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Rauch: Opferschutz durch Täterbewusstsein

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Wien (OTS) – Die hohe Anzahl an Morden und Mordversuchen an Frauen zeigt mit bedrückender Deutlichkeit den dringenden Handlungsbedarf in Österreich. Gestern wurden in Wien-Mariahilf erneut zwei Frauen tot aufgefunden. Seit Beginn des Jahres wurden damit mutmaßlich 22 Frauen ermordet, die meisten davon von ihren Partnern oder Ex-Partnern. Das Sozialministerium setzt daher gezielte Maßnahmen zur Gewaltprävention und zum Opferschutz in ganz Österreich. Auch in diesem Jahr werden 4 Millionen Euro eingesetzt, um Projekte im Bereich der Prävention von Männergewalt zu unterstützen. Rund 1 Million Euro davon fließen in die gewaltpräventive Buben- und Burschenarbeit. In ganz Österreich werden Workshops mit Buben und Burschen durchgeführt, in denen gewaltfördernde Bilder von Männlichkeit zum Thema gemacht und bearbeitet werden.

Sozialminister Johannes Rauch: „Wir haben in Österreich ein verheerendes, tödliches Problem mit Gewalt in der Partnerschaft. Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind. Es geht oft um ‚Besitzansprüche‘, um Minderbewertungen der Männer gegenüber Frauen. Das muss endlich aufhören! Wir müssen direkt bei den potentiellen Tätern ansetzen, um Frauen und Kinder vor Männergewalt zu schützen. Damit Gewalt gar nicht erst entsteht, braucht es eine breite, niederschwellige Sensibilisierung der Gesellschaft. Vor allem Männer sind aufgerufen, aktiv Verantwortung zu übernehmen und einzuschreiten, sobald sie Zeugen von Gewalt werden. Männer haben nicht das Recht über das Leben einer Frau zu entscheiden.“

Psychische Belastungen in Beziehungen als Schwerpunkt der Männerberatung

Um gewaltvolle Konflikte in Beziehungen zu verhindern, brauchen Männer frühzeitig kompetente Unterstützung. Aus diesem Grund wird die professionelle Krisen-, Deeskalations- und Konfliktarbeit der Männerberatungsstellen in ganz Österreich weiter ausgebaut. Bis zu 12.000 Beratungsstunden stehen zusätzlich zur Verfügung. Damit wird insbesondere jenen Männern professionell geholfen, die unter psychischen Belastungen leiden und bei denen die Krise in einem Zusammenhang zur Partnerschaft (etwa Trennung, Scheidung, Obsorgeverfahren etc.) steht.

Auch das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser wird mit Mitteln des Sozialministeriums nach und nach ausgebaut. Bis Ende Mai 2023 soll es insgesamt 22 Standorte in 7 Bundesländern geben. In dem Projekt lernen Menschen, wie sie Anzeichen von Gewalt erkennen, frühzeitig einschreiten und die Opfer schützen können.

Krisentelefon MÄNNERINFO 0800 400 777

Als wichtige Ergänzung zur unmittelbaren Männerberatung steht seit vergangenem Jahr durch Unterstützung des Sozialministeriums die Krisenhotline MÄNNERINFO 0800 400 777 Burschen und Männern (und deren Angehörigen) in akuten Konflikt- und Krisensituationen in ganz Österreich rund um die Uhr zur Verfügung. Anrufer:innen werden sofort professionell beraten und auch an weiterführende, regionale Angebote vermittelt. Die Zusammenarbeit mit Opferschutzeinrichtungen ist hierbei zentral, um auch Opfern von Gewalt schnell und unbürokratisch weitere Hilfestellungen anbieten zu können.

„Männergewalt gegen Frauen geht von Männern aus. Die Männer sind besonders gefragt, einzuschreiten und Hilfe zu holen, wenn sie Gewalt wahrnehmen. Es reicht nicht zu sagen, „Ich bin ja nicht so.“ Gewalt gegen Frauen hat viele Facetten und ihre Folgen sind enorm:
Frauenhass kann bereits bei sexistischen Kommentaren beginnen und im Femizid enden. Mit dem Ausbau von Opferschutz-, Beratungs- und Präventionsangeboten und der Aufstockung der Mittel wollen wir Frauen Sicherheit darin bieten, ihr Recht auf ein gewaltfreies Leben für sich und ihre Kinder durchzusetzen. Wir müssen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen alle Formen von Gewalt an Frauen ankämpfen. Männer, es liegt an euch“, betont Rauch.

Eine Übersicht über alle Angebote zur Gewaltprävention finden Sie auf der Informationsseite [mannsprichtsan.at]
(https://www.sozialministerium.at/Themen/Soziales/Soziale-Themen/Gesc
hlechtergleichstellung/Gewaltpraevention/mannsprichtsan.html) des Sozialministeriums.

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