Lebensbedrohliches durch Zecken übertragbares Krim-Kongo-Fieber: Forschungsergebnis von JLP Health zeigt neue Behandlungsoptionen
Eine heute in Nature Microbiology veröffentlichte Studie, die von Wissenschaftlern der österreichischen JLP Health GmbH in Zusammenarbeit mit Forschern des Wiener Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA), des Karolinska Instituts und des Karolinska-Universitätskrankenhauses in Stockholm, Schweden, durchgeführt wurde, offenbart einen neuen Zelleintrittsrezeptor für das Krim-Kongo-Hämorrhagisches Fieber (CCHF) Virus.
Durch Anwendung der Screeningtechnologie der JLP Health wurde in dieser interdisziplinären Studie festgestellt, dass der LDL-Rezeptor (Low Density Lipoprotein) direkt mit Proteinen auf der Virushülle interagiert. Dieser Rezeptor ermöglicht so das Andocken und Eindringen des Virus in die menschliche Zelle und in Folge die Vermehrung und Ausbreitung des Virus. Bei Mäusen, die mit dem CCHF-Virus infiziert wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Einschränkung der LDLR-Expression zu einer signifikanten Abnahme der Krankheitssymptome führt.
Das CCHF-Virus wird durch die Hyalomma-Zecke übertragen und verursacht schwerwiegende Symptome, die lebensbedrohlich sein können. Mit jährlich 10.000 bis 15.000 Infektionen weltweit von denen 500 als tödlich gemeldet werden, ist das CCHF-Virus von der WHO auf der Liste der prioritären Vireninfektionen mit Epidemiepotenzial an zweiter Stelle gereiht. Dieses spezielle Virus ist in Regionen wie dem Balkan, dem Nahen Osten, Afrika und Asien weit verbreitet. Nun erweitern Klimaveränderungen den Lebensraum der Hyalomma-Zecke und das Virus konnte bereits in EU-Ländern wie Spanien, Frankreich, Griechenland und Bulgarien nachgewiesen werden. Aktuell gibt es keine spezifischen Medikamente oder Impfstoffe, sodass infizierte Personen nur symptomatisch versorgt werden können.
Vanessa Monteil, Virologin und Erstautorin der Studie, betont, dass „das CCHF-Virus eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellt und diese Studie wichtige Erkenntnisse über die Interaktion des Virus mit unserem Körper liefert". LDLR ist ein gut untersuchter Rezeptor, der vor allem für seine zentrale Rolle in der Cholesterinhomöostase bekannt ist. Die Forscher in dieser Studie zeigten das Potenzial der Verwendung löslicher LDLR-Varianten als Köder, um das Virus abzufangen und so das Eindringen des CCHF-Virus in die Zellen zu verhindern.
„Der Klimawandel treibt die dramatische Ausbreitung von CCHF-Virusinfektionen in Europa voran. Das neue Verständnis vom Eintritt des Virus in unsere Zellen gibt uns eine Schlüsselkompetenz für die Entwicklung rationaler CCHF-Virus-spezifischer Therapien an die Hand", sagt Moritz Horn, Chief Scientific Officer von JLP Health.
JLP Health erforscht zusammen mit ihren Partnern das Potenzial von LDLR für zukünftige Behandlungsoptionen von CCHF-Virusinfektionen.
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Weitere Informationen zu dieser Studie finden Sie unter: DOI 10.1038/s41564-024-01672-3
„Dieses Projekt wurde vom Innovative Medicines Initiative 2 Joint Undertaking (JU) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101005026. gefördert. Das JU erhält Unterstützung durch Horizon der Europäischen Union Forschungs- und Innovationsprogramm 2020 und EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations).“
Über JLP Health
JLP Health ist ein privates Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Wien, das sich auf die Entdeckung neuer Zielstrukturen für Medikamente konzentriert, um innovative Therapien für Krankheiten mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf zu entwickeln. Gegründet von Josef Penninger und Kollegen verwendet die JLP Health einzigartige und unvoreingenommene genetische Screening-Ansätze mit beispielloser Strukturauflösung (Strukturbiologie durch Genetik), um molekulare Mechanismen zu verstehen, die für die Wirkung von Krebsmedikamenten erforderlich sind. Neben dem Onkologie-Fokus wird diese Plattformtechnologie eingesetzt, um Wirtszellfaktoren aufzuspüren, die für Virusinfektionen essenziell sind. JLP Health erforscht durch diese Screening-Fähigkeiten auch molekulare Mechanismen von Naturstoffen, um rationale Behandlungsoptionen zu entwickeln, die auf einem grundlegenden Verständnis der Arzneimittelwirkungen basieren.
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