#TEENSTARLEAKS: Religiöser Fundamentalismus an Schulen
Salzburg (OTS) – Nach außen gibt sich der Verein TeenSTAR gerne modern und predigt den Zugang einer ganzheitlichen Sexualität. In Salzburg, Nieder- und Oberösterreich bietet TeenSTAR Aufklärungsworkshops in Volksschulen und so genannte TeenSTAR-Kurse für Jugendliche an. Interne Unterlagen, die der HOSI Salzburg zugespielt wurden, zeigen ein ganz anderes Bild: Masturbation als Problem, kein Sex vor der Ehe als Ziel und Homosexualität als Identitätsproblem. In so genannten TeenSTAR-Kursen führen Kursleiter*innen beratungsähnliche Einzelgespräche mit 12- bis 14-Jährigen und stellen dabei zutiefst übergriffige Fragen – von „Wie hast du deine erste Blutung (deinen ersten Samenerguss) erlebt?“ bis zu Fragen zur eigenen Sexualität, Schwangerschaft und Sex vor der Ehe.
„Es ist äußert bedenklich, wie TeenSTAR unter dem Deckmantel einer scheinbar modernen und ganzheitlichen Sexualpädagogik sein christlich-fundamentalistisches Netz webt und über Kinder und Jugendliche auswirft“, so Kathleen Schröder, Bildungsbeauftragte der HOSI Salzburg und Gesundheitspräventologin. „TeenSTARs Vorgehensweise ist durchwegs ideologisch geprägt, wirkt manipulativ und ist auch unter gesundheitspräventiven Gesichtspunkten abzulehnen.“
Homosexualität als Krankheit
In den TeenSTAR-Unterlagen wird Homosexualität als „Identitätsproblem“ bezeichnet. Eine Änderung der sexuellen Orientierung sei möglich, „oft durch eine Kombination von Therapie, speziellen Selbsthilfegruppen und geschulter Seelsorge“, heißt es im Einführungstext zum Thema Homosexualität.
„Die Ansicht, dass Homosexualität eine Identitätsstörung sei, die geheilt werden könne, war schon in den 1990er Jahren veraltet“, so Paul Haller, Geschäftsführer der HOSI Salzburg. Bereits 1992 strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel. „Wir sind schockiert, wie offen in den Unterlagen homophobes Gedankengut verbreitet wird. Insbesondere die Hinweise auf Konversionstherapien machen uns große Sorgen. Es ist hinreichend bekannt, wie schädlich diese Schein-Therapien sind. Wer den Schutz von Kindern und Jugendlichen ernst nimmt, darf nicht die Schultüren für religiös-fundamentalistische Vereine wie TeenSTAR öffnen.“
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(http://www.hosi.or.at/2018/11/20/teenstarleaks/ )
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