Grüne Wien/Stark/Sequenz: Das Parkpickerl startet heute – Jetzt freigewordenen Raum nützen!
Wien (OTS) – Ab heute, 1. März, gilt wienweit das Parkpickerl. Auch wenn das Parkpickerl einen Beitrag dazu leistet, den Strom von Autopendler:innen nach Wien zu reduzieren und viele Bezirksteile vom Parkplatzdruck zu befreien, so ist es doch nur die Ausweitung eines veralteten Modells aus den 90er Jahren und bringt damit viel Binnenverkehr.
„Das jetzige Modell – jedem Bezirk sein Parkpickerl – wurde vor 30 Jahren für kleine Bezirke entwickelt. Es reduziert zwar innerhalb der Stadtgrenze parkende Fahrzeuge von Pendler:innen, fördert aber leider auch den Binnenverkehr innerhalb der großen Flächenbezirke. Es lädt nämlich deren Bewohner:innen ein, mit dem Auto etwa zur nächsten U-Bahn-Station zu fahren, weil sie dort wieder leichter einen freien Parkplatz bekommen. Damit wird ein großes Ziel des Parkpickerls, die Vermeidung von Autofahrten, klar verfehlt“, so der Mobilitätssprecher der Grünen Wien, Kilian Stark. Deshalb befürworten die Grünen Wien ein flexibles Zonenmodell mit unterschiedlichen Tarifen.
Frei gewordenen Platz nützen – Öffis ausbauen
Eines wird das Parkpickerl für ganz Wien jedoch sicherlich bringen: Mehr Platz im öffentlichen Raum. Von den 229.000 kostenpflichtig werdenden Parkplätzen werden etwa 70.000 nicht mehr gebraucht. Die frei werdende Fläche von rund 100 Fußballfeldern muss schnellstmöglich den Menschen zurückgegeben werden. Darauf könnten etwa: 10.000 Bäume gepflanzt, 100 km 3 Meter breite Radwege errichtet, 290 km Gehsteige um 1 m verbreitert, rund 290.000 Sitzbänke errichtet werden. „Es macht keinen Sinn, statt Parkplätzen leere Betonflächen vorzufinden. Aus den Flächen muss schnell lebenswerter öffentlicher Raum werden. Dafür werden sich die Grünen unermüdlich einsetzen“, betont Mobilitätssprecherin Heidi Sequenz.
Derzeit gibt es keine Ankündigungen seitens Stadträtin Sima, dass durch die Einführung des Parkpickerls die öffentlichen Verkehrsmittel verstärkt geführt werden, obwohl diese ab heute dringend benötigt werden, vor allem in den Außenbezirken und beim grenzüberschreitenden Verkehr. Auch eine Anfrage der Grünen Wien brachte leider zutage, dass seitens der Wiener Stadtregierung keinerlei zusätzliche Öffi-Kapazitäten geschaffen werden.
„Jetzt muss rasch gehandelt werden. Einfach nur das Parkpickerl einzuführen, reicht nicht. Der freigewordene Raum muss rasch adaptiert und klimagerecht gestaltet werden und gleichzeitig müssen die Öffis ausgebaut werden, dann kann das Parkpickerl auch in der derzeitigen Form Vorteile bringen“, so Stark und Sequenz abschließend.
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