ÖGB-Reischl: „Auch die Firmen in die Pflicht nehmen“
Wien (OTS) – „Wir müssen damit rechnen, dass die Zahl der Menschen in Arbeitslosigkeit wieder steigt. Besonders die Langzeitarbeitslosigkeit macht mir weiterhin sorgen“, kommentiert Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB, die heute verkündeten Arbeitsmarktdaten. Zirka 40 Prozent aller Arbeitslosen sind mehr als ein Jahr arbeitslos. „Und das liegt nicht daran, dass die Menschen nicht arbeiten wollen“, sagt Reischl und verweist darauf, dass man sich auch ansehen müsse, welche Jobs das seien und wo diese angeboten werden.
„Zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit braucht es dringend treffsichere Maßnahmen für Qualifizierung, mehr AMS-MitarbeiterInnen für die Betreuung und Vermittlung von Arbeitslosen, und wir müssen die Betriebe in die Pflicht nehmen“, betont Reischl. „Es kann nicht sein, dass 50-Jährige aufgrund ihres Alters keinen Job mehr finden, weil sie für viele Firmen zu alt sind. Zudem werden schlechte Arbeitsbedingungen mit 12-Stunden-Tagen und geringer Bezahlung angeboten, die natürlich niemand annehmen möchte.“
Zu einer gelungenen Arbeitsmarktpolitik gehöre es auch, die Menschen vor Armut zu schützen. „Das Arbeitslosengeld muss daher endlich auf 70 Prozent der Nettoersatzrate erhöht werden!“, fordert die Leitende ÖGB-Sekretärin. „Ein höheres Arbeitslosengeld hätte außerdem eine stabilisierende Wirkung, erhöhe das BIP, steigere die Kaufkraft und senke die Arbeitslosigkeit – es bringt also allen etwas“, so Reischl abschließend.
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