Österreich hilft Vertriebenen aus der Ukraine
Wien (OTS) – Laut Schätzungen des Innenministeriums kommen seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine jeden Tag tausende Ukrainerinnen und Ukrainer nach Österreich. Viele von ihnen sind schon in andere Staaten weitergereist, viele haben dies noch vor und viele werden auf absehbare Zeit in Österreich bleiben. Für die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) stellt diese Situation die erste große Bewährungsprobe im erst zweiten Jahr ihrer operativen Tätigkeit dar.
Geschäftsführer Mag. Andreas Achrainer: „Keine Organisation und keine Gebietskörperschaft kann derart viele Unterbringungsplätze auf Vorrat halten, deshalb haben wir bereits am dritten Tag der russischen Invasion unsere Plattform für Nachbarschaftsquartiere gestartet. Auf www.bbu.gv.at/nachbarschaftsquartier haben uns über 6.600 Personen, Firmen, Gemeinden und soziale Organisationen über 29.500 kostenlose Quartiere und Übernachtungsmöglichkeiten gemeldet. Mit dieser Aktion und der beeindruckenden Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher können wir sicherstellen, dass alle in Österreich ankommenden Menschen auch kurzfristig ein Dach über dem Kopf bekommen.“ Die so gemeldeten Unterkünfte werden von der BBU an die Bundesländer gemeldet, die im Bedarfsfall auf die Quartiergeber zukommen.
Gleichzeitig konnte die BBU bereits am ersten Wochenende der Krise drei (inzwischen sind es vier) Bundesbetreuungseinrichtungen in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten für Vertriebene aus der Ukraine zur Verfügung stellen. Seither werden jeden Tag ca. 400-500 Personen neu in diesen Quartieren untergebracht und dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit den Bundesländern zeitnah in Landesquartiere und in längerfristige Unterkünfte weitervermittelt.
Am vierten Tag des Krieges in der Ukraine startet die BBU ihre ukrainisch- und russischsprachige Hotline für Vertriebene. In bisher 15.000 Gesprächen konnten unsere Mitarbeiter*innen seither Unterkünfte vermitteln, bei der Beschaffung dringend benötigter Medikamente helfen, rechtliche Fragen durch die Jurist*innen der BBU-Rechtsberatung klären oder auch z.B. die zeitweise Versorgung von Haustieren sicherstellen. Das Team wurde von anfangs sechs Personen auf inzwischen 28 Personen mit russisch/ukrainischer Muttersprache aufgestockt. Die BBU-Hotline für Ukrainer*innen ist 24 Stunden lang, 7 Tage in der Woche unter +43 1 2676 870 9460 erreichbar.
Nachdem am siebten Tag der Krise die Stadt Wien als Hauptankunftsort ukrainischer Vertriebener das Refugee Arrival Center in der Engerthstraße eröffnet hatte und mittlerweile immer mehr Bundesländer ähnliche Ankunftszentren bereitstellen, funktioniert die Zusammenarbeit nunmehr folgendermaßen: Die Ankunftszentren der Bundesländer, insbesondere jenes der hauptbetroffenen Stadt Wien, melden der BBU jeden Tag die Anzahl jener Personen, die sie nicht selbst unterbringen können. Die Koordinierungsstelle der BBU findet die nötigen Kapazitäten entweder in den eigenen Bundesbetreuungseinrichtungen oder in anderen Bundesländern und organisiert mit dem Österreichischen Bundesheer den Transport der Personen in Bussen dorthin. Darüber hinaus werden laufend Vertriebene aus den Bundesbetreuungseinrichtungen in Landesquartiere überstellt, damit die kurzfristigen Unterbringungskapazitäten der BBU gewährleistet bleiben. Auf diesem Wege konnte die BBU bereits tausende Personen von Wien in andere Bundesländer überstellen.
Für BBU Geschäftsführer Mag. Andreas Achrainer ist klar: „Die Zusammenarbeit von Bund, Ländern, den Hilfsorganisationen und der zum überwältigenden Teil hilfsbereiten Bevölkerung funktioniert sehr gut. Natürlich läuft bei einer so schnell hochgefahrenen Aktion mit so vielen Beteiligten nicht jeder Prozess gleich auf Anhieb, aber die Zusammenarbeit ist getragen von gegenseitigem Respekt und geschieht auf Augenhöhe. Ich möchte mich ausdrücklich bei allen Beteiligten und bei allen, die Zeit, Geld oder sogar Wohnraum gespendet haben auf das Herzlichste bedanken!“
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