MAIJA: Innovative Technologien für einen sicheren Strafvollzug

Die Abkürzung MAIJA bedeutet Mobile Artificial Intelligence Justice Assistant. In diesem Projekt wird derzeit an einem intelligenten mobilen digitalen Assistenten geforscht, welcher der Justizwache kontextsensitive Informationen zur Verfügung stellt und maßgeschneiderte, KI-unterstützte Funktionen bietet. Mitte Jänner trafen sich die Projektpartner*innen an der FH Technikum Wien zum Kick-Off, um die Aufgaben zu koordinieren.

Das Forschungsprojekt MAIJA soll eine innovative mobile Anwendung für den Strafvollzug hervorbringen. Aktuell erfolgt die Datenbeschaffung und -verarbeitung in Justizanstalten oft zeitaufwändig und manuell. MAIJA verbessert diesen Ablauf, indem es wichtige Informationen auf mobilen Endgeräten bereitstellt, die von der Justizwache genutzt werden. Dies unterstützt nicht nur Gefängnisse in ihren administrativen Aufgaben, sondern den gesamten Strafvollzug in Österreich. Durch MAIJA können wichtige Informationen schnell abgerufen werden, was besonders in Krisen- und Notfallszenarien zur Aufrechterhaltung der Sicherheit entscheidend ist.

MAIJA ist eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Forschungsprojekts DIGDOK, welches die Digitalisierungspotenziale aktuell noch analoger, insass*innenbezogener Dokumentationsprozesse erforschte. Zusammen mit den schon digital verfügbaren Informationen stellen, die in diesen analogen Prozessen erhobenen Daten, eine wertvolle Informationsquelle für die täglichen Entscheidungen in Justizanstalten dar. Aktuell erschließt sich diese jedoch nur durch Recherche in analogen Medien oder bestenfalls über zeitaufwändige, manuelle Suchen an stationären Arbeitsplätzen.

Innovative Technologien: Von künstlicher Intelligenz bis biometrischer Identifikation

Das Hauptziel des MAIJA-Projekts besteht darin, zu erforschen, wie innovative KI-unterstütze Technologien, wie zum Beispiel Objekterkennung, Augmented Reality, Textsynthese und Decision Support Systeme in einem mobilen Assistenten kombiniert werden können, um die täglichen Arbeiten im Strafvollzug zu unterstützen – unter Gewährleistung des Schutzes berührter Grundrechte  und ohne dabei die Menschen als Entscheidungsträger*innen zu ersetzen.

„MAIJA repräsentiert einen bedeutenden Schritt in der Evolution der Gefängnisintelligenz und wird wesentlich zur kontinuierlichen Forschung im Bereich der digitalen Assistenzsysteme beitragen. Unser Ziel ist es, durch die Integration innovativer Technologien einen Beitrag zu leisten, um künftig die Sicherheit in Justizanstalten zu erhöhen“, so Zeynep Girgin, die als Projektleiterin für die FH Technikum Wien am Projekt beteiligt ist.
Das Projekt baut auf den Erkenntnissen des erfolgreichen KIRAS-Forschungsprojekts DIGDOK auf, indem es die Potenziale der Digitalisierung von insass*innenbezogenen Dokumentationsprozessen weiterentwickelt. Durch die von MAIJA erarbeiteten Erkenntnisse wird laut Girgin „nicht nur langfristig die Effizienz in Justizanstalten gesteigert, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Beteiligten verbessert. Wir freuen uns darauf, mit MAIJA den weiteren Weg der Digitalisierung und Innovation im Strafvollzug mitgestalten zu können. „

Im Rahmen des MAIJA-Projekts werden verschiedene Artefakte erforscht, darunter:
-) Objekt- und Texterkennung mittels mobiler Endgeräte und Visualisierung über Augmented Reality
-) KI-basierte Textsynthese durch die automatisierte Ergänzung multimedialer Meldungen
-) Sichere, mobile Authentifizierung und Identifikation und deren Validierung

Die Projektpartner*innen, die diese wegweisende Forschung ermöglichen, sind das Bundesministerium für Justiz (gleichzeitig Bedarfsträger), ASCOM Deutschland GmbH Niederlassung Österreich, Fachhochschule Technikum Wien, PKE Holding AG, Technische Universität Wien Computer Vision Lab und VICESSE Research GmbH.

Mobiler digitaler Assistent für schnelle und effektive Kommunikation

Mit der MAIJA-App wird im Zuge des Forschungsprojekts eine Applikation geschaffen, die auf speziell entwickelten mobilen Endgeräten läuft, welche von ASCOM bereitgestellt werden. Diese Geräte ermöglichen eine schnelle und effiziente Kommunikation sowie den Zugriff auf wichtige Insass*innendaten. Zum Beispiel kann mittels der Anwendung von Textsynthese die mündliche Kommunikation in schriftliche Form umgewandelt werden, was Zeit spart und die Dokumentation erleichtert.

Des Weiteren ermöglicht die Objekt- und Texterkennung auf den mobilen Endgeräten eine effektive Identifizierung und Administration von (unerwünschten) Objekten oder Informationen in den Justizanstalten. ASCOM ist dabei maßgeblich für die Bereitstellung der technologischen Basis der MAIJA-App, der Basis-Infrastruktur und Endgeräte verantwortlich.

Aufgabenverteilung der Projektpartner

Als Anbieter von Sicherheitssystemen für Justizanstalten ist die Firma PKE Holding AG ideal positioniert, um neue Anwendungen im Strafvollzug zu erproben. Die Fachhochschule Technikum Wien übernimmt die Konsortialführung und beschäftigt sich mit der KI-basierten Textsynthese sowie der sicheren mobilen Identifikation von Benutzer*innen.

Ein weiterer Projektpartner ist das Computer Vision Lab der Technischen Universität Wien, es forscht an Objekterkennung, Dokumentenanalyse, Biometrie und Bildfolgenanalyse, während VICESSE Research GmbH Expertise im Bereich der kritischen KI-Forschung und sozialwissenschaftlichen Analyse von Technologien einbringt.

Das Bundesministerium für Justiz ist Bedarfsträger dieses wegweisenden Projekts, das durch das Bundesministerium für Finanzen (BMF) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert wird.

Über die FH Technikum Wien

Die FH Technikum Wien ist Österreichs Fachhochschule für Technik und Digitalisierung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 hat sie rund 17.000 Absolvent*innen hervorgebracht. Aktuell werden mehr als 4.500 Studierende in mehr als 30 Bachelor- und Master-Studiengängen zu Spitzenkräften für die Wirtschaft ausgebildet. Die Studiengänge werden in Tagesform oder Abendform angeboten. Das Studienangebot ist wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig praxisnah. Neben einer qualitativ hochwertigen technischen Ausbildung wird auch großer Wert auf wirtschaftliche und persönlichkeitsbildende Fächer gelegt. Sehr gute Kontakte zu und Kooperationen mit Wirtschaft und Industrie eröffnen den Studierenden bzw. Absolvent*innen beste Karrierechancen. Sowohl in der Lehre als auch in der Forschung steht die Verzahnung von Theorie und Praxis an oberster Stelle.

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(Fotocredit: FH Technikum Wien)

Am Bild: Mitte Jänner trafen sich die Projektpartner*innen an der FH Technikum Wien zum Kick-Off des Projekts MAIJA (Mobile Artificial Intelligence Justice Assistant).

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