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Kreislaufwirtschaftsstrategie für Re-Use in Österreich unerlässlich

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Re-Use als zentraler Baustein konsequenter Kreislaufwirtschaft kann uns dabei helfen, die Klimakrise zu bewältigen – dafür muss die Praxis aber zum Status quo werden. Die Bundesregierung muss dazu beitragen, indem sie ehestmöglich die schon längst überfällige österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie beschließt. Die Kreislaufwirtschaftsstrategie, die bereits als Entwurf des Klimaministeriums vorliegt, skizziert den Weg und die nötigen Maßnahmen für eine zirkuläre Transformation unseres Wirtschaftssystems. Dazu zählt die drastische Reduzierung des Ressourcenverbrauches zur Senkung der Klimaemissionen.

Auch RepaNet, das österreichische Re-Use- und Reparaturnetzwerk, hat zum Strategieentwurf Input geliefert. Wo Österreich aktuell in Sachen Wiederverwendung steht, beleuchtet RepaNet in der Re-Use-Markterhebung 2021. Diese zeigt: Der überwiegende Teil der nationalen Re-Use-Leistung wird von sozialwirtschaftlichen Betrieben erbracht, deren sozialer Zusatznutzen angesichts steigender Armut immer wichtiger wird. 33 Mitgliedsorganisationen des RepaNet-Netzwerkes waren 2021 im Re-Use-Bereich aktiv, darunter Landesorganisationen der Caritas und Volkshilfe sowie weitere gemeinnützig agierende Organisationen. An 244 Standorten bewegten diese über 29.000 Tonnen Güter, davon 60% Textilien, 12% Elektrogeräte und 28% Möbel, Haushaltswaren u.v.m. – gesammelt mittels Altkleidercontainer, Annahmestellen und direkten Abholungen.

Bevor gut erhaltene Produkte in die Wiederverwendung kommen, müssen sie von eigens geschultem Personal dafür vorbereitet werden – hier wird die Besonderheit der sozialwirtschaftlichen Betriebe tragend. RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch erklärt: „Die sozialwirtschaftlichen RepaNet-Mitgliedsbetriebe schaffen Arbeit für Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. 2021 haben sie 1.879 Transitarbeitskräften neue Chancen und Qualifizierung im Bereich der Kreislaufwirtschaft geboten. Für viele Menschen wird so die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zum ersten Mal von einem unerreichbaren Traum zur greifbaren Möglichkeit.“ Um dies weiterhin zu ermöglichen, muss die Rolle der sozialwirtschaftlichen Re-Use-Betriebe, wie es auch im Circular Economy Action Plan der EU und im Entwurf der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie verankert ist, gestärkt werden.

Die erwähnten Jobs sind in Sammlung, Sortierung und Verkauf von Re-Use-Produkten angesiedelt. 2021 wurden im Inland so 7.803t Re-Use-Produkte in Umlauf gebracht – sie wurden unter anderem in 168 Re-Use Shops an über 2 Mio. Kund:innen verkauft. „Von der gesamten österreichischen Re-Use-Branche, die sich neben sozialwirtschaftlichen aus privatwirtschaftlichen und kommunalen Betrieben zusammensetzt, deckt unser Netzwerk mit seiner Sammel- und Re-Use-Leistung etwa 50% ab. Zusätzlich generiert es sozialen Mehrwert, der bei der aktuell steigenden Armut in der Bevölkerung immer wichtiger wird.“ betont Neitsch. Letztlich bedeutet Wiederverwendung auch Klimaschutz, was sich in CO2-Äquivalenten bemessen lässt: 620.000 Tonnen sind es, die 2021 von der Re-Use-Branche eingespart werden konnten – das entspricht den Emissionen einer Kleinstadt wie Villach.

Praktiken wie Re-Use müssen künftig seitens der Politik noch viel stärker forciert werden. Auf bestehenden Erfolgen wie jenen im RepaNet-Netzwerk lässt sich aufbauen, um schrittweise eine „Wellbeing Economy“ zu entwickeln, die auf deutlich reduziertem Ressourcenverbrauch basiert. Dies hat auch die EU als Strategie im 8. Umweltaktionsprogramm festgelegt. Dafür gilt es, die Menge der Neuprodukte zu reduzieren und den Weg vom systeminhärenten Zwang zu Überkonsum hin zum befreiten, ressourcenschonenden Lebensstil zu ebnen. Re-Use und Reparatur sind die Schlüsselstrategien auf diesem Weg.

Zur Re-Use-Markterhebung

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