Kollross: Kosten für Massentests müssen den Gemeinden abgegolten werden
Wien (OTS/SK) – Zuerst wurden Gemeinde und Städte fast überfallsartig damit konfrontiert, die Ankündigung des Bundeskanzlers von Corona-Massentests als letzter Rettungsanker in die Tat umzusetzen. Nun ist noch immer nicht geklärt, wer die Kosten für das organisatorische Großaufkommen übernimmt. Der SPÖ-Kommunalsprecher und Bürgermeister der Marktgemeinde Trumau Andreas Kollross fordert am Donnerstag die Abgeltung der gesamten Kosten für die Massentestungen durch den Bund. „Den Gemeinden geht das Geld aus, der Kanzler ignoriert das Problem und belastet die Kommunen zusätzlich überfallsartig mit den Massentests. Die Kosten dafür muss der Bund übernehmen.“ ****
Die 2.095 Gemeinden in Österreich sind durch die Corona-Krise schwer in die finanzielle Schuldenfalle geschlittert und können nur noch mit Müh und Not die Daseinsvorsorge in den Kommunen finanzieren. Seitens des Bundes gab es bisher kein großes Interesse, hier wirksam gegenzusteuern. Dafür werden die Städte und Gemeinden nun mit der Durchführung der Massentests zusätzlich belastet. Kollross sieht dies als typisch für die Krisenpolitik des Kanzlers: „Erst ignoriert Kurz die Probleme, bis er eine Schlagzeile braucht. Dann muss alles ganz schnell gehen und geht deswegen schief – siehe die geringe Beteiligung. Auf den Kosten für den Flop bleiben dann wahlweise die Gemeinden oder die SteuerzahlerInnen sitzen. Irgendwann geht das nicht mehr.“
Kollross weist auch erneut darauf hin, dass es noch immer juristische und datenschutzrechtliche Bedenken gibt. „Da die Inszenierung wieder einmal wichtiger war als die Umsetzung, sind viele organisatorische und auch rechtliche Aspekte weiterhin ungeklärt. Wie ist das jetzt mit dem Datenschutz, wenn Ehrenamtlichen Gesundheitsdaten im Zuge der Testung zugänglich werden und wann kommt die Verordnung bzw. Weisung im Zuge der mittelbaren Bundesverwaltung, die die Städte und Gemeinden überhaupt befähigt, diese Testungen durchzuführen?“, fragt sich der SPÖ-Abgeordnete.
„Millionen an Briefe wurden versendet. Hunderte an Überstunden von Vertragsbediensteten geleistet. Enorme organisatorische, finanzielle Aufwendungen werden getätigt und Honorare für das Testpersonal ausbezahlt, um nur ein paar der zusätzlichen finanziellen Belastungen der Gemeinden für diese Aktion zu nennen. Es ist jedenfalls kein partnerschaftliches Zusammenwirken, die Kommunen in dieser Frage in finanzieller Ungewissheit zu lassen. Ankündigungen und Absichtserklärungen sind zu wenig. Die Gemeinden wollen auch in der finanziellen Abgeltung der Massentests endlich Taten sehen“, so Kollross. (Schluss) PP/bj
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