Fahrradbot:innen: Lohnrunde startet morgen, Mittwoch, mit Forderungsübergabe | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Fahrradbot:innen: Lohnrunde startet morgen, Mittwoch, mit Forderungsübergabe

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Morgen, Mittwoch, starten die Kollektivvertragsverhandlungen für die Fahrradbot:innen. Die Gewerkschaft vida fordert neben rahmenrechtlichen Verbesserungen im KV eine Erhöhung der Löhne und Zulagen, um einen Wert, der einer Abgeltung der Teuerung und einem angemessenen Reallohnzuwachs entspricht. Zumindest müssten die Löhne jedoch auf 2.000 Euro brutto im Monat erhöht werden, fordern Toni Pravdic, KV-Sprecher der Gewerkschaft vida für die Fahrradbot:innen, und Karl Delfs, vida-Bundessekretär für den Fachbereich Straße.  

„Insbesondere Beschäftigte in den Niedrigentlohnerbranchen bekommen das Versagen der Bundesregierung bei der Bekämpfung der Teuerung zu spüren und brauchen daher kräftige Lohnerhöhungen“, erwarten sich Delfs und Pravdic konstruktive und zügige Verhandlungen seitens der Arbeitgeber. 

Weitere Forderungen: 

-Überzahlungen müssen bestehen bleiben, d.h. die Lohnerhöhung muss auch für Löhne gelten, die aktuell individuell vereinbart bereits über dem KV-Mindestlohn liegen 

-Einführung von Lohntafeln im KV-Rahmenrecht: automatische Gehaltssprünge bei Betriebszugehörigkeit von mehr als einem und ab dem 5. Beschäftigungsjahr 

-Einführung einer witterungsbedingten Zulage, wenn am jeweiligen Kalendertag und am Ort des Dienstantritts Extremwetter in Form von u.a. Frost, Schneefall, Sturm, Starkregen usw. herrscht.  

-Eine Arbeitsgruppe soll die Gründung einer „gemeinsamen Einrichtung der Sozialpartner“ vorbereiten. Dieser „Fairnessfonds“, gespeist aus Mitteln der Arbeitgeber, soll Fahrradbot:innen im Falle von Krankenstand oder Arbeitslosigkeit finanziell unterstützen. Die Höhe der Beiträge soll sich nach der Anzahl der in einem Unternehmen beschäftigten freien Dienstnehmer:innen richten.  

-Unternehmen bzw. Konzerne, welche pro Jahr einen Umsatz von mehr als 15 Millionen Euro erwirtschaften, sollen ihren Mitarbeiter:innen jährlich eine angemessene Einmalzahlung leisten. Diese sollte zumindest 0,5 Prozent des Jahresumsatzes dividiert durch die Anzahl der Arbeitnehmer:innen und deren vereinbarte Normalarbeitszeit ausmachen.

 

Für Fahrradbot:innen und Essenszusteller:innen gibt es in Österreich seit 2020 garantierte Rechte durch einen eigenen Kollektivvertrag. Allerdings gilt dieser bisher nur für rund 2.000 der insgesamt bis zu 5.000 Mitarbeiter:innen in der Branche. Der Rest sind freie Dienstnehmer:innen oder Ein-Personen-Unternehmen. Die Gewerkschaft vida kämpft dafür, dass in Zukunft alle Beschäftigten in der Branche Schutz und Rechtssicherheit durch diesen Kollektivvertrag erhalten.

 

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