Weitere 232,5 Millionen Euro für den Breitbandausbau in Niederösterreich
St.Pölten (OTS) – Mit dem ersten Call der zweiten Breitbandmilliarde des Bundes stehen rund 232,5 Millionen Euro für den weiteren Breitbandausbau in Niederösterreich zur Verfügung. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Jochen Danninger und Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, informierten darüber heute, Donnerstag, im Zuge einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten.
Für heuer prognostizierten die Wirtschaftsforscher für Niederösterreich ein Wachstum von über vier Prozent, für 2023 werde trotz des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Herausforderungen eine stabile Entwicklung vorhergesagt, sagte die Landeshauptfrau zur wirtschaftlichen Ausgangslage. Verbunden mit einer stabilen Beschäftigungsentwicklung „gibt uns das Optimismus und Zuversicht, dass wir gestärkt aus der Krise kommen, wenn wir jetzt die richtigen Maßnahmen setzen und die richtigen Entscheidungen treffen“, meinte sie. Neben finanziellen Unterstützungen wie etwa den Energiekostenzuschuss des Bundes seien jetzt vor allem auch „Impulse und Investitionen in die Zukunft“ entscheidend, um „den Wirtschaftsmotor und den Beschäftigungsmotor am Laufen zu halten“, so Mikl-Leitner.
Und hier habe die Breitbandmilliarde des Bundes eine ganz besondere Bedeutung, betonte sie weiters: „Niederösterreich bekommt davon einen Anteil von 232,5 Millionen Euro. Damit können wir den Glasfaserausbau weiter in einem hohen Tempo vorantreiben. Mit diesen 232,5 Millionen Euro können wir Investitionen von 530 Millionen Euro in 262 Gemeinden, vor allem im ländlichen Bereich, auslösen.“ Darüber hinaus zeigte sie sich überzeugt: „Diese Investitionen bringen auch Wertschöpfung in die Regionen, und das bringt zusätzliche Arbeitsplätze.“
Die Jahre 2016 bis 2021 hätten gezeigt, dass über 90 Prozent der Investitionen im Glasfaserausbau in Unternehmen aus der Region geflossen seien, damit seien rund 1.400 Beschäftigungsverhältnisse abgesichert bzw. geschaffen worden, informierte die Landeshauptfrau. Aktuell würden rund 43.000 weitere Glasfaser-Anschlüsse mit Investitionskosten von rund 162 Millionen Euro von der landeseigenen nöGIG errichtet.
Es sei „unbestritten, dass der Breitbandausbau vor allem für den ländlichen Raum große Vorteile“ bringe, so Mikl-Leitner: „Weil wir uns damit fit machen für die Zukunft und weil wir dadurch die Attraktivität des ländlichen Raumes zusätzlich erhöhen.“
In den letzten zweieinhalb Jahren seien die Anforderungen an das Internet sowohl beruflich als auch privat enorm gestiegen, meinte Staatssekretär Tursky in seiner Stellungnahme. Aktuell werde daher in den Breitbandausbau „so viel investiert wie noch nie“.
Bei der ersten Breitbandmilliarde seien 272 Millionen Euro in Niederösterreich investiert worden, fasste er zusammen: „In einem Flächenbundesland wie Niederösterreich bringt dieser Ausbau ganz andere Herausforderungen mit sich.“ Das gemeinsame Ziel der Bundesregierung mit den Bundesländern sei, „dass wir dort ausbauen, wo sich der privatwirtschaftliche Ausbau nicht auszahlt.“
Beim jetzigen ersten Call der zweiten Breitbandmilliarde würden österreichweit 750 Millionen Euro ausgeschüttet, so Tursky: „Von diesen 750 Millionen fließen 232,5 Millionen nach Niederösterreich, das ist knapp ein Drittel.“ Der Staatssekretär zeigte sich auch überzeugt, dass die Glasfaser „eine Technologie ist, die sehr lange bestehen wird“. Es handle sich hier um eine Infrastruktur, „auf die wir die nächsten Jahrzehnte aufbauen können“.
Von einem „Tag der Freude“ sprach Digitalisierungslandesrat Danninger, denn mit der Zusage für diese 232,5 Millionen Euro könne man „den blau-gelben Breitbandturbo zünden“. Damit verbunden seien auch „ein wichtiger Impuls für die Bauwirtschaft“ sowie „viele weitere wirtschaftliche Vorteile“, denn „in Regionen mit Glasfaser siedeln sich neue Unternehmen an und dadurch entstehen neue Arbeitsplätze“.
In Summe seien in Niederösterreich bereits 99.000 Haushalte ans Glasfasernetz angeschlossen, so Danninger. In den Städten, wo es wirtschaftlicher sei, würde das durch private Anbieter erfolgen, in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern sei der Ausbau jedoch wesentlich herausfordernder. Deshalb habe man bereits 2014 die landeseigene nöGIG gegründet, um auch im ländlichen Raum den Glasfaseranbau voranzutreiben. „Mit dem hochprofessionellen Team der nöGIG machen wir den Gemeinden ein sehr attraktives Angebot. Aktuell werden in 60 ländlichen Gemeinden gerade 43.000 Anschlüsse errichtet“, informierte der Landesrat, der sich auch überzeugt zeigte: „Erfolgreiches Wirtschaften ohne schnelles Internet ist heute nicht mehr möglich.“ Die Förderzusage seitens des Bundes sei darüber hinaus auch „ein gewaltiger Schritt in Richtung Chancengleichheit zwischen urbanen und ländlichen Regionen“, so Danninger.
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