Schmuckenschlager: Nur eine aktive Bewirtschaftung gewährleistet Biodiversität und Artenvielfalt
Am 22. Mai ist Tag der Artenvielfalt. Der Erhalt von Biodiversität und die Gestaltung von Lebensräumen sind neben der Produktion hochwertiger Lebens- und Futtermittel sowie der Produktion nutzbringender Biomasse wichtige Aufgaben der Land- und Forstwirtschaft – in jenen Bereichen, die Bäuerinnen und Bauern gestalten können. Klar ist, Biodiversität und Artenvielfalt werden durch eine aktive Bewirtschaftung gewährleistet.
Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager erklärt: "Biodiversität und Artenvielfalt sind in der Landwirtschaft ein Selbstverständnis. Wir Bäuerinnen und Bauern sind uns bewusst, dass die Artenvielfalt nicht nur ein wichtiges Indiz für die Gesundheit unserer Umwelt ist, sondern auch für die Produktivität und Nachhaltigkeit unserer landwirtschaftlichen Produktion. Daher fördern und schützen wir Tier- und Pflanzenarten, damit wir auch in Zukunft die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sicherstellen können." Angesichts dieser Tatsache stellt Schmuckenschlager eine kürzlich veröffentlichte Studie, welche die Landwirtschaft für den Rückgang der Vogelbestände hauptverantwortlich macht, entschieden in Frage. Hinzu kommt, dass es sich hier um eine französische Studie handelt, die nicht auf Österreich umgelegt werden könne. „Die Visitenkarte der österreichischen Landwirtschaft sieht definitiv anders aus“, so Schmuckenschlager.
Produktion und Biodiversität sind kein Widerspruch
Die österreichischen Betriebe beweisen, dass Produzieren und Umsetzen von Biodiversitätsmaßnahmen kein Widerspruch sind – ganz im Gegenteil, es werden viele wertvolle Synergien geschaffen. Die Leistungsbilanz auf den Höfen ist vorbildlich – seien es freiwillige Leistungen im Rahmen diverser Umweltprogramme, beispielsweise dem Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL), in Naturschutzprogrammen oder durch Brache- und Blühflächen. Viele Biodiversitätsleistungen sind so in den letzten Jahren erreicht worden, auch wenn die öffentliche Meinung dies so nicht immer widerspiegelt. „Unsere bäuerlichen Familien erbringen im Rahmen des ÖPUL seit vielen Jahren freiwillig Naturschutzleistungen. Diese Maßnahmen wurden in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik ausgebaut – das kann sich weltweit sehen lassen“, betont Schmuckenschlager.
ÖPUL zielt auf freiwillige Umweltleistungen ab
Österreich ist Europameister darin, freiwilligen Umweltleistungen einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Seit 1995 steht dafür das ÖPUL-Programm zur Verfügung. 81 Prozent der österreichischen Betriebe nehmen daran teil. Das Programm bietet unterschiedliche Umweltmaßnahmen für alle Produktionszweige an – alle mit konkreten Umweltzielen, wie der Erhöhung der Biodiversität, des Erosions- und Gewässerschutzes oder des Klimaschutzes. Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern setzen freiwillig – trotz Auflagen, die strenger als gesetzliche Bestimmungen sind und deren Erfolg am Ende der Laufzeit geprüft wird – zahlreiche wirksame und treffsichere Agrarumweltmaßnahmen zur Förderung der Biodiversität um. Eine wichtige Maßnahme davon ist die Anlage von Biodiversitätsflächen am Acker und am Grünland. Alle Überprüfungen zeigen, dass vor allem Acker-Biodiversitätsflächen und Landschaftselemente für das Überleben von Vögeln und Insekten wichtig sind. Im Jahr 2023 liegt der Anteil an Biodiversitätsflächen bei 144.560 Hektar. Das entspricht 3,5 Mal der Fläche von Wien und ist um rund 45 Prozent (plus 66.000 Hektar) mehr als in der vorhergehenden Periode. (Schluss)
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