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Chance für Tierschutz und Landwirt*innen: Tierhaltungskennzeichnung jetzt!

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Schon wieder zeigen aktuelle Aufnahmen aus einem österreichischen Rinderbetrieb die traurige Realität der Haltung der sogenannten „Nutztiere“. „Bei solchen Bildern vergeht nicht nur tierschutzbewussten Konsument*innen der Appetit. Niemand möchte Milch oder Fleisch aus einer Produktion haben, bei der Tiere derart leiden müssen“, so Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien. Sie fordert eine umfassende Haltungskennzeichnung für tierische Produkte in Handel und Gastronomie. „Die Angabe „Herkunft Österreich“ alleine – das zeigen die dramatischen Bilder wieder einmal – ist ein Feigenblatt, das keineswegs mehr Tierschutz im Einkaufskorb ermöglicht.“ 

Die Chance, durch zeitnahe Verbote von nicht tiergerechten Haltungseinrichtungen – wie etwa den in den Aufnahmen gezeigten Vollspaltenböden oder der in der Milchindustrie leider noch immer gängigen Anbindehaltung – Millionen Rindern, Schweinen und Co. kurz- und mittelfristig bessere Lebensbedingungen zu garantieren, hat der Gesetzgeber mit dem „Tierschutzpaket I“ im vergangenen Jahr vertan. Ein österreichisches „Tierschutz-Label“, das übrigens auch mehrheitlich vom Handel gefordert wird, wurde vor zwei Jahren angekündigt, doch bisher ohne Ergebnis. 

Dabei würden von solch einer Kennzeichnung Konsument*innen, Landwirt*innen und natürlich die Tiere gleichermaßen profitieren. Persy: „Die Konsument*innen bekommen die dringend benötigte Transparenz und können bewusst zum „besseren“ Tierprodukt greifen, was wiederum ein Ansporn für die Landwirtinnen und Landwirte ist, ohne staatlichen Zwang in höhere Tierwohlstandards zu investieren.“

Wie stark das Bedürfnis der Österreicher*innen nach höheren Tierschutzstandards und einer transparenten Haltungskennzeichnung ist, zeigen die jüngsten Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage sowie das hohe Interesse an den Einkaufsratgebern der Tierschutzombudsstelle Wien. In den Broschüren werden die gängigen Gütesiegel und Tierwohl-Programme bei tierischen Produkten nach Tierschutz-Kriterien analysiert. In Kürze wird eine Neuauflage des Ratgebers „Augen auf beim Milcheinkauf“ erscheinen. 

„Eines ist klar: Den Zielen unseres Bundestierschutzgesetzes kann man natürlich nicht gerecht werden, wenn man die Verantwortung für ein verbessertes Tierwohl den Bürgerinnen und Bürgern zuschiebt. Doch entscheiden wir alle als zahlende Konsumentinnen und Konsumenten an der Verkaufstheke, in Supermarkt und Restaurant, welche Haltungsformen unterstützt werden. Um mit dem Einkauf bewusst eine Stimme für mehr Tierschutz abgeben zu können, brauchen die Menschen jedoch klare und transparente Informationen zu den einzelnen Produkten. Daher: Tierhaltungskennzeichnung jetzt!“, betont Persy.

Auch der Tier&Recht-Tag 2023, die Fachtagung der Tierschutzombudsstelle Wien, widmet sich am 6. Dezember der Frage „Haltung zeigen!? Wie transparent sind Haltung und Herkunft tierischer Lebensmittel?“. Das vollständige Programm und den Link zur Anmeldung (Restplätze verfügbar) finden Sie hier.

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