WKÖ-Kühnel: Hohe Zufriedenheit mit der Lehrlingsausbildung in Österreich!
Wien (OTS) – „Die österreichische Lehrlingsausbildung verfügt über konstant gute Werte. Das zeigen die unterschiedlichsten Befragungen:
90 Prozent der Lehrabsolventen sind mit dem erlernten Beruf zufrieden. 84 Prozent würden sich tatsächlich wieder für eine Lehre im selben Beruf oder verwandten Fachbereichen entscheiden, ergibt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (IBW). Und auch der heute präsentierte Lehrlingsmonitor zeigt, dass zwei Drittel der befragten Lehrlinge mit ihrer Ausbildung zufrieden sind. Heimische Lehrbetriebe sind faire Ausbildungspartner und bieten ausgezeichnete Karriereperspektiven. International werden wir um die duale Ausbildung beneidet“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
„Wir wollen einen neuen dualen Bildungsweg. Das bedeutet eine moderne Berufsausbildung mit zeitgemäßen Inhalten sicherzustellen, die Durchlässigkeit innerhalb des Bildungssystems zu gewährleisten aber auch die Aus- und Weiterbildung generell aufzuwerten. Auch die Lehre mit Matura ist einer von vielen Bausteinen, der es jedem und jeder ermöglicht, eine individuell planbare Karriere zu verfolgen. Hier werden gerade viele Maßnahmen gesetzt, die den Fachkräftestandort Österreich stärken und der Berufsausbildung eine vollkommen neue Perspektive geben“, so Kühnel.
Lehrabschlussprüfungen: Anteile jener, die nicht antreten, weiter rückläufig
In Hinblick auf den Bereich der Lehrabschlussprüfungen (LAP) verwies die stv. WKÖ-Generalsekretärin darauf, dass der Prozentsatz jener, die nicht zur LAP angetreten sind, rückläufig ist. In den Ausbildungsbetrieben ist dieser von 5,5 Prozent im Jahr 2010 auf 4,3 Prozent im Jahr 2018 zurückgegangen. Die Gründe für ein Nichtantreten seien vielfältig, etwa weil Lehrabsolventen bereits über Jobzusagen verfügen. Generell werden die kostenfreien Vorbereitungskurse zur Lehrabschlussprüfung von den Lehrlingen sehr gut angenommen. Zudem bestehen durch Angebote wie das Lehrlingscoaching aber auch das Lehrbetriebscoaching vielfältige Serviceangebote für Lehrlinge, Betriebe und Ausbildner.
Was mögliche Überstunden durch Lehrlinge anlangt, müsse man differenziert vorgehen, so Kühnel. Der Lehrlingsmonitor weise hier keine Altersgruppen aus. Tatsächlich ist der Durchschnitt der Lehranfänger bereits 17 Jahre alt. Es könnten daher keine allgemeinen Aussagen über Überstunden in der Altersgruppe der unter 18-Jährigen getroffen werden.
Kritik an fehlenden Ausbildungsplänen in den Betrieben weist die stv. WKÖ-Generalsekretärin zurück: „Die Hälfte der Lehrbetriebe hat lediglich einen Lehrling. Da läuft die Ausbildung in der Regel sehr individuell und persönlich im Rahmen der Mitarbeit im Betrieb ab. Ein Ausbildungsplan und eine Ausbildungsdokumentation sind in diesen Fällen nicht üblich und nicht vorgeschrieben. Hierbei handelt es sich nicht um einen Qualitätsmangel“, so Kühnel. Ausbildungspläne und –dokumentationen seien typisch für größere Betriebe mit mehreren Lehrlingen.
„Der Trend zur Lehre verstärkt sich gerade wieder, mehr Jugendliche entscheiden sich für eine Berufsausbildung. Österreichweit sind die Lehrlingszahlen im Jänner 2020 um 2 Prozent gestiegen Das ist das ausschlagkräftigste Argument pro Lehre. Hier gilt es anzusetzen und diese positive Entwicklung zu verstärken. Die Lehre schlecht zu reden, bringt niemandem etwas – am allerwenigsten den Lehrlingen, unseren Fachkräften von morgen. Wer die Lehre stärken will, muss neue Wege gehen. Und deshalb hat die Wirtschaftskammer Österreich zu Jahresbeginn eine Lehrlingsinitiative gestartet, um zu zeigen, dass es nicht nur einen Karriereweg gibt“, so die stv. WKÖ-Generalsekretärin abschließend.(PWK062/US)
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