Gewerkschaft vida: Schwarzarbeit in Österreich endlich ernsthaft bekämpfen
Die Gewerkschaft vida unterstreicht erneut die dringende Notwendigkeit, die zunehmende Schwarzarbeit und die mit ihr einhergehenden illegalen Praktiken in Österreich rigoros zu bekämpfen. „Das fortgesetzte Wachstum dieser Schattenwirtschaft bedroht die Integrität unseres Arbeitsmarktes, untergräbt gesetzestreue Unternehmen und raubt dem Staat dringend benötigte finanzielle Ressourcen“, warnt Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida. Hebenstreit bezieht sich dabei auf einen Bericht in der heutigen Ausgabe der Kronen Zeitung, wonach laut Finanzpolizei Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft seit zwei Jahren im Ansteigen seien.
Bereits im September hatten Hebenstreit und die SPÖ-Tourismussprecherin Melanie Erasim in einer Pressekonferenz auf die alarmierenden Entwicklungen und den dringenden Handlungsbedarf bezüglich Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung aufmerksam gemacht. Die Situation verschärfe sich offenbar weiter: Im aktuellen Krone-Bericht würden die die raffinierten Methoden betrügerischer Unternehmen, welche Grauzonen der Gesetzgebung ausnutzen und so Wirtschaft, Arbeitskräfte und den Staat schädigen, illusttriert, so Hebenstreit weiter
Die Manipulation und Ausbeutung von Arbeitskräften seien zentrale Elemente dieser betrügerischen Geschäftsmodelle. Die neuesten Trends deuten auf eine Zunahme und steigene Unverschämtheit bei der Anwendung dieser Praktiken hin, begeleitet von einem Anstieg organisierter Schwarzarbeit in Branchen wie der Reinigung, Bewachung, Gastronomie, Hotellerie, Bau und Baunebengewerbe. „Der fortgesetzte Missbrauch von Arbeitslosen und geringfügig Beschäftigten, die als Vollzeitkräfte eingesetzt werden, ist ein beunruhigendes Zeichen für die Ausbeutung von Beschäftigten und den Mangel an Rechenschaftspflicht“, stellt Hebenstreit fest.
Die Gewerkschaft vida verurteilt diese Praktiken auf das Schärfste und fordert entschiedene Maßnahmen zur Beseitigung der Schwarzarbeit und zur Stärkung der Rechte und des Schutzes aller Arbeitnehmer:innen: „Wir müssen das gesamte Ausmaß der Schwarzarbeit erkennen – es handelt sich nicht nur um individuelle Verstöße, sondern um ein systemisches Problem, das die Fundamente unserer Gesellschaft und Wirtschaft schwächt“, kritisiert der vida-Chef.
Auch die Statistiken zur Schwarzarbeit seien beunruhigend. Der Anstieg der Schattenwirtschaft und der illegalen Ausländerbeschäftigung könne nicht ignoriert werden. Immerhin entstünden durch entgangene Sozialversicherungsbeiträge und Steuern ein volkswirtschaftlicher Schaden von bis zu einer Milliarde Euro jährlich.
„Wir müssen gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht behandelt werden und betrügerische Unternehmen keine Möglichkeit haben, unser System zu untergraben und auszubeuten. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese ernste Herausforderung endlich anzuerkennen und die Schwarzarbeit mit proaktive Maßnahmen zu bekämpfen“, bekräftigt Hebenstreit.
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