WKÖ-Wirtschaftsparlament – Kopf: Kämpfen für weitere wirksame Energiehilfen
Die Herausforderungen durch Ukrainekrieg, Energiepreiskrise und abgeschwächte Konjunktur prägen die interessenspolitische Arbeit der Wirtschaftskammer Österreich, betonte WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf in seinem Rückblick auf das vergangene Halbjahr heute, Donnerstag, vor dem WKÖ-Wirtschaftsparlament.
„Österreich wird ein geringes BIP-Wachstum knapp über der Nulllinie prognostiziert, die heimische Industrie könnte in eine Schrumpfung rutschen, und die Sorge und Skepsis der Unternehmerinnen und Unternehmer wächst.“
Vor diesem Hintergrund sei der Energiekostenzuschuss eine wichtige Entlastungsmaßnahme, der aber weitere folgen müssten, betonte Kopf. „Wir kämpfen gerade um die Fortsetzung eines Energiekostenvergütungs-Modells ab 1. Oktober, und ich bin zuversichtlich, dass wir ein Anschlussmodell durchsetzen, das dem deutschen um nichts nachstehen wird und auch nicht nachstehen darf“, unterstrich der WKÖ-Generalsekretär mit Verweis auf die enge wirtschaftliche Verflechtung der heimischen mit der deutschen Wirtschaft.
Wenn Förderungen wie der Energiekostenzuschuss erst nachträglich ausgezahlt werden, kann dies zu Liquiditätsengpässen in den Betrieben führen. Daher braucht es jetzt ganz besonders Maßnahmen zur Liquiditätsstärkung, ebenso wie die Wiedereinführung des Verlustrücktrags im Dauerrecht oder die Stundung von Steuern und SV-Beiträgen, ergänzte Kopf.
WKO Fachkräfteoffensive gegen Arbeitskräftemangel
Neben den Energiepreisen belastet auch der Arbeitskräftemangel die heimischen Betriebe massiv, so Kopf: „Personal fehlt mittlerweile in allen Bereichen. „Die Sicherung des Arbeitskräftebedarfs hat für uns Top-Priorität, daher hat die Wirtschaftskammer mit der WKO Fachkräfteoffensive hier einen besonderen Schwerpunkt gesetzt.“ Diese umfasst eine ganze Palette von Maßnahmen zur Hebung des Arbeitskräftepotenzials – von qualifizierter Zuwanderung über flächendeckende Kinderbetreuung bis zur Verbesserung arbeitsmarktnaher Qualifizierungen. „Das ist Bohren harter Bretter bei manchen politischen Parteien, aber wir werden auch hier nicht lockerlassen“.
Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Kammer ist auch die energetische Transformation, unter anderem mit einer Klimakonferenz, die am Montag, 28.11., im Haus der Wirtschaft stattfinden wird. In diesen Bereich fällt auch die Erstellung eines Energiemasterplans, welche die WKÖ gerade unter Einbindung von Experten startet. „Dazu haben wir uns entschlossen, da es bislang keinen umfassenden, österreichweiten Plan dieser Art gibt. Unser Ziel ist es, für den Wirtschaftsstandort Energie in ausreichendem Ausmaß und vor allem auch leistbar dauerhaft zu sichern.“
Kammern setzen Beratungsschwerpunkt Nachhaltigkeit
Umfassende Aktivitäten gab es im vergangenen Halbjahr aber auch im Bereich Services, berichtete Kopf. So laufen derzeit die Vorbereitungen auf den kammerübergreifenden Schwerpunkt Nachhaltigkeit auf Hochtouren. Auf wko.at/nachhaltigkeit werden ab nächsten Jahr Angebote für Beratungen, Veranstaltungen, Webinare und weiterführende Infos gebündelt.
Schwerpunkt Bildung
Viel getan hat sich in den vergangenen Monaten auch im Bereich Bildung. Kopf: „Als größter nichtstaatlicher Bildungsanbieter wollen wir unsere Betriebe unterstützen, die notwendigen Mitarbeiterqualifikationen niederschwellig und zielgerichtet zu erlangen.“ Die Etablierung von „wise up“ als größte digitale Bildungsplattform Österreichs sei hier ein Meilenstein. Die gerade im Aufbau befindliche Plattform bündelt branchenübergreifend mehr als 15.000 Online-Kurse in Form von interaktiven Lerninhalten.
Ein Highlight im Bereich berufliche Bildung sind sicher die WorldSkills, die heuer in außergewöhnlicher Form abgehalten werden: Die Weltmeisterschaft der Berufe war ursprünglich Mitte Oktober in Shanghai geplant, wurde dann aber pandemiebedingt umstrukturiert und aufteilt: Erstmals werden die Bewerbe weltweit in 15 Destinationen an rund 25 Auftragungsorten ausgetragen, und die hierzulande gerade ausgetragenen Bewerbe werden an diesem Sonntag in Salzburg einen krönenden Abschluss finden. (PWK483/PM)
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