NEOS: Wasserstoff-Ideen von Kurz sind reines Ablenkungsmanöver
Wien (OTS) – Überaus kritisch reagiert NEOS-Umweltsprecher Michi Bernhard auf den Vorschlag von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz, den Klimawandel vor allem durch die Förderung von Wasserstoff bekämpfen zu wollen: „Kurz setzt erneut auf ein leeres Schlagwort und verabschiedet sich damit endgültig von einer ernsthaften Klimapolitik. Wasserstoff ist mehr eine Nebelgranate als eine echte Lösung. Immerhin wird er in erster Linie aus fossilen Erdgas erzeugt und hat damit eine sehr schlechte Umweltbilanz. Bei Gazprom fliegen die Sektkorken, die alte Industrie wird mit Steuergeld von wichtiger und echter Innovation verschont.“ In Wahrheit habe Kurz keinerlei ambitionierte Absicht, dort wirkungsvoll Maßnahmen zu setzen, wo man sofort nachhaltige Wirkungen erzielen könnte. „Den Kampf gegen die Klimakrise derart hintanzustellen ist ein verantwortungsloser Irrsinn“, so Bernhard.
In dieser Form auf Wasserstoff zu setzen, sei alles andere als klug. „Wasserstoff ist nicht nur unsicher, sondern obendrein auch ineffizient. Der Wirkungsgrad im Auto ist sehr gering: es geht enorm viel Energie verloren, während wegen der fossilen Quellen erst recht wieder Unmengen an CO2 ausgestoßen werden. Damit ist fossil erzeugter Wasserstoff ein versteckter Klimakiller,“ zeigt der NEOS-Umweltsprecher auf. Wenn Österreich wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel setzen will, dann braucht es eine europaweite aufkommensneutrale CO2-Steuer, so Bernhard: „Wir besteuern den Faktor Arbeit zu hoch, Umweltverschmutzung hingegen zu niedrig. Nur eine aufkommensneutrale CO2-Steuer ist für das Klima der effizienteste Weg, schädliche Emissionen von Treibhausgasen zu verringern. Innovation würde letztlich sofort belohnt und nicht auf die lange Bank geschoben werden.“
Energie-Raumplanung gefordert
„Wir brauchen dringend eine Energie-Raumplanung. Erste Priorität ist immer die Reduktion des Energieverbrauchs. Neben Verkehr ist vor allem die Wärmewende im Gebäudebereich die zentrale Herausforderung. Da spielt Wasserstoff nicht die erste Geige. Seriöse Energie- und Klima-Szenarien zeigen, daß die die ersten 75 Prozent der CO2-Reduktion noch keinen Einsatz von Wasserstoff im Gesamt-Energiesystem brauchen. Sinnvoll ist der Einsatz vor allem in der Industrie als möglicher Dekabonisierungspfad. Aber das was Kurz hier auftischt ist absurd,“ so Stefan Gara, Energie- und Stadtentwicklungssprecher von NEOS-Wien abschließend.
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