wurde nun bereits zum zweiten Mal eine Shortlist seitens der Jury nominiert. ****
Seit den 1980er-Jahren ist in Österreich ein deutlicher Rückgang der Suizidhäufigkeit zu beobachten, dennoch sterben pro Jahr rund 1.100 Menschen durch Suizid. Das sind dreimal so viele Menschen, wie jährlich im Straßenverkehr ums Leben kommen. Die Zahl der Suizidversuche wird noch deutlich höher geschätzt.
Der Rückgang der Suizidrate ist unter anderem auf die Medienrichtlinien zur Berichterstattung über Suizid zurückzuführen, die Österreich als eines der ersten Länder weltweit umgesetzt hat. Medienschaffende haben eine wichtige gesellschaftliche Rolle, wenn sie über Suizidalität berichten. Berichte über die Bewältigung von Suizidalität und Krisen können Suiziden aktiv entgegenwirken („Papageno-Effekt“). Andere Berichte können Imitationssuizide („Werther-Effekt“) zur Folge haben. Das soll mit den Medienrichtlinien bestmöglich verhindert werden.
Shortlist Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung 2023
Sowohl die gestiegene Anzahl an Einreichungen, als auch die hohe Dichte der Qualität der eingereichten Beiträge stellen die Jury – bestehend aus Journalist:innen, Expert:innen der Suizidprävention und Betroffenenvertreter:innen – zunehmend vor die Herausforderung, nur einen Beitrag zu prämieren. Um dieser Entwicklung entsprechend Rechnung zu tragen sowie möglichst viele hervorragende journalistische Werke vor den Vorhang zu holen, finden sich dieses Jahr drei besonders eindrückliche Beiträge auf der Shortlist. Diese erfüllen allesamt die Kriterien für suizidpräventive Berichterstattung, wie in den Medienrichtlinien empfohlen:
Hellin Jankowski: „Wenn Kinder ihr Leben beenden wollen“ (Die Presse, 30.01.2023)
Lukas Matzinger: „Helft uns!“ (Falter, 21.03.2023)
Edith Meinhart: „Am Leben“ (profil, 18.11.2022)
Die feierliche Preisverleihung durch Bundesminister Johannes Rauch findet am 5. September 2023 in den Räumlichkeiten des Presseclub Concordia statt.
Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung
Der Papageno-Medienpreis wurde 2019 vom Gesundheits- und Sozialministerium, der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), der Wiener Werkstätte für Suizidforschung und dem Verein Kriseninterventionszentrum Wien ins Leben gerufen. Er betont die Bedeutung von Medien für die Suizidprävention in Österreich. Benannt ist der Preis nach der gleichnamigen Figur aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, die ihre anfänglichen Suizidgedanken mit Hilfe von Anderen überwinden konnte. Ausgezeichnet werden jedes Jahr journalistische Beiträge, die sich mit der Bewältigung von Suizidalität und Krisen gemäß den Medienrichtlinien zur Berichterstattung über Suizid beschäftigen.
„Medien beeinflussen mit ihrer Berichterstattung die gesellschaftlichen Einstellungen zu Suizid. Die Preisträger:innen der vergangenen Jahre haben mit Ihrer Berichterstattung auf sensible Art und Weise konkrete, konstruktive Hilfe angeboten und dazu beigetragen, keine negativen Imitationseffekte zu erzeugen“, betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.
Weitere Informationen zum Papageno-Medienpreis finden Sie unter: www.sozialministerium.at/papageno-medienpreis
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