Bundesminister Kocher: Arbeitslosigkeit im Juli auf niedrigem Niveau stabil
Wien (OTS) – Ende Juli war die Arbeitslosigkeit in Österreich auf einem Stand von 296.647 Personen. Diese Zahl setzt sich aus arbeitslos gemeldeten Personen (235.487) sowie jenen Personen, die an Schulungsmaßnahmen des AMS teilnehmen (61.160), zusammen. „Im Vergleich zu Ende Juni verzeichnen wir bei der Arbeitslosigkeit einen Rückgang von 1.755 Personen. Einerseits erhöhte sich die Zahl der Arbeitssuchenden, die sich nicht in Schulungen befinden. Andererseits reduzierte sich die Zahl der Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, was daran liegt, dass unterjährig mehr Schulungen stattfinden als im Sommer. Für gewöhnlich ist ab September ein entgegengesetzter Effekt bei den Schulungsteilnahmen zu beobachten. Noch ist der Arbeitsmarkt aufgrund der hohen Zahl an offenen Stellen aufnahmefähig, aber die Lage wird sich sehr wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate langsam eintrüben“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher rückblickend auf die Arbeitsmarktentwicklung im vergangenen Monat.
Und weiter: „Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin deutlich unter Vorkrisenniveau und war zuletzt Ende Juli 2012 (285.899 ALSC) auf einem niedrigeren Stand als dieses Jahr im Juli. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die dadurch ausgelösten wirtschaftlichen Verwerfungen den Arbeitsmarkt in zunehmendem Ausmaß negativ betreffen und dass dieser in geopolitisch und wirtschaftlich stabileren Zeiten noch stärker dastehen würde.“
Ende Juli waren beim AMS 137.826 offene Stellen gemeldet. „Damit bleibt die Zahl der offenen Stellen auf hohem Niveau (Ende Juni:
141.139 offene Stellen). Als Bundesregierung ist es unser Ziel bestmögliche Maßnahmen zu treffen, um dem Arbeitskräftemangel effektiv entgegenzuwirken. Ein erfolgreiches Instrument dafür war die Corona-Joboffensive im Rahmen der umfangreichen Qualifizierungsmaßnahmen des AMS, mit der bislang mehr als 90.000 Personen in Beschäftigung gebracht werden konnten“, so Kocher.
Die Arbeitslosenquote, also der relative Anteil arbeitsloser Menschen an der erwerbsfähigen Bevölkerung, betrug Ende Juli 5,6 %. „Im langjährigen Vergleich erweist sich der Arbeitsmarkt als sehr robust. Die Arbeitslosenquote war zuletzt 2008 auf einem niedrigeren Niveau im Juli (ALQ: 4,9 %). Österreich lag mit seiner internationalen Arbeitslosenquote von 4,3 % zuletzt um 1,8 Prozentpunkte unter dem EU-Schnitt (Eurostat – Juni 2022: 6,1 %), was auch darauf zurückzuführen ist, dass der heimische Arbeitsmarkt sich deutlich besser von den besonders starken Wellen der Corona-Pandemie erholen konnte, als jener anderer EU-Mitgliedsstaaten“, so Kocher weiter.
Der Vergleich zu den letzten 3 Jahren, die teilweise im Zeichen der Pandemie und dadurch notwendig gewordener Einschränkungen der Wirtschaft standen, zeugt von der positiven Entwicklung. Ende Juli des Vorkrisenjahres 2019 waren 28.559 Personen mehr beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet als aktuell. Im selben Zeitraum des Jahres 2020 war die Arbeitslosigkeit um 135.892 Personen höher als dieses Jahr. Auch Ende Juli 2021 war die Zahl um 47.292 Personen größer als heuer (2019: 325.206 ALSC, ALQ: 6,5 %; 2020: 432.539 ALSC, ALQ: 9,2 %; 2021: 343.939 ALSC, ALQ: 6,8 %).
Zur Kurzarbeit waren Ende Juli 6.381 Personen vorangemeldet. „Im Vergleich zum Vormonat bedeutet das einen Rückgang um 18.055 Personen bei den Voranmeldungen zur Kurzarbeit. Der Rückgang ist großteils auf die neue gestartete Phase der Kurzarbeit zurückzuführen, die mit Beginn des vergangenen Monats restriktivere Antragsvoraussetzungen mit sich brachte“, so Kocher.
Der BIP-Indikator der OECD wird wöchentlich veröffentlicht und setzt das aktuelle Wirtschaftsgeschehen in Relation zum Wirtschaftsgeschehen der Vergleichswoche im Vorjahr. „Laut OECD war die Wirtschaftsleistung in der vorletzten Woche von 11. bis 17. Juli 2022 um 1,6 % größer als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2021. Dass dieser Wert aktuell niedriger ist, als noch vor einigen Wochen, liegt einerseits an den besser werdenden Referenzwerten des Vorjahres, andererseits aber auch an den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine“, so Kocher abschließend.
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