AK Anderl fordert Neuauflage der Aktion 20.000
Wien (OTS) – „Die Evaluierung der Aktion 20.000 zeigt ganz deutlich:
Dieses Programm war ein Erfolg, es hat den Betroffenen neue Perspektiven gegeben und hatte positive Effekte für die Kommunen und für den Arbeitsmarkt. Ältere Menschen haben weiterhin schlechtere Arbeitsmarktchancen, daher muss die nächste Bundesregierung für eine Neuauflage sorgen. Die AK zeigt mit ihrem Programm ‚Chance 45 – Beschäftigung für Arbeitslose mit mehr als zweijähriger Arbeitslosigkeit‘ wie es geht.“
Ältere Arbeitssuchende sind besonders gefährdet keine Beschäftigung mehr zu finden. Mit dauernder Arbeitssuche erweist es sich zunehmend schwerer eine Beschäftigung zu finden. Die Unternehmen stellen bevorzugt Jüngere mit einer kurzen Arbeitslosigkeit ein. Dass sich die Zahl der Menschen im Alter über 50 Jahren, die zumindest ein Jahr arbeitslos waren, in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt hat, ist eine der Folgen davon.
Eine von der Prospect Unternehmensberatung im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführte Evaluation der von der letzten Bundesregierung überfallsartig gestoppten Aktion 20.000 wurde heute veröffentlicht. Wie die Studie zeigt, war die Aktion 20.000 ein Erfolg. So konnten 3.824 Personen im Alter von über 50 Jahren, die zuvor länger arbeitslos waren (im Durchschnitt 2,8 Jahre) wieder in Beschäftigung gebracht werden. Trotz der frühzeitigen Beendigung befanden sich 3 Monate nach Ende der Förderung rund ein Drittel der Personen (31,7 Prozent) weiterhin in Beschäftigung.
Die Tätigkeiten, die durch die Aktion 20.000 beim Bund, in Gemeinden und bei gemeinnützigen Unternehmen finanziert wurden, streckten sich von Hilfstätigkeiten über soziale Dienstleistungen bis zu Führungsfunktionen. Unter den geförderten Personen waren Menschen mit höherer Bildung überrepräsentiert. 44 Prozent hatten zumindest einen mittleren Schul- oder Lehrabschluss, 30 Prozent hatten maximal einen Pflichtschulabschluss. Diese Zahlen belegen die schlechte Arbeitsmarktsituation selbst für hoch qualifizierte ältere Langzeitarbeitslose. Bei einer schwächeren Konjunktur wird sich die Situation für diese Menschen nicht verbessern.
Deshalb fordert die AK von der nächsten Bundesregierung die Umsetzung der „Chance 45“. Für Menschen im Alter über 45 Jahren, die länger als zwei Jahre arbeitslos waren, sollen langfristig 40.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Entlohnung soll den jeweiligen Kollektivverträgen entsprechen, zumindest aber der Mindestlohnforderung des ÖGB in Höhe von 1.700 Euro brutto im Monat entsprechen. Indem die Maßnahme zu einem Teil durch das Arbeitslosengeld finanziert werden kann, das für die Zielgruppe ohnedies anfallen würde, bleiben die zusätzlichen Kosten überschaubar. Diese Maßnahme hilft den Betroffenen und kommt den Menschen in den Gemeinden und Kommunen zugute. Indem die Menschen vor Ort in die Wahl der Beschäftigung einbezogen werden, kann sichergestellt werden, dass sinnvolle Arbeitsplätze geschaffen werden, von denen alle profitieren. Die geförderten Beschäftigungsplätze können genutzt werden, um die regionale Entwicklung und einen sozial-ökologischen Wandel zu unterstützen. Darüber hinaus wirkt die Maßnahme konjunkturstabilisierend.
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