Katholische Kirche begrüßt Einführung des Ethikunterrichts
Wien (KAP) – Auf der Ebene der Gesetzgebung ist der Weg frei zur Einführung des Ethikunterrichts ab dem nächsten Schuljahr: Am Donnerstagabend hat auch der Bundesrat dem Gesetz zugestimmt, nachdem es bereits vor zwei Wochen im Nationalrat mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und FPÖ angenommen wurde. Zustimmung zum neuen Unterrichtsfach kommt von der Bischofskonferenz: „Der jetzt beschlossene Ethikunterricht wird in seiner Konzeption von der katholischen Kirche ausdrücklich unterstützt und begrüßt“, erklärte dazu Schulbischof Wilhelm Krautwaschl am Freitag im Interview mit Kathpress.
Das neue Gesetz sieht vor, dass jene Schüler und Schülerinnen ab der 9. Schulstufe, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ab Schulbeginn 2021 einen Ethikunterricht im Ausmaß von zwei Wochenstunden besuchen. Davon betroffen sind somit alle, die sich vom Religionsunterricht abmelden oder wegen Konfessionslosigkeit nicht besuchen. Das neue Unterrichtsfach wird in den Oberstufen von Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) aufsteigend implementiert.
„Was sich seit vielen Jahren in Schulversuchen bewährt hat, wird im nächsten Jahr zum fixen Bestandteil in der Oberstufe und ermöglicht damit, dass die Befassung mit ethischen Grundfragen zum selbstverständlichen Bildungskanon junger Menschen gehört“, erklärte Bischof Krautwaschl. Es zeichne Österreich aus, dass sich auf dem Weg zur Einführung des Ethikunterrichts die Zusammenarbeit zwischen Staat, Kirchen und Religionsgesellschaften erneut sehr bewährt habe. „Auch das Miteinander der Kirchen und Religionen ist dadurch gewachsen“, hielt der Grazer Bischof fest und sagte: „Der katholische Religionsunterricht sieht im Ethikunterricht, wie er jetzt beschlossen wurde, keine Konkurrenz, sondern eine notwendige Ergänzung für jene, die den Religionsunterricht nicht besuchen.“
Die katholische Kirche werde die neue Situation zum Anlass nehmen, die ethischen Themen in den Lehrplänen für den katholischen Religionsunterricht noch klarer herauszuarbeiten. „Ethik ist immer schon ein wichtiger Teil unseres Religionsunterrichts“, dieser gehe aber darüber hinaus, „weil er jungen Menschen umfassend christliche Sinnstiftung für ein gelingendes Leben bietet“, betonte Krautwaschl.
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