Neue ORF-III-Doku „Zufluchtsort Israel – Österreichische Emigration nach Palästina“ präsentiert | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Neue ORF-III-Doku „Zufluchtsort Israel – Österreichische Emigration nach Palästina“ präsentiert

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Wien (OTS) – Vor 70 Jahren wurde der Staat Israel ausgerufen. Damit ging ein langgehegter jüdischer Traum in Erfüllung. Doch Palästina glich keineswegs anderen Zufluchtsorten wie den USA – für viele Auswanderer war es eine Art „wiedergefundene Heimat“, eng verwoben mit der jüdischen Geschichte und Tradition. Österreicher/innen wie Teddy Kollek, Anna Ticho oder Ari Rath halfen mit, den Staat Israel aufzubauen – stellten ihr Wissen und ihr Engagement in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens zur Verfügung und waren maßgeblich daran beteiligt, Israel zu dem zu machen, was es heute ist. Eine neue ORF-III-Dokumentation von Uli Jürgens erinnert an die Gründungsmütter und -väter dieses Landes, lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen und führt mit seltenem Archivmaterial zurück an die Anfänge des Staates an der Mittelmeerküste. Gestern, am Montag, dem 7. Mai 2018, luden die Botschafterin des Staates Israel, Talya Lador-Fresher, ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber und der Kaufmännische Leiter des Jüdischen Museums Wien, Mag. Markus Roboch, in Vertretung für Direktorin Dr. Danielle Spera, ins Jüdische Museum zur Präsentation. Die TV-Premiere des Films erfolgt am Samstag, dem 12. Mai, um 20.15 Uhr im Rahmen eines fünfteiligen ORF-III-„zeit.geschichte“-Abends zum 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels. Bereits am 9. Mai widmet sich ab 22.30 Uhr ein „WELTjournal spezial“ von Ben Segenreich und Karim El-Ghawary den „Zwei Seiten einer Staatsgründung“. Danach folgt ein „WELTjournal +“ über „Ben-Gurion – Israels Übervater“.

Botschafterin Talya Lador-Fresher: „Viele österreichische Juden leisteten mit ihrem ‚Wiener Schmäh‘ und ihrem modernen Know-how einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des jüdischen Staates“

„Die jüdische Gemeinde in Österreich hat einen wichtigen Beitrag für die österreichische Gesellschaft und Geschichte geleistet, dies ist bekannt und bis heute sichtbar. Weniger bekannt ist, dass viele österreichische Juden, die aus zionistischen Gründen nach Israel gingen oder aus diesem Land vertrieben wurden, zur israelischen Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft mit ihrem ‚Wiener Schmäh‘ und ihrem modernen Know-how einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des jüdischen Staates geleistet haben“, sagt die Botschafterin des Staates Israel, Talya Lador-Fresher: „Die Zahl der österreichischen Juden, die nach Israel einwanderten, war vielleicht nicht so groß – umso größer war aber ihr Einfluss. Daher freut es mich besonders, dass ORF III zu diesem Thema eine Dokumentation gemacht hat und die Leistungen dieser hervorragenden Menschen einem breiteren Publikum bekannt werden.“

Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums Wien:
„Österreichische Jüdinnen und Juden haben entscheidend die fruchtbare Entwicklung Israels beeinflusst“

„Die ORF-III-Dokumentation ,Zufluchtsort Israel‘ zeigt eindrücklich, wie schwierig die Anfangszeit der Wiener Jüdinnen und Juden in ihrer neuen Heimat Palästina war und wie sehr sie zum Aufbau des Staates beigetragen haben“, sagt die Direktorin des Jüdischen Museums Wien, Dr. Danielle Spera. „Österreichische Jüdinnen und Juden beeinflussten entscheidend die fruchtbare Entwicklung des jungen Staates Israel. Gleichzeitig bringt dies ins Bewusstsein, welche Lücke die Schoah in Österreich gerissen hat. Eine Lücke, die nie wieder geschlossen werden kann.“

ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber: „Es waren Menschen wie Teddy Kollek und Ari Rath, die die Grundlagen für das heutige Israel legten“

„Mit dem ‚Anschluss‘ 1938 begann in Österreich eine unglaubliche Welle des Terrors, insbesondere für die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, wobei es nur den wenigsten gelang, das Land rechtzeitig zu verlassen. ORF III hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Dokumentationen zur Aufarbeitung dieser dramatischen Epoche der jüngeren österreichischen Geschichte veranlasst. Die neue ORF-III-Dokumentation von Regisseurin Uli Jürgens beschäftigt sich mit dem Schicksal jener Österreicher/innen, denen die Flucht nach Palästina gelang und die dort maßgeblich am Aufbau und an der Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren beteiligt waren“, so ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber. „Es waren Menschen wie Teddy Kollek, Ari Rath und viele mehr, die die Grundlagen für das Israel, wie wir es heute kennen, schufen, und daher freut es mich besonders, diesen Film präsentieren zu dürfen“, so Schöber.

Regisseurin Uli Jürgens: „Manche ließen alles hinter sich und gaben sich vollständig der Idee des Staates Israel hin, andere passten sich an, lebten aber trotzdem nach ihren alten Traditionen“

„Die Themen Exil und Emigration beschäftigen mich seit meiner ersten Dokumentation: die Vertreibung und Entwurzelung von Menschen, die gefährliche Reise ins Ungewisse, der beschwerliche Neuanfang“, erzählt Filmemacherin Uli Jürgens. „Die Dreharbeiten in Israel, die sich gleichzeitig wie eine Reise in die Vergangenheit und Zukunft anfühlten, ließen uns geschichtsträchtige Orte besuchen und interessante Menschen treffen. Sie alle wurden aus Österreich vertrieben, kamen mit völlig unterschiedlichen Einstellungen und Erwartungen in das damals arme und staubige Land. Manche ließen alles hinter sich und gaben sich vollständig der Idee des Staates Israel hin, andere passten sich an, lebten aber dennoch nach ihren alten (österreichischen) Traditionen. Israel war und ist ein Einwanderungsland, auf Kosten anderer Völker gebaut und mit damals wie heute ungelösten Problemen – dennoch ein Sehnsuchtsort der Jüdinnen und Juden, bunt, modern und zukunftsweisend“, so Jürgens.

Mehr Details zum „zeit.geschichte“-Abend am 12. Mai in ORF III

Am 12. Mai präsentiert die „zeit.geschichte“ einen fünfteiligen Schwerpunkt zum 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Den Auftakt macht die ORF-III-Neuproduktion von Uli Jürgens „Zufluchtsort Israel – Österreichische Emigration nach Palästina“ (20.15 Uhr). Danach folgt der Zweiteiler „Israel – Geburt eines umkämpften Landes“ von Blanche Finger und William Karel, der im November 1947 ansetzt:
Die Vereinten Nationen stimmten über den Teilungsplan für Palästina ab. Für einige wurde ein Traum wahr. Für andere war es der Beginn einer Katastrophe. 70 Jahre später ist das Land noch immer eine offene Wunde – ein Schlachtfeld zweier Völker, zerrissen durch ihre gemeinsame Geschichte, eine Quelle unüberwindbarer Spannungen in der Region und über die Grenzen des Nahen Ostens hinweg. Der Zweiteiler rekapituliert die ersten zwei Jahrzehnte des Hebräischen Staates, von 1945 bis zum Sechstagekrieg. Zwanzig Jahre, die die Grundlage für das heutige Israel gelegt haben. Der erste Teil „Ein Staat entsteht“ (21.00 Uhr) geht an die Anfänge zurück und konzentriert sich auf die Periode vom Ende des Zweiten Weltkriegs über das UNO-Votum des Teilungsplanes im Jahr 1947 bis hin zur Unabhängigkeitserklärung Israels im Jahr 1948. Der zweite Teil „Von Krieg zu Krieg“ (21.55 Uhr) deckt die Jahre 1948 bis 1967 ab – zwei fundamentale Jahrzehnte, die bestimmt waren vom Krieg zwischen den beiden jungen Staaten und deren Nachbarn. Abschließend folgt mit „1973. Jom Kippur. Ein Krieg im Oktober“ von Vincent de Cointet ein weiterer Doku-Zweiteiler. Im arabisch-israelischen Krieg im Jahr 1973 – in Israel Jom-Kippur-Krieg und auf arabischer Seite Oktober- oder Ramadan-Krieg genannt – standen einander Israel, Ägypten und Syrien feindlich gegenüber. Der erste Teil (22.50 Uhr) dokumentiert mit seltenen Archivaufnahmen Beweggründe, Zweifel und innerste Überzeugungen jener beiden Staats-und Regierungschefs, die ihre Länder einst in den Krieg führten:
Golda Meir und Anwar el Sadat. Im Mittelpunkt des zweiten Teils (23.50 Uhr) stehen die wichtigsten Etappen des dreiwöchigen Jom-Kippur-Krieges.

Details zur Neuproduktion „Zufluchtsort Israel – Österreichische Emigration nach Palästina“ sind unter presse.ORF.at abrufbar.

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