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AK und vida fordern bessere Arbeitsbedingungen für Berufslenker:innen

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Sie sind die Held:innen unserer Versorgung. Ohne sie wären die Regale in den Supermärkten oder etwa Apotheken leer. Ohne sie hätten die Schulen und Büros weder die Möbel noch die Güter des täglichen Bedarfs. Damit wir unseren Alltag meistern können, erledigt eine Berufsgruppe die Arbeit im Hintergrund. Die Rede ist hier von Lkw-Lenker:innen.

Während der Pandemie gefeiert, sind sie für viele auf Autobahnen jetzt wieder nur ein lästiges Hindernis bei Überholvorgängen. Dass die Lenker:innen aber unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten, weiß kaum jemand. Die Folge: Schon jetzt fehlen laut Schätzungen EU-weit bis zu 600.000 Fahrer:innen.

Dringend bessere Arbeitsbedingungen

Gerade deshalb fordert die Präsidentin der Arbeiterkammer, Renate Anderl, bei der heutigen gemeinsamen Veranstaltung von AK und Gewerkschaft vida „Arbeitsplatz Autobahn. Rastanlagen und soziale Infrastruktur für Berufslenker:innen am Prüfstand“ umgehende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Berufslenker:innen:  „Was es braucht, sind strukturelle Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen und bessere Löhne. Auch eine Imagekorrektur des Berufsbildes könnte helfen. Ein kleiner, aber wesentlicher Meilenstein im Straßengüterverkehr ist die Schaffung von menschenwürdigen Rastplätzen für die Lenker:innen“

Es braucht mehr Rastplätze

Keinen Parkplatz zu finden ist für Autofahrer:innen mitunter ärgerlich. Für Berufslenker:innen in Lkws bedeutet dies auf ihren langen Routen aber puren Stress. Denn ohne Lkw-Parkplätze auf Autobahnen können sie die gesetzlichen Mindestregelungen bei Lenk- und Ruhezeiten nicht einhalten. Hier gibt es erheblichen Handlungsbedarf, denn laut einer Studie im Auftrag der Europäischen Kommission fehlen europaweit 100.000 Parkplätze nur für die Nachtruhe von Berufslenker:innen auf europäischen Autobahnen.

„Alleine der massive LKW-Verkehr während der Corona-Krise hat gut veranschaulicht, dass unsere Forderungen schon davor zu hundert Prozent berechtigt waren und es auch jetzt noch immer sind“, betont Alfred Spiegl vom Fachbereich Straße in der Verkehrsgewerkschaft vida. Es gibt entlang der heimischen Autobahnen noch immer keine für die Berufskraftfahrer finanziell erschwingliche flächendeckende Infrastruktur, mit der sie ihre Bedürfnisse zufriedenstellend abdecken könnten. „Da verwundert es nicht, dass der Beruf nicht mehr attraktiv erscheint. Wir müssen daher die Einkommens- und Arbeitsbedingungen der Kapitäne der Straße dringend verbessern“, bekräftigt Spiegl.

AK und vida Forderungen

Viele Berufslenker:innen im grenzüberschreitenden Güterverkehr übernachten unter der Woche regelmäßig auf Autobahn-Rastanlagen in ihrer Lkw-Kabine. Manche sogar am Wochenende. Deswegen ist ein Minimum an sozialer Infrastruktur notwendig. Die AK und vida fordern deshalb:

  • auf allen Autobahnabschnitten mindestens alle 60 km eine Rastanlage mit ausreichenden Lkw-Stellflächen,
  • ausreichende, saubere und kostenlose Sanitäranlagen sowie eine warme Dusche mit 24-h-Betrieb,
  • ein „Spezialmenü“ in Gaststätten auf Rastanlagen zu einem erschwinglichen Preis. Berufslenker:innen wollen auch eine warme Mahlzeit am Tag,
  • kostenloses WLAN am gesamten Rastplatz bis in die Fahrerkabine,
  • Kochmöglichkeiten und Waschmaschinen,
  • ausreichende Beleuchtung und Videoüberwachung für mehr Sicherheit auf Rastanlagen,
  • Angebot von Kontaktinformation für den Krankheitsfall (DOC-Stop),
  • Stromanschluss für Lkw bei temperaturgeführten Transporten,
  • eine Liste von gut erreichbaren Pensionen und Unterkünften auf jeder Rastanlage, damit sie ihre Wochenruhe menschengerecht und gesetzeskonform verbringen können,
  • regelmäßige Kontrollen durch Kontrollorgane auf Rastanlagen, um illegales Parken zu verhindern

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