Tag der Elementarbildung: Kindergartenträger fordern qualitativ hochwertigen und kostenfreien Kindergartenplatz für jedes Kind | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Tag der Elementarbildung: Kindergartenträger fordern qualitativ hochwertigen und kostenfreien Kindergartenplatz für jedes Kind

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Wien (OTS) – Anlässlich des Tages der Elementarbildung am 24. Jänner weist die TrägerInneninitiative Auftrag.Bildung einmal mehr auf die notwendigen Maßnahmen in der frühkindlichen Bildung hin: Es ist höchste Zeit für bundesweite, evidenzbasierte Mindestqualitätsstandards zu schaffen. Das gilt für die Gruppengröße genauso wie für die Anzahl der Fachkräfte. „Es macht einen großen Unterschied, ob PädagogInnen für 3 oder für 8 Kinder zuständig sind und ob in einer Gruppe 8 oder 15 Kleinkinder sind. Auch die Ausbildung für das pädagogische Unterstützungspersonal unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland gravierend“, so Barbara Gracher, Volkshilfe Österreich.

„Nur mit verbesserten Rahmenbedingungen können Inklusion und Chancengerechtigkeit in der ersten Bildungseinrichtung erreicht werden. Daher rufen wir anlässlich der neuen 15a Verhandlungen Bund und Länder auf, die Chance zu ergreifen und allen Kindern in Österreich die beste Bildung zu ermöglichen“, fordert Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung.

Von Vorarlberg bis ins Burgenland: Kinder verdienen gleiche Bildungschancen

„Egal, ob Kinder in Hittisau, Wien oder am Neusiedlersee aufwachsen, sie alle müssen die gleichen Bildungschancen bekommen, von Anfang an. In vielen Gemeinden gibt es noch immer keinerlei Angebote für unter 3-Jährige. Damit sind wir weit entfernt von der Erreichung der Barcelona-Ziele“, betont Doris Kendik, Fachreferentin für Kinder, Jugend und Familie des Hilfswerks.

Die TrägerInneninitiative Auftrag.Bildung ist der bundesweite Zusammenschluss von sieben gemeinnützigen sozialen Trägern von elementarpädagogischen Kinderbildungseinrichtungen. Diese kritisieren den vielzitierten „Fleckerlteppich“ in Österreich und sehen klaren Handlungsbedarf hin zu bundesweiten, wissenschaftlich fundierten Mindeststandards. „Um Kindern gerecht zu werden und ihre Entwicklung bestmöglich zu fördern, braucht es außerdem gut ausgebildetes Personal, das angemessen entlohnt wird und genügend Zeit hat, das Wissen und Können in der Praxis anzuwenden.“, sagt Daniela Gruber-Pruner, Bundesgeschäftsführerin der Österreichischen Kinderfreunde. „Die Politik trägt jedoch nicht nur die Verantwortung, einheitlich hohe Qualitätsstandards zu setzen und sicherzustellen, dass diese eingehalten werden. Sie muss auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen“, hält Grete Miklin, BÖE, fest.

Langer Weg zur Chancengerechtigkeit: Chronisch kranke Kinder, Behinderungen, Armut

ber nicht nur vom Wohnort ist abhängig, ob der Kindergarten für alle ein Platz ist, an dem sie sich selbstbestimmt und ihren Bedürfnissen entsprechend die Welt aneignen können. Denn Kinder mit Behinderungen, chronischen Krankheiten oder Kinder, die in Armut aufwachsen, werden oft vergessen. „Im Sinne einer Chancengerechtigkeit muss das Ziel sein, dass jedes Kind Anspruch auf einen kostenfreien und qualitativ hochwertigen Kindergartenplatz hat. Dass es bei weitem nicht genügend Plätze für Kinder mit Behinderungen gibt, ist beschämend. Alle Kinder müssen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen“, betont Johanna Pisecky, Sozialexpertin der Diakonie Österreich.

Personaloffensive für die Kindergärten

Der Fachkräftemangel in der Elementarpädagogik ist nicht erst seit Beginn der Covid-19 Pandemie ein Problem. Es braucht dringend gezielte, kurz- sowie langfristig angelegte Maßnahmen zur Gewinnung von Personal. „Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit das Personal im gewählten Beruf bleibt, braucht es Maßnahmen zur Gewinnung von neuem Personal, insbesondere eine Ausbildungsoffensive. Ganz wichtig sind Ausbildungsmodelle, die einen Quereinstieg oder einen Berufsumstieg ermöglichen. Nur dann können wir gewährleisten, dass auch der weitere notwendige Ausbau von Plätzen möglich ist“, so Edith Bürgler-Scheubmayr, Caritas Oberösterreich.

Versandt von Diakonie im Namen von AUFTRAG.BILDUNG. Trägerinitiative Kinderbetreuung mit ihren Mitgliedern:

BÖE – Bundesverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen, Grete Miklin; Caritas Österreich, Mag.a Edith Bürgler-Scheubmayr; Diakonie Österreich, Mag.a Johanna Pisecky; Hilfswerk Österreich, Mag.a Doris Kendik; Österreichische Kinderfreunde, Mag.a Daniela Gruber-Pruner; St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien, Mag. Elmar Walter; Volkshilfe Österreich, Barbara Gracher, BA, MSc

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