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Niederösterreich: „Tag der Nachbarschaft“ soll das Miteinander stärken

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Mit dem „Tag der Nachbarschaft“ soll das Miteinander in Niederösterreich weiter gestärkt werden, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Dienstagnachmittag im Zuge des Symposiums „Der Wert der guten Nachbarschaft – Eine unterschätzte Ressource“, veranstaltet von der Kultur.Region.Niederösterreich.

Eine gute Nachbarschaft sei „keine Selbstverständlichkeit“, hielt die Landeshauptfrau dabei fest: „Gleichzeitig kann sie aber auch Sicherheit, Hilfsbereitschaft und Ansprache bieten“. Gerade in Niederösterreich sei das Ehrenamt stark ausgeprägt, betonte sie: „Jede zweite Niederösterreicherin, jeder zweite Niederösterreicher, also rund 700.000 Menschen, engagieren sich freiwillig.“ Neben den 20.000 Vereinen sei dabei auch die sogenannte informelle Freiwilligkeit, bei der kein Verein dahinter stehe, von großer Bedeutung: „Seit 2006 ist sie um zehn Prozent auf 37 Prozent gestiegen.“ Darunter falle auch die klassische Nachbarschaftshilfe. Mikl-Leitner: „85 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sagen, dass eine intakte Nachbarschaft große Bedeutung für sie hat und die Lebensqualität stärkt. 76 Prozent sagen, dass sie das Sicherheitsgefühl stärkt und 77 Prozent sehen dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Wohlfühlen. Das informelle Freiwilligenwesen sei auch ein zentrales Thema für die Landeshauptleute-Konferenz, sagte Mikl-Leitner: „Bund und Länder wollen gemeinsam einen einheitlichen Versicherungsschutz für das informelle Freiwilligenwesen vorantreiben“.

Das Land Niederösterreich wolle die Nachbarschaft mit mehreren Initiativen stärken, kündigte die Landeshauptfrau an: „Erstens starten wir eine Best-Practice-Plattform mit Anregungen zur Stärkung der Nachbarschaft unter dem Titel ,Nachbarschaft leben‘. Zweitens erweitern wir unser bisheriges Service für Freiwillige um Unterstützungsleistungen für das informelle Freiwilligenwesen im neuen Freiwilligencenter Niederösterreich, das in Schloss Atzenbrugg beheimatet ist, und drittens wollen wir den ,Tag der Nachbarschaft“ in Niederösterreich einführen, und zwar heuer am 31. Mai.“

Die Initiative „Nachbarschaft leben“ soll vor allem in den Fokus stellen, „dass jede und jeder Verantwortung in ihrer bzw. seiner nächsten Umgebung übernehmen kann“, erläuterte Mikl-Leitner. Es gehe dabei „nicht um Ersatzpflegeleistungen“, sondern um das private, unmittelbare Engagement, wie zum Beispiel Fahrtendienste, Besuchsdienste oder Grätzelfeste. Die Initiative solle dabei zu einer Drehscheibe werden, „wo gute Ideen weitergegeben werden können“. Auch Tageslehrgänge zum Thema werden ab Herbst angeboten werden. 

Das neue Freiwilligencenter Niederösterreich unter dem Dach der Kultur.Region.Niederösterreich soll „erste Anlaufstelle für unsere Ehrenamtlichen“ sein, informierte die Landeshauptfrau weiter. Das Freiwilligencenter löst damit das Service Freiwillige ab, das ausschließlich auf Vereine abgestellt war, und soll das Service-Angebot auf Einzelne erweitern. Das umfasst etwa auch das neue Angebot eines eigenen Ansprechpartners für Rechtsangelegenheiten.

Der „Tag der Nachbarschaft“, heuer am 31. Mai, soll künftig immer am letzten Freitag im Mai stattfinden, kündigte Mikl-Leitner an: „Heuer wollen wir hier vor allem Danke sagen für die gelebte Nachbarschaft in Niederösterreich.“

Weiters zu Wort kamen der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, Martin Lammerhuber, die Kultur- und Sozialanthropologin Bettina Ludwig sowie die Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Bärbel Fichtl. Beide Expertinnen nahmen auch am heutigen Symposium teil, Ludwig sprach zum Thema „Von Nachbarn zu Mitmenschen. Warum wir groß denken sollen, wenn es um kleine Regionen geht“, Fichtl referierte zum Thema „Psychologie der Nachbarschaft und die Bedeutung des sozialen Umfelds“.

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