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Grüne für Nationalen Aktionsplan zum Equal Pay Day

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Wien (OTS) – „Equal Pay – gleicher Lohn für gleiche Arbeit – steht seit 100 Jahren auf der Forderungsliste für mehr Gleichstellung. Prognosen deuten darauf hin, dass es ohne sofortige und konkrete Maßnahmen noch Jahrzehnte dauern wird, bis Frauen- und Männereinkommen in Österreich annähernd gleich sind. Das gehört dringend angegangen. Es braucht endlich einen Nationalen Aktionsplan für Einkommensgerechtigkeit“, sagt Ewa Ernst-Dziedzic, designierte Nationalratsabgeordnete und Frauensprecherin der Grünen. „Österreich ist hier ein frauenpolitisches Rückschrittsland, dabei könnten wir Vorbild sein. Vor alle, weil wir genau wissen, was Abhilfe schaffen würde, aber es fehlt schlicht der politische Wille dazu.“

Ernst-Dziedzic fordert eine deutliche Anhebung der Gehälter in Dienstleistungsbereichen wie Gesundheit, Pflege und Soziales sowie im Niedriglohnsektor, in dem viele Frauen arbeiten, sowie eine Arbeitsplatzbewertung dieser Berufssparten. Notwendig sind auch infrastrukturelle Maßnahmen wie Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem im ländlichen Raum. Frauenförderung im Betrieb muss einen größeren Stellenwert bekommen als bisher. „Hier gäbe es großen Verbesserungsbedarf: Der Wiener Ansatz, die öffentliche Auftragsvergabe an Frauenförderung im Betrieb zu koppeln, ist europaweit vorbildlich, das ist ein Auftrag für die zukünftige Bundesregierung. Statt bei Frauen und Familien zu kürzen, braucht es auch hier Investitionen für die Zukunft. Gleichstellung kommt allen Geschlechtern und Generationen zugute“, so Ernst-Dziedzic.

Weniger Lohn für Frauen und die daraus resultierenden ökonomischen Nachteile begleiten Frauen ein Leben lang, deshalb müssen seitens der Politik unterschiedliche Hebel betätigt werden: „Es beginnt bei der Geburt eines Kindes: Mehr Anreize für Väterbeteiligung in der Karenz und das Recht auf einen kostenlosen Krippenplatz ab dem ersten Geburtstag sind wichtige Schritte. In der Schule ist eine gute Berufsberatung vor allem für Mädchen von großer Bedeutung. Weiters braucht es finanzielle und soziale Sicherheit für atypisch Beschäftigte. Ein AMS-Algorithmus, der Frauen benachteiligt, ist schlicht untragbar. Um den gravierenden Pension Gap zu verringern, braucht es endlich eine Grundpension nach grünem Modell. Fakt ist:
Ökonomische Unabhängigkeit von Frauen muss in Österreich parteiübergreifend ein Anliegen sein. Dass 30 Prozent der Männer hierzulande die Lohnungerechtigkeit als gerechtfertigt ansehen, muss Alarmglocken zum Läuten bringen. Aufklärung, ein Aktionsplan samt klarer Maßnahmen muss die Antwort der Politik darauf sein“, sagt Ernst-Dziedzic abschließend.

Der 21. Oktober ist Equal Pay Day 2019 und macht auf die fehlende Einkommensgerechtigkeit in Österreich zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Statistisch gesehen arbeiten Frauen ab diesem Tag unbezahlt. In Österreich verdienen Frauen für die gleiche Arbeit um 19,7 Prozent (10.248 Euro) im Jahr weniger als Männer, das sind 72 unbezahlte Arbeitstage.

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