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foodwatch Österreich E-Mail-Protest an Supermärkte zeigt Wirkung

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foodwatch Österreich hat in den vergangenen zwei Wochen mittels E-Mail-Protest an die Supermärkte appelliert, Kindermarketing-Maßnahmen rund um ungesunde Eigenmarken-Produkte zu beenden. Lidl hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Bewerbung ungesunder Lebensmittel an Kinder bis 2025 einzustellen. foodwatch hat diesen Vorstoß zum Anlass genommen, auch die anderen Supermärkte dazu aufzufordern und sich zu folgenden Punkte bereit zu erklären:

  • Bunte Comic-Figuren sollen von den Verpackungen jener Lebensmittel der Eigenmarken entfernt werden, die nicht den Nährwertkriterien der WHO entsprechen.
  • Auf die an Kinder gerichtete Bewerbung für ungesunde Lebensmittel auf Flugblättern oder Werbeplakaten soll verzichtet werden.
  • An Kinder gerichtete Bewerbung von ungesunden Lebensmitten auf Websites und Social Media Kanälen soll beendet werden.

Knapp 2000 Menschen haben sich an dem E-Mail-Protest beteiligt. Alle Handelsketten haben reagiert. Der Grundtenor: Die Gesundheit der Kinder liegt allen laut eigenen Angaben am Herzen. Sie wollen zum Beispiel Produkte gesünder gestalten. Und: Nicht jede Handelskette betreibt Kindermarketing auf allen Kanälen. Doch ungesunde Eigenmarkenprodukte, die sich in ihrer Aufmachung an Kinder richten, haben derzeit alle im Sortiment. Konkrete Maßnahmen hinsichtlich des Kindermarketings oder einen Zeithorizont wollte keines der Unternehmen gegenüber foodwatch nennen. foodwatch wird die angekündigten Vorhaben der Supermärkte genau im Auge behalten.

Antworten der Supermärkte im Überblick: 

Denns

Der Bio-Supermarkt Denns hat als erster auf den E-Mail-Protest von foodwatch reagiert. Der Supermarkt hat derzeit noch einige wenige zu süße Produkte der Eigenmarken mit Comics im Regal. Denns hat angekündigt, weiteres Verbesserungspotenzial zu prüfen. „Schon seit vielen Jahren verzichten wir freiwillig und selbstverständlich auf Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel in folgenden Formen: (z.B.) Social Media, Homepage, Flugblatt (…).Dennoch sind wir nicht perfekt und nehmen diese tolle Kampagne zum Anlass noch im März 2023 einen internen Prozess zu starten und zu prüfen, ob es weiteres Verbesserungspotential gibt.“

Spar

Das Unternehmen räumt ein, dass sich derzeit noch einige unausgewogene Eigenmarken-Produkte mit Kindermarketing-Aufmachung im Sortiment befinden. Zum Beispiel Eis oder Frühstücks-Cerealien. Nach eigenen Aussagen ist Spar aber dabei, die Rezepturen der Eigenmarken-Produkte hinsichtlich des Zucker-, Salz- oder Fettgehaltes zu überprüfen und zum Beispiel den Zuckergehalt zu reduzieren. Spar schließt in seiner Antwort: „lch bedanke mich (…) für die Betonung dieses so wichtigen Thema. lhr Schreiben bestärkt uns auch darin, unseren Weg nicht zu verlassen (…).“ 

Rewe mit Billa und Penny

Rewe hat die Kritik von foodwatch zum Anlass genommen, die Rezepturen der Eigenmarken-Produkte zu überprüfen. Hinsichtlich der Marketing-Maßnahmen schreibt das Unternehmen: „(…) Auch arbeiten wir daran, bei unseren Aktions- und Marketingaktivitäten – gerade, wenn die Bewerbung Kinder umfasst – ein ausgewogenes Produktsortiment in den Filialen oder in unseren Werbematerialien vermehrt in den Fokus zu stellen, um möglichst ausgeglichen zu agieren.“ 

Hofer

Bei Hofer hat foodwatch eine große Bandbreite an ungesunden Eigenmarken-Produkten gefunden. Auch Hofer will an en Rezepturen arbeiten. „Als führender österreichischer Lebensmittelhändler ist es (…) für uns selbstverständlich unsere Handlungen und Tätigkeiten laufend zu evaluieren. Daher danken wir für Ihren Impuls und nehmen die von Ihnen angeführten Punkte sehr ernst. Eine mögliche Umsetzung werden wir zeitnah prüfen. Schon jetzt können wir Ihnen mitteilen, dass wir – ebenso wie ALDI SÜD – bereits an einem umfangreichen Ernährungsreport arbeiten. Im Zuge dessen planen wir beispielsweise ein Projekt zur Salz- und Zuckerreduktion in Kinderprodukten.“

Ausführliche Antworten der Supermärkte sind auf Anfrage erhältlich.

Dass Supermärkte Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten setzen, ist für foodwatch Österreich ein wesentlicher Schritt, der sofort getan werden muss. Doch die Handelsketten sind nur einer von vielen Akteuren, wenn es um Kindermarketing geht. foodwatch Österreich fordert gesetzlich verbindliche Regeln für alle Werbebereiche. Auch für TV-Spots, Influencer*innen-Marketing oder Plakatwerbung soll gelten: keine an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel.

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