Nationalratspräsident Sobotka: Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren war Meilenstein für Europa
Wien (PK) – Anlässlich des Falls der Berliner Mauer vor 30 Jahren -am 9. November 1989 – unterstreicht heute Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka die „Entwicklung der europäischen Idee als einen permanenten Prozess, der von Generation zu Generation entwickelt werden muss.“
„Der Mauerfall war kein singuläres Ereignis – sondern ein Meilenstein in der Entwicklung eines vereinten Europas“, so Sobotka, der betont, „das Gedenken darf sich nicht an kalendarischen Gegebenheiten erschöpfen, sondern muss vielmehr ein permanenter und vor allem vorwärtsgewandter Prozess sein.“
Eine deutliche Referenz auf das Europamotto „In Vielfalt geeint“ gibt nunmehr am Heldenplatz eine neu gestaltete Außenhülle der temporären Büropavillons des Parlaments: Die aus Sicht- und Sonnenschutzgründen angebrachte Netzfolie, die mittels Verfassungs- und Gesetzestexten auf die Prinzipien einer demokratisch organisierten Gesellschaft aufmerksam macht, wurde im Rahmen einer grafischen Intervention um den Gedanken der Europäischen Union erweitert. Zu besichtigen ist weiterhin auch die Ausstellung des Parlaments am Heldenplatz „Bewegende Momente. Das Ende der Teilung Europas“.
Sobotka: Österreich kam mit EU-Beitritt 1995 in der Mitte Europas an
„Der Eiserne Vorhang, dessen wohl bekanntestes Symbol die Berliner Mauer war, beeinflusste das Leben in den östlichen Grenzregionen unseres Landes über Jahrzehnte nachhaltig“, so der Nationalratspräsident. „Erst mit dem Beitritt zur Europäischen Union am 1. Januar 1995 kam Österreich in der Mitte Europas an. Ein Schritt, der nur durch den Fall der Berliner Mauer im November 1989 und den daraus resultierenden Ereignissen möglich wurde.“
Bereits im Juni bzw. August 1989 seien durch das Durchtrennen des Eisernen Vorhangs zwischen Österreich und Ungarn sowie im Rahmen des paneuropäischen Picknicks einschneidende Fortschritte in den Beziehungen zwischen Ost und West erreicht worden. „Das war vor allem ein Verdienst des damaligen Außenministers Alois Mock“, so Sobotka. Das Friedensprojekt Europa sei bis heute nicht abgeschlossen, sondern ein permanenter Prozess, in dessen Fokus nun die Staaten des Westbalkan stehen.
Parlamentspavillons nunmehr mit EU-Nationalfarben
Anlässlich des Falls des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren wurden an der Bespannung der temporären Büropavillons am Heldenplatz die EU-Nationalfarben in vertikalen Bahnen transparent unter die Grundfarbe gelegt. Ganz oben am Dach schaut der EU-Farbstreifen gut sichtbar hervor.
Die beiden temporären Büropavillons auf dem Heldenplatz dienen über ihren eigentlichen Zweck hinaus auch als Informationsbühne. So sind die Folien an den Fassaden markanter Teil des Auftritts des Parlaments im öffentlichen Raum. In einem Auswahlverfahren ging der Zuschlag für die Gestaltung der Fassaden im Jahr 2017 an Sägenvier DesignKommunikation in Dornbirn/Vorarlberg. Wort und Schrift, Farbe und Fläche sind die visuellen Botschafter. „Die Fassadenfolien an den Büropavillons auf dem Heldenplatz und im Bibliothekshof der Hofburg sind mehr als nur Hülle, sondern Einladung zu Demokratie“, so Sigi Ramoser (Sägenvier).
Die bestehenden Texte sind aus der österreichischen Bundesverfassung, der Grundrechte-Charta, der Erklärung der Menschenrechte, dem Entwurf einer EU-Verfassung und der Kinderrechtskonvention ausgewählt und legen sich typografisch wie Perlschnüre um die Pavillons. Der Textfluss wird mit Signalwörter aus allen EU-Sprachen synkopiert.
2018 wurde das Projekt mit dem German Design Award und mit dem German Brand Award in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy, Management and Creation/Architecture & Buildings“ ausgezeichnet. 2019 erfolgte nun die Design-Intervention mit EU-Nationalfarben.
Weiterhin Ausstellung am Heldenplatz „Bewegende Momente. Das Ende der Teilung Europas“
Nach wie vor zu besichtigen ist darüber hinaus die Ausstellung des Parlaments am Heldenplatz „Bewegende Momente. Das Ende der Teilung Europas“. 30 Jahre nach dem Ende der Teilung Europas widmet sie sich jenen bewegenden Momenten, die den Weg in ein vereintes Europa geformt haben. Die Ausstellung wurde vergangenen Mai anlässlich des Europatages offiziell eröffnet.
Der Fall des Eisernen Vorhangs wird am 13. November auch Thema in der Demokratiewerkstatt mit Barbara Codenhove-Kalergi, die damals für den ORF aus Berlin und Prag berichtet hat, sein. (Schluss) red/mbu
HINWEIS: Fotos der Parlamentspavillons mit EU-Nationalfarben finden Sie auf der Website des Parlaments unter www.parlament.gv.at/SERV/FOTO/ARCHIV.
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