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Erzbischof Lackner trifft Klimaschutzministerin Gewessler

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Wien (KAP) – Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner ist am Donnerstag in seiner Funktion als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz erstmals mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) zusammengetroffen. Lackner und Gewessler sprachen im Anschluss an die Begegnung im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unisono von einem „wertschätzenden und konstruktiven Gespräch“. Zentrale Themen dabei waren die gesamtgesellschaftlichen Maßnahmen gegen die Klimakrise und für eine Energiewende. Beides habe durch den Krieg in der Ukraine und die Abhängigkeit Österreichs von Erdgas aus Russland eine zusätzliche Brisanz erhalten.

Wie Erzbischof Lackner gegenüber Kathpress erklärte, habe er der Klimaschutzministerin die kirchlichen Maßnahmen für den Schutz von Umwelt und Klima erläutert. So haben sich alle österreichischen Diözesen in Umsetzung der päpstlichen Enzyklika „Laudato si“ auf konkrete Projekte zur Energiewende verpflichtet. Daneben gebe es inzwischen klare Kriterien für eine ethische und ökologische Veranlagung kirchlicher Finanzmittel. „Als konkretes Beispiel habe ich auf ein von der Kirche getragenes Kleinkraftwerk am Almkanal hingewiesen, das die Zentralstellen der Erzdiözese mit Strom versorgt“, so der Salzburger Erzbischof. „Die Umweltministerin setzt zudem hohe Erwartungen in die Kirche bei der Schaffung eines nachhaltigen Lebensstils, den wir brauchen werden, um die Energiewende zu schaffen.“

Auch die im vorigen Jahr beschlossenen gesetzlichen Änderungen bei der Suizidbeihilfe waren ein Thema beim Antrittsbesuch des Vorsitzenden der Bischofskonferenz. Dabei habe er, Lackner, gegenüber Gewessler, ausgeführt, dass die Kirche beim assistierten Suizid grundsätzlich nicht mitkönne. Gleichzeitig sei man der Regierung dankbar, dass es im Zuge des neuen Gesetzes auch zu einem Ausbau und einer Absicherung von Hospiz- und Palliativangeboten gekommen sei.

Staat und Kirche seinen gleichermaßen bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen gefordert, so Lackner weiter. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende bezeichnete es in diesem Zusammenhang als positiv und angemessen, dass die Politik vieles unternehme, um Geflüchteten aus der Ukraine im Sinne einer „gebotenen Nachbarschaftshilfe“ bestmöglich zu unterstützen. Zur Sprache kamen auch die vielfältigen Maßnahmen gegen die Pandemie, wo es auch Einschränkungen und „Opfer“ für Kirche und Gläubige gegeben habe. Insgesamt seien die notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen aber ein Beispiel für die „gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche“ gewesen, hielt der Episkopats-Vorsitzende nach dem Treffen mit der Klimaschutzministerin fest, die so wie er selbst aus der Oststeiermark stammt.

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit

„Im Kampf gegen die Klimakrise und am Weg raus aus der Abhängigkeit von fossilem Öl und Gas müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen“, betonte die Umweltministerin gegenüber Kathpress und sagte:
„Gerade auch Vertreter und Vertreterinnen der Kirchen, Religions- und Glaubensgemeinschaften sind dabei wichtige Partner. Uns alle eint der Schutz unseres Lebensraums auf dieser Erde, damit nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder und Enkelkinder hier noch ein gutes Leben führen können.“

Bei den notwendigen Klimaschutzmaßnahmen dürfe man die soziale Ebene nicht aus dem Blick verlieren, führte Gewessler aus und erwähnte die spürbaren Belastungen vieler Haushalte durch die angestiegenen Energie- und Heizkosten. „Darauf weisen auch die Kirchen zu Recht immer wieder hin.“ Deshalb gebe es auch eine staatliche Unterstützung für all jene, die sich den Tausch zu einer klimafreundlichen Heizung nicht leisten können, „gezielt und treffsicher mit bis zu 100 Prozent Förderung“. Gewessler resümierend: „Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören einfach zusammen.“

Erzbischof Lackner wurde vor zwei Jahren als Nachfolger von Kardinal Christoph Schönborn zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt. In diesem Amt vertritt er die Katholische Kirche gegenüber dem Staat und hat damit eine Schlüsselfunktion in den Beziehungen von Staat und Kirche inne.

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