Neßler/Grüne zum Tag der Familie: Familie ist vielfältig – Aufgabenverteilung jedoch häufig einseitig
„Familie ist heute von Vielfalt geprägt. Daher ist es längst an der Zeit, die politische Debatte in Richtung einer zeitgemäßen Familienpolitik, die auch Familienkonstellationen abseits der traditionellen Norm inkludiert, mit Hochdruck anzukurbeln. Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt, aber die politischen Konsequenzen hinken den Anforderungen noch immer nach. Das Wohl des Kindes muss in den Mittelpunkt gerückt, Alleinerziehende müssen aus der Armutsfalle geholt und Care-Arbeit sowie Mental-Load müssen endlich gerecht verteilt werden. Nur so kommen wir zu einer Familienpolitik des 21. Jahrhunderts“, sagt Barbara Neßler, Familiensprecherin der Grünen, zum heutigen internationalen Tag der Familie.
Die unbezahlte Care-Arbeit – die vielfältige Aufgaben wie Kinderbetreuung, Haushaltsführung und Pflege umfasst – wird nach wie vor hauptsächlich von Frauen geleistet. Diese Belastung trägt zur sogenannten Mental Load bei, also eine ‚Last der Verantwortung‘. Frauen übernehmen dabei oft die Verantwortung für die gesamte Organisation und Koordination dieser Aufgaben. „Es macht schlichtweg einen Unterschied, ob man bei der Familienarbeit ‚mithilft‘ oder die Hauptverantwortung trägt, die nachweislich krank machen kann. Um diese Ungleichheiten in der Gesellschaft abzubauen, brauchen wir Maßnahmen auf struktureller Ebene, die das ‚alte Denken‘ endlich aufbrechen“, betont Neßler.
Aufgrund der ungerechten Verteilung der Care-Arbeit können viele Frauen deshalb oft nur eine Teilzeitstelle annehmen. „Moderne Familienpolitik heißt auch, dass im ganzen Land kostenlose Kindergartenplätze für alle, die sie brauchen und wollen, garantiert sind. Frauen sollen deshalb nicht auf eine Erwerbstätigkeit verzichten müssen und damit in die Armutsfalle getrieben werden“, meint Neßler und hält fest: „Wir brauchen einen Turbo beim Ausbau der Kinderbetreuung und Öffnungszeiten, die auch der Arbeitsrealität entsprechen. Die Länder sind hier gefordert, denn wir können es uns auch ökonomisch nicht leisten, dass so viele Frauen aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten gar keine andere Wahl als die Teilzeitarbeit haben.“
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