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Jahresempfang der Lebensmittelindustrie zur Macht der Fakten

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Wien (OTS) – „Fakten, Mythen, Halbwahrheiten?“ – unter diesem Motto lud die österreichische Lebensmittelindustrie am 29. Mai 2018 zu ihrem 17. Jahresempfang. Im Zentrum des Abends stand die Frage, wie Mythen rund um Lebensmittel entstehen und welche Rolle Fakten spielen, um Vorurteilen entgegenzuwirken. Dabei wurde auch die Online-Wissensplattform oesterreich-isst-informiert.at vorgestellt, mit der die Lebensmittelindustrie ein Zeichen für mehr Sachlichkeit setzt. Rund 300 Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Politik sowie Partner entlang der gesamten Lebensmittelkette trafen im festlichen Ambiente des Zeremoniensaals der Hofburg Wien zusammen.

Fachverbandsobmann Marihart fordert Entlastung zur Attraktivierung des Standorts Österreich
Der Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, GD KR DI Johann Marihart, wies auf das erfolgreiche Jahr 2017 für die Lebensmittelindustrie hin: „Trotz weiterhin fordernder Rahmenbedingungen haben die heimischen Lebensmittelhersteller wieder über 8 Milliarden Euro abgesetzt. Treiber war einmal mehr der Export:
Hier haben wir um 8,5 Prozent zugelegt, insbesondere auf Märkten außerhalb Europas.“ Österreichische Lebensmittel sind auf über 180 Märkten weltweit gefragt – damit ist die Lebensmittelindustrie das internationale Zugpferd für den gesamten Agrar- und Lebensmittelsektor. Damit das so bleibt, fordert Marihart weiterhin Rückendeckung durch die Politik.

„Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir Initiativen, die unseren Standort unterstützen“, appellierte der Obmann des Fachverbands. Viele von der neuen Bundesregierung angekündigte Vorhaben seien gut für unser Land, besonders jene zum Bürokratieabbau. Jetzt gelte es, diese auch umzusetzen. Als Beispiel hob Marihart die Vermeidung von Gold Plating – die Übererfüllung von EU-Regelungen – hervor. Die von der Regierung geplante verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln stehe dazu jedoch in Widerspruch. „Wir fordern einheitliche Spielregeln auf EU-Ebene und keinen nationalen Alleingang bei der Lebensmittelkennzeichnung. Das schwächt unsere mehr als zwei Drittel exportintensiven Betriebe!“, so Marihart.

Bundesministerin Köstinger unterstützt Dialog mit der Lebensmittelwirtschaft
Das AMA-Gütesiegel sei eine österreichische Erfolgsgeschichte, so die Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger. Bei der geplanten nationalen Herkunftskennzeichnung wolle man den Dialog mit den betroffenen Wirtschaftszweigen intensivieren. „Darüber hinaus werden wir auf europäischer Ebene weiterhin sehr intensiv an Regelungen zur Herkunftsinformation arbeiten“, erklärte Köstinger. „Die Verbraucher haben mit Recht den Wunsch, zu wissen, woher die Lebensmittel kommen.“ Zu der im Regierungsprogramm vorgesehenen Förderung der Gesundheitskompetenz sagte die Ministerin: „Den Konsum einzelner Nährstoffe oder Lebensmittel schlechtzureden oder durch Maßnahmen wie eine Lebensmittelampel zu steuern, ist der falsche Weg. Wir müssen mit Hausverstand an dieses Thema herangehen und die Eigenverantwortung der Verbraucher stärken.“

„Bullshit Buster“ Axel Ebert geht Halbwahrheiten auf den Grund
Die bekannte ZIB-Moderatorin Marie-Claire Zimmermann begrüßte dann den Keynote-Speaker Axel Ebert. Der Buchautor („Bullshit Busters“) präsentierte bekannte Irrtümer, Halbwahrheiten und Mythen aus Vorträgen, TV und Büchern. Der Ernährungsbereich kämpfe vielfach ebenso mit Ideologien und „Fake News“ wie der Kommunikationsbereich, sagte der Experte. Es würden bewusst Halbwahrheiten verbreitet, um damit ein Ziel zu erreichen, so Ebert. Für diese Ignoranz gegenüber Fakten habe sich in der Philosophie seit rund 15 Jahren der Fachbegriff „Bullshit“ etabliert. Wie lassen sich aus Sicht von Ebert Menschen dennoch überzeugen, sich von „falschen“ Vorstellungen zu trennen? Die Empfehlung des Experten: Fakten betonen, Alternativen anbieten, zielgruppengerechte Bilder und Wörter verwenden („Framing“) und sich auf wenige, stichhaltige Argumente fokussieren.

Fachverbandsgeschäftsführerin Koßdorff präsentiert „Österreich isst informiert“
Für die Geschäftsführerin des Fachverbands, Mag. Katharina Koßdorff, zeigen aktuelle Beispiele wie die Debatte über Palmöl, wie rasch sich Vorurteile in den Köpfen festsetzen können. Gerade eine überspitzte mediale Diskussion führe bei vielen Konsumenten zu Verunsicherung und fördere die Entstehung von Mythen. „Um dem entgegenzuwirken und Menschen zu erreichen, bieten wir verstärkt Wissen und Fakten zu Lebensmitteln und deren Herstellung an.“ Ein Beispiel ist das jüngste Projekt der heimischen Lebensmittelindustrie: Mit der Online-Wissensplattform „Österreich isst informiert“ zeigen die Hersteller, wie sich moderne Lebensmittel zusammensetzen und geben Einblicke in die Produktion. Auf oesterreich-isst-informiert.at finden Interessierte Wissen zur Lebensmittelverarbeitung, Eckdaten zur Branche und Tipps zum Umgang mit Nahrungsmitteln.

Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich
Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen Österreichs. Sie sichert im Interesse der Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren, qualitativen und leistbaren Lebensmitteln. Die rund 200 Unternehmen mit ihren 26.000 Beschäftigten erwirtschafteten im Jahr 2017 ein Produktionsvolumen von rund 8,3 Mrd. Euro. Zwei von drei in Österreich produzierte Lebensmittel werden in über 180 Länder rund um den Globus exportiert. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder durch Information, Beratung und internationale Vernetzung.

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