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ÖGB-Katzian fordert Gipfel zu prekärer Beschäftigung

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Wien (OTS) – Corona hat die Auswüchse prekärer Beschäftigung noch einmal verdeutlicht, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. 1,3 Millionen ArbeitnehmerInnen in Österreich arbeiten in Arbeitsverhältnissen, welche keine unbefristeten Vollzeitarbeitsverhältnisse sind, also in Teilzeit, in geringfügiger Beschäftigung, mit befristeten Arbeitsverhältnissen, freien Dienstverträgen, als PraktikantInnen oder als LeiharbeiterInnen. Dazu kommen jene ArbeitnehmerInnen, die gar keine Anstellung haben, was in vielen Fällen schwierige Lebensverhältnisse bedeutet. 300.000 Beschäftigte in Österreich galten schon vor der Pandemie als „working poor“, die von ihrer Arbeit nicht leben können. Viele prekäre Arbeitsverhältnisse sind instabil, geben kaum Sicherheit, was Entlohnung und Arbeitszeit betrifft und erfüllen kaum die arbeitsrechtlichen Grundnormen.

Betroffene brauchen starke Lobby

Der Handlungsbedarf steigt, weil atypische und prekäre Arbeit zunehmen. „Die Art und Weise, wie immer mehr Menschen behandelt werden, ist einfach eine Katastrophe. Nicht nur, aber besonders auch in Zeiten der Pandemie“, sagt der ÖGB-Präsident. In diesem Sinne freut er sich über alle Verbündeten und jede Unterstützung im Kampf um faire Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Beschäftigung: „Die Betroffenen brauchen eine starke Lobby“, begrüßt Katzian aktuelle politische Forderungen nach einer gesetzlichen Beschränkung der Leiharbeit oder nach mehr Kontrollen durch das Arbeitsinspektorat. Diese Vorschläge von Pamela Rendi-Wagner sollten Grundlage eines von Sozialpartnern und Politik zu erarbeitenden, umfangreichen Maßnahmenpakets sein, weist Katzian auf die arbeitsrechtliche Komplexität hin.

Neue Spielregeln, damit es keine Beschäftigen zweiter Klasse mehr gibt

Der ÖGB-Präsident wiederholt seine Forderung nach einem Gipfel zu prekärer Beschäftigung. „Ich habe mit Arbeitsministerin Aschbacher bereits im Februar, vor dem Ausbruch der Corona-Krise, darüber gesprochen und darum ersucht, ExpertInnen der Sozialpartner und der Politik an einen Tisch zu holen. Nach den Erfahrungen mit Clustern, die sich in bestimmten prekären Arbeitsbereichen gebildet haben, wäre es an der Zeit, eine gemeinsame Analyse vorzunehmen und neue Spielregeln zu vereinbaren. Letztlich darf es keine Beschäftigten zweiter Klasse oder Taglöhner auf Abruf geben. Reden wir über ein modernes Arbeitsrecht und über faire Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen!“

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