Niedergelassene Ärzte: Ausfälle bei ELGA müssen dringend behoben werden
Wien (OTS) – Lange Wartezeiten und gehäufte Ausfälle beim Zugriff auf ELGA-Systeme machen den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten aktuell das Leben besonders schwer. Betroffen sind die Bereich e-Medikation, e-Impfpass und e-Befund – der Ärger in der Ärzteschaft ist groß. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, betont: „Gerade jetzt, wo in die Impfungen wieder etwas Fahrt hineinkommt, sind Ausfälle beim e-Impfpass besonders schwer zu verkraften.“ Vereinbarte Impfungen sollten aber dennoch unbedingt wahrgenommen werden, ruft Steinhart die Impflinge auf: „Es geht keine Impfung im e-Impfpass verloren.“ Der entsprechende Mehraufwand für die Ärztinnen und Ärzte durch Dokumentation und Nachtragen sei aber beträchtlich – und das bei aktuell ohnehin vollen Ordinationen. „Daher muss der ELGA-Fehler unbedingt schnellstmöglich repariert werden“, fordert Steinhart, der der ELGA GmbH eine „Konzentration auf das Wesentliche“ nahelegt. „Die Reparatur von e-Medikation und e-Impfpass muss höchste Priorität haben. Man sollte sich hier nicht zu viel auf einmal vornehmen, sondern beispielsweise Problemfälle wie den e-Befund endgültig einstampfen.“ Wenn die Ausfälle nicht bald behoben würden, müsste man sich die Frage stellen, wer den Ärztinnen und Ärzten die administrativen Überstunden durch die Ausfälle und den Aufwand für das Nacharbeiten abgelten wird, sagt Steinhart.
Generell brauche ELGA ein Qualitätsmanagement und laufende Evaluierung, fordert Dietmar Bayer, Präsident der ÖGTelemed und Referatsleiter „e-Health in Ordinationen“ der Österreichischen Ärztekammer: „ELGA muss finanziell so ausgestattet werden, dass wir Ärztinnen und Ärzte zuverlässig damit arbeiten können, und ohne dass kryptische Fehler zu einem Dauerproblem werden.“ Die Politik müsse ihr Augenmerk darauf richten, dass ELGA zur kritischen Infrastruktur gehört. „Im Hinblick auf die e-Medikation, den e-Impfpass und das bald kommende e-Rezept werden wir uns weitere Fehler nicht mehr leisten können“, sagt Bayer: „Wie kommen Ärztinnen und Ärzte und ihre Patientinnen und Patienten dazu, diese Fehler ausbaden zu müssen?“
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