75 Jahre Israel: Festakt mit Bürgermeister Ludwig
Anlässlich der Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 hat die Österreichisch-Israelische Gesellschaft in Kooperation mit der Stadt Wien, der Botschaft des Staates Israel, der Israelitischen Kultusgemeinde und dem Keren Kayemeth Leisrael gestern, Sonntag, zu einem Empfang ins Wiener Rathaus geladen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig eröffnete die festliche Veranstaltung mit zahlreichen Ehrengästen. So befand sich unter anderem auch Erik Hanke, Gründungsmitglied der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, unter den Gästen. Dieser hat die guten Beziehungen zwischen Israel und der Stadt Wien maßgeblich mitgestaltet.
Ludwig gratulierte Israel herzlich zu diesem Freudentag. In seiner Rede hob Bürgermeister Ludwig die Bedeutung dieses besonderen Tages hervor: „Ich kann nur erahnen, wie wichtig dieser Abend des 14. Mai 1948 gewesen sein muss für all jene, die dem Holocaust entkommen waren und in allen Teilen der Welt verharrten“, sagte Ludwig. Der Geist der Pionier*innen Israels sei beseelt gewesen von dem Wunsch und dem Willen, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen ohne Verfolgung in Frieden leben können, so Ludwig. Doch selbst nach der Ausrufung des Staates Israel 1948 sei das nicht problemlos möglich gewesen, erklärte der Wiener Bürgermeister. „Das wiederholte Überleben nach mehreren aufgezwungenen Kriegen gilt es deshalb heute umso mehr zu feiern.“ Wie schwierig die Sicherheitssituation sei, habe man wieder in den vergangenen Tagen gesehen, als Israel mit hunderten Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen wurde, sagte Ludwig.
Dass dieser Jubeltag in Wien gefeiert werden könne, sei, so Ludwig, auch das Verdienst von vielen engagierten Menschen, durchaus auch durch persönliche Verbindungen und Bemühungen im Hintergrund. „Wien spielte dabei eine nicht unbedeutende Rolle.“ Die „blühende Weltstadt Wien“ sei schon um das Jahr 1900 mit ihrem gesellschaftlichen und kulturellen Leben eine Stadt der Juden gewesen, sagte der Wiener Bürgermeister. Rund 180.000 Wiener*innen jüdischen Glaubens lebten bis 1938 in der Stadt. Gleichzeitig habe es aber leider auch einen großen Antisemitismus in der Stadt gegeben, gestand Ludwig. „Die faktische und rechtliche Diskriminierung von Jüdinnen und Juden brauchen wir nicht kleinzureden.“ Durch den furchtbaren Holocaust zählte die jüdische Gemeinschaft nach dem Krieg nur noch knapp 4.000 Mitglieder.
Enge Zusammenarbeit und Aussöhnung
Der engen Zusammenarbeit von Stadt Wien und der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, die 1963 gegründet wurde, sei es, so Ludwig, aber zu verdanken, dass nach einiger Zeit eine Aussöhnung und ein gegenseitiges besseres Verständnis geschaffen wurde. „Die Österreichisch-Israelische Gesellschaft hat wesentlichen Anteil daran gehabt, die Beziehungen zwischen Österreich und Israel nicht nur neu zu definieren, sondern – auch hinter den Kulissen – die Freundschaft zwischen den beiden Staaten aufrechtzuerhalten und zu pflegen“, sagte Bürgermeister Ludwig abschließend.
Gründung des Staates Israels
Am 14. Mai 1948 beendeten die britischen Streitkräfte ihr Mandat über Palästina und David Ben Gurion verlas die israelische Unabhängigkeitserklärung – es ist die Geburtsstunde des Staates Israels. Daraufhin erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem jungen Staat den Krieg. Im Israelischen Unabhängigkeitskrieg drängte die israelische Armee die Armeen der arabischen Staaten erfolgreich zurück und eroberte auch zusätzliche Gebiete, die laut Teilungsplan nicht Israel zugesprochen worden wären. Viele der dort lebenden palästinensischen Araber wurden vertrieben bzw. mussten fliehen. 1949 wurde unter der Federführung der Vereinten Nationen ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Am 25. Januar 1949 fanden die ersten Wahlen zur Knesset statt. David Ben Gurion wurde nach den Wahlen der erste Premierminister, Chaim Weizmann der erste Präsident. Am 11. Mai 1949 wurde Israel das 59. Mitglied der UN. (Schluss) kri
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