WK Wien: Teuerung verstärkt Heimwerker-Trend
Malen, bohren, schrauben, gestalten: Heimwerken in den eigenen vier Wänden gehört spätestens seit der Corona-Pandemie zur weit verbreiteten Freizeitbeschäftigung der Wiener. „Die Menschen haben durch den Rückzug in die eigenen vier Wände die Lust und Freude am Renovieren und Handwerken entdeckt“, erklärt Klaus Schmidtschläger, Obmann des Landesgremiums des Baustoff-, Eisen- und Holzhandels der Wirtschaftskammer Wien. Auch nach der Pandemie ist der Tatendrang ungebrochen: Die Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerbedarf für den Eigenbedarf ist hoch, das Motto lautet: Mach es selbst! „Trotz der hohen Inflation führen die Wienerinnen und Wiener Sanierungs-, Renovierungs- und Verschönerungsprojekte durch, die Teuerungen unterstützen den Do-It-Yourself-Trend sogar weiter“, so Schmidtschläger.
Der Grundgedanke des Selbermachens: Geld sparen. Schmidtschläger erklärt: „Der finanzielle Aspekt spielt dabei zwar eine wesentliche Rolle, aber es bereitet auch vielen Menschen Freude, in der Freizeit etwas selbst zu schaffen.“ Heimwerken ist dabei längst nicht mehr reine Männersache. Frauen und Jüngere zählen genauso zu den Heimwerker-Kunden und begeistern sich für die Welt des Selbermachens. Das Internet liefert dafür vielzählige Ideen. „Es gibt eine große Online-DIY-Community, die mit zahlreichen Beiträgen und Videos Erfahrungen weitergibt und Anleitungen zur Verfügung stellt. Das hat zur Entwicklung des Do-It-Yourself-Trends wesentlich beigetragen“, so Schmidtschläger.
Immer mehr Do-It-Yourself-Produktlinien in den Regalen
Wer baut, renoviert und repariert, braucht Material. Immer öfter finden sich auch Do-It-Yourself-Produktlinie in den Regalen. Die Idee: einfach anzuwendende Produkte für Werkbegeisterte. Die große Vielzahl von Baumärkten und spezialisierten Fachhändlern in Wien bietet ein nahezu unerschöpfliches Produkt- und Beratungsportfolio für die Optimierung des eigenen Heims. Insgesamt gibt es in Wien rund 240 spezialisierte Fachhändler für den Bau- und Heimwerkerbedarf und 26 Baumarkt-Standorte.
Die Wiener Do-It-Yourself-Branche erwirtschaftet rund 562 Millionen Euro Jahresumsatz
„Die Do-It-Yourself-Branche ist eine wirtschaftsstarke Branche. Der Umsatz in Wien lag im vergangenen Jahr bei rund 562 Millionen Euro“, so Schmidtschläger. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen konnten die negativen Effekte durch die pandemiebedingten Schließungen durch Vorzieh- und Nachholeffekte weitgehend ausgeglichen werden. Auch im heurigen Jahr rechnet der Obmann mit einem Umsatzplus im Do-It-Yourself-Markt: „Farben und Malerzubehör, Gartenausstattung, Holz, Gartenmöbel und Werkzeuge werden auch in den nächsten Wochen und Monaten vermehrt über den Ladentisch gehen.“ Die höchsten Gesamtjahresumsätze erzielten die Bau- und Heimwerkermärkte mit den Sortimenten Bauchemie und -material, Gartenausstattung sowie Sanitärinstallation, Heizung und Zubehör. Während der Pandemie waren aufgrund der hohen Nachfrage und der schwierigen Beschaffung viele Produkte vergriffen. Aktuell sind die Produkte wieder problemlos verfügbar.
Persönliche Beratung und Service im stationären Handel vor Ort
Obmann Schmidtschläger rät, sich von der Fachfrau und dem Fachmann vor Ort beraten zu lassen: „Spezialisierte Fachhändler sind viel mehr als Materiallieferanten für die unterschiedlichsten Projekte rund um Heim und Garten. Sie sind als Projektunterstützer, Ideenlieferant sowie Ratgeber in allen Fragen der Produktauswahl und Anwendung für die Kundinnen und Kunden da.“ In einer persönlichen Beratung kann geklärt werden, welche Materialien, Geräte, Ausrüstung und Zubehör für das Do-It-Yourself-Projekt benötigt werden.
Wichtig dabei: Heimwerker und Hobby-Handwerker sollten auf qualitativ gute Produkte achten und gerade bei Schnäppchen sowie sehr günstigen Sets zweimal überlegen. Nachhaltigkeit und Langlebigkeit sollten auch beim Selbermachen im Vordergrund stehen. Eine Möglichkeit besteht auch darin, Geräte gegen eine Gebühr auszuleihen. Die oft angebotenen Profimodelle sind meist leistungsfähiger als Werkzeuge für den Heimwerkerbedarf. Es gilt: Sicherheit muss an oberster Stelle stehen. Wer keine Fachkenntnisse hat, sollte ein für ihn neues Werkzeug nie ohne professionelle Einweisung ausleihen und betreiben. Neben dem Werkzeugverleih bietet der Handel immer häufiger weitere Zusatzservices, etwa Holzzuschnitt und Transporter- oder Anhängerverleih oder eine Montage beim Kunden daheim.
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