Altschneefelder: Die unterschätze Gefahr am Berg
Altschneefelder halten sich vor allem oberhalb der Baumgrenze und in schattigen Nordhängen bis weit in den Sommer hinein und können schnell zur Gefahrenquelle werden. Die Naturfreunde Österreich rufen zur Vorsicht auf und geben Tipps zum richtigen Überqueren von Schneefeldern.
Sonnige Wochenenden im Frühsommer locken viele Wandernde in die Berge. Oft wird jedoch unterschätzt, dass sogar noch im Juni Altschneefelder im Gebirge anzutreffen sind. Bergsteigerinnen und Bergsteiger kommen daher im Frühsommer oft in die Situation ein Schneefeld queren zu müssen. Gerade auf steilen Hängen kann dies jedoch schnell gefährlich werden, im schlimmsten Fall droht ein Absturz.
Beim Queren von Schneefeldern sollten diese zumindest ein paar Zentimeter aufgeweichte Schneeoberfläche haben. Wichtig ist es, die potenzielle Gefährlichkeit von Schneefeldern frühzeitig zu erkennen und sorgfältig abzuwägen, ob man seinen Weg fortsetzen möchte. „Wenn der Weg zu schwierig ist, das Schneefeld eisig oder zu steil, auf keinen Fall weitergehen. Im Zweifelsfall ist es immer besser umzukehren“, warnt Martin Edlinger, Abteilung Bergsport und Skitouren der Naturfreunde Österreich. Neben Schneebeschaffenheit und Steilheit, sind auch die eigene Fitness und die Ausrüstung wichtige Faktoren.
An oberster Stelle stehen stabile Bergschuhe mit Profilsohle. Gute Dienste leisten Spikes, oft auch Grödel genannt, die wie Schneeketten über die Wanderschuhe gespannt werden. Sie lassen sich leicht mitnehmen und sollten im Winter und Frühling in keinem Wanderrucksack fehlen. Wird das Gelände alpiner, reichen Spikes oder Grödel jedoch nicht mehr aus. „Dann sind Steigeisen die beste Wahl. Doch Achtung, das Steigeisengehen sollte gelernt sein. Gerade in so steilem Gelände wäre ein Stolpern fatal“, so Martin Edlinger. Auch Wanderstöcke oder ein leichter Pickel sind hilfreich bei der Überquerung von Schneefeldern.
Wenn der „worst case“ eintritt, ist rasches Reagieren wichtig. Martin Edlinger: „Rutscht man am Schneefeld aus, erreicht man in kürzester Zeit sehr hohe Geschwindigkeiten, die nur sehr schwer zu bremsen sind. Man sollte so schnell wie möglich den Körper in die Bauchlage mit dem Kopf zum Gipfel bringen. So kann man eine Liegestützposition einnehmen und mit den Füßen und Händen abbremsen.“
Über die Naturfreunde Österreich
Die Naturfreunde Österreich sind mit ihren rund 160.000 Mitgliedern eine der größten und bedeutendsten Freizeit- und Naturschutzorganisationen des Landes. Mit 460 Ortsgruppen, neun Landesorganisationen, 9500 Funktionär*innen, rund 130 Hütten und Häusern, 7.500 km Wanderwege und knapp 100 Kletter- und Boulderhallen präsentiert sich der Verein als moderner Freizeitpartner. Mit ihrem innovativen Jahresprogramm leistet die Naturfreunde-Akademie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Naturfreunde in Österreich. Vornehmlich in den vier Ausbildungszentren wird Kompetenz gelebt, entwickelt und weitergegeben. Wildalpen (Kanusport), Hofgasteinerhaus (Schneesport), Kletterhalle Wien (Sportklettern), Wiesberghaus (Bergsport).
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